27.12.2016 13:08:46

MÄRKTE EUROPA/Kleine Kursgewinne bei dünnen Umsätzen

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa treten am Dienstag mehrheitlich auf der Stelle. Bei dünnen Umsätzen ist der MDAX am Morgen auf ein Allzeithoch gestiegen, wofür schon ein kleine Plus reichte, der Dax wie auch der Euro-Stoxx-50 notieren knapp unter ihren Jahreshochs. Viele Investoren sind zufrieden, hat ihnen doch die Jahresendrally an den Börsen die Performance für das Jahr gerettet. Von daher halten sie Anleger die Füße still und bereiten sich auf den Jahresabschluss vor.

   Weil der Aktienmarkt in London geschlossen bleibt, dünnt das Geschäft weiter aus, zumal viele Akteure ohnehin die Woche zwischen Weihnachten und Neujahr frei nehmen. Der DAX gewinnt am Mittag 0,1 Prozent auf 11.463 Punkte und steht damit 17 Zähler unter dem bisherigen Jahreshoch. Der Euro-Stoxx-50 handelt mit 3.275 Zählern knapp im Plus. Die dünnen Umsätzen begünstigen stärkere Kursausschläge bei Einzelwerten. Zu beobachten sind diese im TecDAX, der immerhin um 1 Prozent zulegt.

   Klarer Gewinner in Europa ist aber die Börse in Athen. Dort steht ein Indexplus von 1,9 Prozent auf der Kurstafel. Hier sorgt für gute Stimmung, dass der Streit mit Griechenland über die Aussetzung der Schuldenerleichterungen offenbar kurz vor der Beilegung steht. Griechenland könne mit einer positiven Entscheidung rechnen, hatte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem bereits am Samstag über den Kurzbotschaftendienst Twitter mitgeteilt. Zur Begründung gab er an, einen Brief des griechischen Finanzministers erhalten zu haben, in dem sich dieser zu den zuvor getroffenen Vereinbarungen bekenne.

Monte dei Paschi weiter ausgesetzt Für Gesprächsstoff sorgt weiter der italienische Bankensektor. Die Kapitallücke bei der schwer angeschlagenen Banca Monte dei Paschi (BMPS) ist größer als gedacht. Die EZB hat die Bank darüber informiert, dass es 8,8 Milliarden Euro zu schließen gilt und nicht wie bislang angenommen 5 Milliarden. Nach Einschätzung aus dem Handel sind das nicht nur negative Nachrichten für die betroffene Bank selbst, sondern für den gesamten italienischen Bankensektor.

   Weil sich bei der BMPS eine Rettung durch den Staat abzeichnet - das italienische Parlament hat für die Rettung der Banken bereits ein 20-Milliarden Euro großes Rettungspaket - könnten entsprechend weniger Mittel für andere Problemfälle übrig bleiben. Die italienischen Banken sitzen auf einem Riesenberg fauler Kredite.

   Die Aktie von Banca Monte dei Paschi ist wie schon am Freitag vom Handel ausgesetzt. Für UniCredit geht es um 0,4 Prozent nach unten, Intesa Sanpaolo verlieren 0,4 Prozent. Banca Popolare di Milano geben knapp 3 Prozent nach. Europaweit notiert der Sektor knapp im Minus und ist damit das Schlusslicht.

   Im DAX ist die Deutsche Bank das Schlusslicht. Der Kurs gibt um 1,5 Prozent nach. Ein Händler spricht von der Fortsetzung der Gewinnmitnahmen nach der massiven Rally der vergangenen Wochen. In den vergangenen drei Monaten legte die Aktie um fast 50 Prozent zu.

   Im TecDax gewinnen die jüngst erst in den Index aufgerückten MediGene 6 Prozent, Nordex ziehen um 3,2 Prozent an und GFT Technologies um 3,5 Prozent. Kursbewegende neue Nachrichten gibt es in allen dreien Fällen aber nicht.

Goldpreis zieht etwas an Am Devisenmarkt tut sich ebenfalls wenig. Der Euro notiert bei knapp 1,0450 Dollar. Daran dürfte sich im weiteren Handelsverlauf angesichts der dünnen Nachrichtenlage wenig ändern. Am Anleihemarkt ziehen die Kurse leicht an und setzen damit die jüngste Erholung fort. Die deutsche Zehnjahresrendite liegt bei 0,26 Prozent. Möglicherweise könnte der Index des US-Verbrauchervertrauens im Dezember am Nachmittag Akzente setzen. Erwartet wird eine Lesung von 108,5 Punkten nach zuvor 107,1.

   Während am Rohstoffmarkt die Ölpreise auf ihrem Niveau vom späten Freitag in den USA verharren, zieht der Goldpreis etwas an. Die Feinunze geht mit 1.143 Dollar um, das sind etwa 10 Dollar mehr als am Freitag.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.277,50 0,11 3,53 0,31 Stoxx-50 3.002,08 0,13 3,75 -3,17 DAX 11.467,61 0,15 17,68 6,74 MDAX 22.137,89 0,22 49,15 6,56 TecDAX 1.805,87 0,99 17,77 -1,36 SDAX 9.491,39 0,59 56,02 4,32 FTSE 0,00 0,00 0,00 13,23 CAC 4.846,56 0,14 6,88 4,52

Bund-Future 163,81 0,10 6,92

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:16 Fr, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0451 +0,07% 1,0444 1,0457 -3,8% EUR/JPY 122,6130 +0,05% 122,5468 122,60 -16,9% EUR/CHF 1,0747 +0,05% 1,0741 1,0727 -1,2% EUR/GBP 0,8525 +0,15% 0,8506 1,1716 +15,8% USD/JPY 117,32 -0,02% 117,34 117,24 -0,1% GBP/USD 1,2259 -0,15% 1,2278 1,2252 -16,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,16 53,02 +0,3% 0,14 +19,2% Brent/ICE 55,12 55,16 -0,1% -0,04 +19,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.143,50 1.133,96 +0,8% +9,54 +7,8% Silber (Spot) 15,98 15,74 +1,5% +0,24 +15,6% Platin (Spot) 906,30 892,25 +1,6% +14,05 +1,7% Kupfer-Future 2,47 2,47 -0,1% -0,00 +14,5% Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   December 27, 2016 06:38 ET (11:38 GMT)

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