06.12.2016 13:21:48
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MÄRKTE EUROPA/Karlsruhe macht Eon und RWE zu Tagessiegern
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat den Stromkonzernen am Dienstag einen Anspruch auf Entschädigung nach dem Atomausstieg zugesprochen und damit deren Aktienkurse beflügelt. Mit Gewinnen von 3,3 Prozent für RWE, 4,3 Prozent für EON und 7,3 Prozent für den Akw-Betreiber EnBW liegen die Kurse am Mittag unter den deutschen Aktien vorn. Europas Versorgerbranche führt mit einem Plus von 2,2 Prozent die Sektoren an. Der Dax steigt nach den hohen Kursgewinnen vom Montag um 0,3 Prozent auf 10.720 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,7 Prozent auf 3.075 Zähler vor.
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts haben die Analysten von Independent Research die Eon-Aktie von "Vekaufen" auf "Halten" hoch gestuft. Deutschlands oberstes Gericht urteilte, dass der Gesetzgeber bis Mitte 2018 Nachbesserungen beim Atomausstiegsgesetz vornehmen müsse und den Unternehmen eine Entschädigung zustehe. Mit dem Urteil fließt den Konzernen zwar noch kein Geld zu. Es schafft aber die Grundlage dafür, dass der Bundestag Entschädigungsregelungen beschließen muss. Die Kursgewinne der Aktien sind jedoch in Relation zu setzen: RWE und Eon sind seit Anfang August jeweils um fast 30 Prozent eingebrochen.
Aussicht auf weiter lockere EZB stützt Bankensektor Gesucht sind neben den Versorgern vor allem die Banken, der Sektor steigt um 2 Prozent. Nach dem "Nein" beim Verfassungsreferendum in Italien am Sonntag steigen die Erwartungen an die Europäische Zentralbank, die am Donnerstag tagt. "Die EZB könnte durch die Ereignisse in Italien eine Entscheidung über die Fortführung oder das Ende ihres Assetkaufprogramms bis März 2017 hinauszögern", sagt Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg.
Von einer Verlängerung der Anleihekäufe würden die Banken der Eurozone profitieren. Commerzbank legen folglich um 2,1 Prozent zu und Deutsche Bank um 4,3 Prozent. In den kommenden Wochen dürften die beiden italienischen Geldhäuser Banca Monte dei Paschi und UniCredit milliardenschwere Kapitalmaßnahmen vornehmen, um das Eigenkapital zu stärken. Während der Kurs der Banca Monte dei Paschi um 3 Prozent nachgibt, steigen Unicredit um 4 Prozent.
Am meisten würden Analysten zufolge die Banken Italiens, Spaniens und Portugals von zusätzlichen Liquiditätsspritzen der EZB profitieren. Folgerichtig legen die Börsenindizes in Mailand, Madrid und Lissabon mit Aufschlägen von jeweils 1,5 Prozent deutlich stärker zu als der DAX und der Euro-Stoxx-50. Die Banken der Eurozone-Periphiere haben gleichzeitig mit hohen notleidenden Krediten, niedrigen Eigenkapitalquoten und der konjunkturellen Schwäche zu kämpfen.
Bieterkampf treibt Actelion auf Rekordhoch In Zürich steigen Aktien des Biotech-Unternehmens Actelion um 2,6 Prozent auf den höchsten Stand ihrer Börsengeschichte. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, der französische Pharmakonzern Sanofi erwäge eine Gegenofferte für Actelion, die sich derzeit in Übernahmegesprächen mit Johnson & Johnson befindet. Die Amerikaner sollen mehr als 250 Dollar je Aktie bzw. mehr als 27 Milliarden Dollar für Actelion geboten haben. "Es zeichnet sich ein Übernahmekampf um Actelion an", sagt ein Händler. Sanofi verlieren 1,6 Prozent.
Infineon steigen um 2,1 Prozent, nach oben getrieben von einer Aufnahme der Aktie auf eine Empfehlungsliste der Citigroup.
In London brechen die Kurse der Online-Broker ein, die auf den Handel mit sogenannten Differenzkontrakten (CFD) spezialisiert sind. CMC Markets und IG Group büßen jeweils 32 Prozent ein. Die britische Regulierungsbehörde FCA will künftig strengere Auflagen für den Verkauf von CFD an Privatkunden machen.
Am Devisen- und Bondmarkt herrscht Ruhe. Am Euro-Rentenmarkt treten Bundesanleihen auf der Stelle. Italiens Staatsanleihen haben die Verluste vom Montag nach dem gescheiterten Referendum am Dienstag vollständig wieder aufgeholt. Auch hier dürfte die Aussicht auf eine unverändert großzügige Geldpolitik der EZB für Käufe der Papiere sorgen. Der Euro bewegt sich zum US-Dollar nach der Rally vom Montag in einer engen Spanne zwischen 1,0737 und 1,0786 Dollar auf dem höheren Niveau seitwärts. Der Yen wertet zum Dollar und zum Euro leicht ab.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.074,77 0,72 22,02 -5,90 Stoxx-50 2.843,32 0,63 17,90 -8,29 DAX 10.726,30 0,39 41,47 -0,16 MDAX 20.838,71 0,73 150,50 0,31 TecDAX 1.699,48 -0,08 -1,42 -7,17 SDAX 9.045,93 0,23 20,49 -0,58 FTSE 6.759,26 0,18 12,43 8,28 CAC 4.597,54 0,51 23,22 -0,85Bund-Future 160,33 -0,12 5,37
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:29 Mo, 18:01 % YTD EUR/USD 1,0737 -0,13% 1,0751 1,0725 -1,1% EUR/JPY 122,3150 -0,13% 122,4733 122,36 -16,1% EUR/CHF 1,0829 +0,06% 1,0823 1,0833 -0,4% EUR/GBP 0,8425 -0,31% 0,8431 1,1847 +14,4% USD/JPY 113,95 +0,08% 113,86 114,10 -2,9% GBP/USD 1,2745 -0,03% 1,2749 1,2704 -13,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,37 51,79 -0,8% -0,42 +16,2% Brent/ICE 54,70 54,94 -0,4% -0,24 +19,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.170,92 1.170,24 +0,1% +0,68 +10,4% Silber (Spot) 16,81 16,76 +0,3% +0,05 +21,6% Platin (Spot) 944,80 937,50 +0,8% +7,30 +6,0% Kupfer-Future 2,66 2,69 -1,1% -0,03 +23,5% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
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December 06, 2016 06:50 ET (11:50 GMT)
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