Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
20.04.2020 16:29:56

MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - Öl- und Rohstoffwerte belasten

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Montagnachmittag bei erhöhter Volatilität knapp behauptet. Am Morgen stützte zunächst noch die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der Weltwirtschaft. "An den Börsen ist die Hoffnung auf ein schnelles Wiederhochfahren der Weltwirtschaft und einen möglichst geringeren wirtschaftlichen Schaden aktuell deutlich größer als die Sorge vor einer ausgewachsenen Wirtschaftskrise", sagt Marktstratege Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Auf der anderen Seite fallen die Preise für Rohstoffe, was als Indiz dafür interpretiert wird, dass hier die Nachfrage weiter deutlich unter dem Angebot bleiben wird. In diesem Umfeld verliert der DAX am Nachmittag 0,1 Prozent auf 10.611 Punkte und der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,1 Prozent auf 2.887 Punkte ab.

Turbulenzen am Ölmarkt

Turbulent geht es am Ölmarkt zu. Der am Dienstag fällig werdende Mai-Kontrakt auf die US-Sorte WTI bricht um über 40 Prozent auf nur noch rund 10,79 Dollar je Barrel ein. Am Markt kursiert die Angst, dass die Lagerkapazitäten die anstehenden Lieferungen nicht mehr aufnehmen können. Die geringe Nachfrage nach Rohöl zeige aber auch, "wie tief die wirtschaftliche Krise ist", sagt Altmann. Öl werde mehr und mehr zum Ladenhüter. Brentöl gibt mit 4,5 Prozent derweil deutlich weniger nach. Der Stoxx-Index der europäischen Öl- und Gas-Aktien fällt um 0,9 Prozent. Auf die Stimmung drücken ebenfalls Abgaben im Rohstoffsektor, dessen Subindex um 2 Prozent sinkt und damit mit Abstand den größten Verlierer stellt. Während die Preisrückgänge bei Öl zumindest zum Teil noch auf einen anstehenden Kontraktwechsel zurückgeführt werden können, ist die Schwäche im Rohstoffsektor vornehmlich Ausdruck einer befürchteten vermutlich lange währenden Nachfrageschwäche.

Philips und Vivendi nach Quartalszahlen stark erholt

Zudem rückt langsam verstärkt die Berichtssaison in den Fokus der Investoren. Hier wird erwartet, dass es eine Welle von Gewinnwarnungen geben wird, die zumeist so an der Börse bereits erwartet werden. Trotz schwächerer Quartalszahlen geht es mit Philips um 6 Prozent nach oben. Stützend wirkt der Ausblick. Wie Berenberg anmerkt, hat Philips ein moderates Umsatzwachstum im Gesamtjahr sowie eine Verbesserung der bereinigten EBITA-Marge in Aussicht gestellt. Die Erwartung liege aber bislang bei unveränderten Umsätzen sowie einer Margenverschlechterung.

Zwar hat sich der Nettogewinn im ersten Quartal mehr als geviertelt und die Umsatzentwicklung die Analystenschätzungen leicht verfehlt. Philips setzt nun aber auf eine Erholung im zweiten Halbjahr, die stärker ausfallen könnte als Analysten bislang vermutet haben.

Auch Vivendi legen nach den Quartalszahlen zu und zwar um 3,4 Prozent. Ein Marktteilnehmer stellt die starke Entwicklung der Musiksparte UMG heraus. Wie der Umsatzanstieg im ersten Quartal zeige, sei die Coronaviruskrise für den Konzern bislang kaum ein Thema. Angesichts eines Kursrückgangs von 20 Prozent seit Jahresbeginn gebe es Aufwärtspotenzial für die Aktie.

Norwegian fliegt ungewisser Zukunft entgegen

Nach dem Kursrutsch in der Vorwoche geht es für die Aktie von Norwegian um weitere 3,6 Prozent nach unten. Für ihre Töchter in Schweden und Dänemark, bei denen die Piloten und das Kabinenpersonal beschäftigt sind, meldeten die Norweger nun Insolvenz an. Norwegian kämpft derzeit ums Überleben und will einen Teil der eigenen Schulden in Eigenkapital umwandeln. Dies ist ein harter Schritt, um das Überleben des Unternehmens zu sichern. Die Analysten von Davy erwarten erheblichen Widerstand - insbesondere von den Leasinggebern. Es könne nicht davon ausgegangen werden, dass der debt-to-equity-swap genehmigt werde, obwohl es nur wenige andere Möglichkeiten gebe.

Die Aktien von Premier Foods steigen dagegen um 21 Prozent, nachdem der Hersteller von "Mr. Kipling Kuchen" und "Sharwoods Curry-Saucen" der Zusammenlegung zweier betrieblicher Pensionsprogramme zugestimmt hat, um potenziell die Finanzierung zu verbessern. Zudem spricht das Unternehmen von einer guten Nachfrage nach seinen Produkten im vierten Geschäftsquartal. Laut Analysten von A.J. Bell bedeuten diese Entwicklungen, dass Premier schließlich Dividende zahlen könnte. "Der Markt hat auf diese Nachricht seit langer Zeit gewartet", so Analyst Russ Mould. "Allerdings wird dies kein leichter Sieg für Premier Foods sein". Es gebe intensiven Wettbewerb durch White-Label-Anbieter und Konkurrenzmarken. Kurzfristig stehe das Unternehmen vor der Herausforderung eines wahrscheinlich gedämpften Konsumverhaltens, da Großbritannien eine schwierige Rezession durchlaufe.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 2.886,54 -0,06 -1,76 -22,93

Stoxx-50 2.833,72 0,27 7,63 -16,73

DAX 10.610,85 -0,14 -14,93 -19,91

MDAX 22.393,56 0,17 37,20 -20,91

TecDAX 2.890,34 0,67 19,26 -4,13

SDAX 10.158,54 0,24 24,54 -18,81

FTSE 5.792,70 0,10 5,74 -23,27

CAC 4.495,73 -0,07 -3,27 -24,80

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,46 0,02 -0,70

US-Zehnjahresrendite 0,63 -0,02 -2,05

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:31 Fr, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,0871 -0,07% 1,0848 1,0879 -3,1%

EUR/JPY 117,17 +0,18% 117,01 116,98 -3,9%

EUR/CHF 1,0517 -0,01% 1,0516 1,0519 -3,1%

EUR/GBP 0,8739 +0,47% 0,8707 0,8704 +3,3%

USD/JPY 107,78 +0,16% 107,87 107,52 -0,9%

GBP/USD 1,2442 -0,47% 1,2456 1,2499 -6,1%

USD/CNH (Offshore) 7,0820 +0,02% 7,0853 7,0834 +1,7%

Bitcoin

BTC/USD 7.044,76 -2,13% 7.162,51 7.039,01 -2,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 10,79 18,27 -40,9% -7,48 -82,0%

Brent/ICE 26,81 28,08 -4,5% -1,27 -58,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.687,84 1.683,63 +0,2% +4,21 +11,2%

Silber (Spot) 15,29 15,21 +0,5% +0,07 -14,4%

Platin (Spot) 780,40 775,30 +0,7% +5,10 -19,1%

Kupfer-Future 2,32 2,34 -1,2% -0,03 -17,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 20, 2020 10:30 ET (14:30 GMT)

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