05.06.2017 16:27:48
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MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - Terror drückt Luftfahrtaktien
LONDON (Dow Jones)--An den europäischen Börsen geben die Kurse am Nachmittag des Pfingstmontags überwiegend etwas nach. Am stärksten fallen die Verluste in Südeuropa aus, in Italien gibt der Index um 1 Prozent nach, in Portugal um 0,9 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 ermäßigt sich um 0,3 Prozent auf 3.580 Punkte, wobei wegen des Pfingstfeiertags in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht gehandelt wird.
Der neuerliche Terroranschlag vom Samstag in London mit Toten und Schwerverletzten spiele keine Rolle für die Kursfindung, heißt es. Schon in Asien hatten sich die Börsen davon kaum beeindruckt gezeigt. Von Konjunkturseite kommen keine Impulse. Hier gibt es lediglich Zweitlesungen von Einkaufsmanagerdaten. Kaum ins Gewicht fällt der verbesserte Caixin-Einkaufsmanagerindex aus dem chinesischen Dienstleistungssektor. Er bestätigt das bereits bekannte positive Momentum, das der offizielle Index in der Vorwoche vermittelt hatte.
Unter Druck stehen aber die Aktien von Fluggesellschaften. Easyjet und IAG büßen 3 und 1,9 Prozent ein, Ryanair 0,6 Prozent und in Paris verbilligen sich Air-France-KLM um 1,3 Prozent. Bei den Fluggesellschaften seien typischerweise nach Terroranschlägen Buchungsrückgänge zu beobachten, heißt es dazu.
Für Zurückhaltung sorge neben dem feiertagsbedingten Fehlen vieler Akteure, dass im Wochenverlauf richtungweisende Termine warteten, so Marktbeobachter. Am Donnerstag berät zum einen die EZB über den weiteren geldpolitischen Kurs, zum anderen wählen die Briten ein neues Parlament. Nachdem sich bei der Wahl zuletzt ein etwas knapperer Ausgang andeutete, sorge auch das für Verunsicherung und lasse keine Kaufstimmung aufkommen.
Banco Popular weiter auf Südkurs Banco Popular setzen in Madrid die Talfahrt aus der Vorwoche fort und brechen um weitere 14 Prozent ein. Auslöser waren Berichte, wonach dem spanischen Kreditinstitut eventuell die Abwicklung droht, wenn kein Käufer gefunden wird. Banco Popular hat dafür noch bis Ende Juni Zeit.
Bei BANKIA lässt eine Aktienzusammenlegung (umgekehrter Aktiensplit) den Kurs nur optisch um knapp 300 Prozent nach oben schießen. Für bislang jeweils vier haben die Bankia-Aktionäre nun aber nur noch eine Aktie in ihren Portfolios.
Sorgen um eine weiter steigende Nettoverschuldung sehen die Analysten der Citigroup hinter der Schwäche der Anleihen von Energias de Portugal (EDP). Das könne noch offener zutage treten, wenn EDP den Anleihemarkt im weiteren Wochenverlauf anzapfen wolle, um sich zu refinanzieren. Insgesamt müssten die Portugiesen im laufenden Jahr 1,5 Milliarden an Schulden zurückzahlen. EDP verlieren in Lissabon knapp 3 Prozent.
In Helsinki treibt ein Gebot der Beteiligungsgesellschaft Blackstone den Kurs des Immobilienunternehmens Sponda um gut 20 Prozent nach oben. Blackstone bietet 1,76 Milliarden Euro.
Krise um Katar bewegt Ölpreis - erst hoch, dann wieder runter Am Ölmarkt zogen die Preise am frühen Montag zunächst an, aus Sorge vor eskalierenden Spannungen im arabischen Raum. Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre diplomatischen Beziehungen zum Emirat Katar abgebrochen wegen des Vorwurfs, Terrorismus zu unterstützen. Ägypten schloss alle Häfen und Flughäfen für Schiffe und Maschinen aus dem Emirat. Die emiratische Fluggesellschaft Etihad kündigte die Einstellung sämtlicher Flugverbindungen von und nach Doha an und Saudi-Arabien wies seine Bürger an, Katar binnen 14 Tagen zu verlassen.
Am Ölmarkt habe dies zunächst zu einem reflexartigen Preisanstieg geführt, heißt es. Allerdings beruhigten sich die Gemüter inzwischen wieder, unter anderem weil Katar nur ein eher unbedeutender Förderer innerhalb der Opec ist. Zudem könne man sich nun die Frage stellen, ob sich das Opec-Mitglied Katar weiter an die von dem Kartell verabredeten Ölförderquoten halten werde. Sollte dies nicht der Fall sein, könne dies andere Opec-Länder ermutigen, ebenfalls die Vereinbarung zu umgehen. Inzwischen hat der Preis denn auch ins Minus gedreht. Mit 49,31 Dollar kostet Brentöl 1,3 Prozent weniger als am Freitag in den USA. Das Tageshoch lag schon bei 50,74 Dollar.
Neue Umfrage stützt Pfund Am Devisenmarkt bewegt sich der Dollar seitwärts nach seinem Absturz am Freitag nach den schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten. Das Pfund Sterling reagierte auf den Terroranschlag kaum und zieht im Verlauf des Tages sogar an. Hintergrund sei eine neue Umfrage zum Wahlausgang, die die Partei von Premierministerin Theresa May wieder deutlicher vorne sehe, heißt es. Hier dürfte eine volatile Woche bevorstehen, sagen Marktexperten und haben dabei in erster Linie die Parlamentswahl am Donnerstag im Blick. Erste Ergebnisse dürften erst am späten Donnerstag bekannt werden.
Beim Gold geht es ebenfalls seitwärts. Die Feinunze kostet 1.280 Dollar, nachdem sie am Freitag im Tief vor Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten noch rund 1.263 gekostet hatte. Der enttäuschende Arbeitsmarktbericht dämpft etwas die Erwartungen an den laufenden US-Zinserhöhungszyklus, womit das zinslos gehaltene Gold an Attraktivität gewinnt. Zudem profitiert es vom billigeren Dollar, der das Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum billiger macht.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.579,83 -0,33 -11,99 8,79 Stoxx-50 3.233,51 -0,01 -0,38 7,41 FTSE 7.520,76 -0,36 -26,87 5,29 CAC 5.306,71 -0,69 -36,69 9,14Bund-Future 162,45 -0,23 1,07
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:33 Fr, 17:16 % YTD EUR/USD 1,1249 -0,15% 1,1267 1,1278 +7,0% EUR/JPY 124,37 -0,21% 124,63 124,46 +1,2% EUR/CHF 1,0858 -0,05% 1,0863 1,0868 +1,4% EUR/GBP 0,8696 -0,64% 0,8752 1,1426 +2,0% USD/JPY 110,56 -0,04% 110,61 110,36 -5,4% GBP/USD 1,2937 +0,49% 1,2874 1,2885 +4,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,03 47,66 -1,3% -0,63 -17,1% Brent/ICE 49,30 49,95 -1,3% -0,65 -16,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.280,44 1.279,10 +0,1% +1,34 +11,2% Silber (Spot) 17,60 17,56 +0,2% +0,04 +10,5% Platin (Spot) 956,00 954,55 +0,2% +1,45 +5,8% Kupfer-Future 2,56 2,57 -0,6% -0,02 +1,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 05, 2017 09:56 ET (13:56 GMT)
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