16.06.2014 18:40:33
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MÄRKTE EUROPA/Irak-Krise belastet die Stimmung
Von Manuel Priego Thimmel
Die ausufernden Krisen im Irak und in der Ukraine sowie Abgaben im Bankensektor haben zu Wochenbeginn Europas Börsen belastet. Als eines der ölreichsten Länder der Welt ist die Lage im Irak von größerer Bedeutung für die Finanzmärkte. Der Ölpreis zog auch am Montag noch etwas an. Ein gewisses Gegengewicht stellten aber bessere Konjunkturdaten aus den USA dar. Nicht nur fiel der Empire State Index über den Prognosen aus, auch die Industrieproduktion und die Kapazitätsauslastung stiegen stärker als gedacht.
Der Dax verlor 0,3 Prozent auf 9.884 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es kräftiger um 0,7 Prozent auf 3.261 nach unten. Hier belasteten auch kräftigere Abgaben im Bankensektor. Hintergrund waren Berichte, wonach die US-Behörden von der Citigroup wegen des Verkaufs von Immobilienpaketen vor der Finanzkrise nun 10 Milliarden Dollar als Strafe verlangen. Die Bank selbst hatte bereits 4 Milliarden geboten. Zuletzt hatten die hohen Forderungen der US-Behörden an BNP Paribas die Anleger beunruhigt. Die französische Bank soll gegen US-Sanktionen gegen Iran verstoßen haben.
Am Montag zog die BNP-Aktie allerdings gegen den Trend leicht um 0,2 Prozent an. Die französische Regierung macht offenbar Fortschritte dabei, die US-Behörden zu einer Reduzierung der geplanten 10-Milliarden-Dollar-Strafe gegen die französische Bank zu bewegen. "Ich denke, wir haben Fortschritte in Richtung gerechterer Sanktionen gemacht", sagte der französische Finanzminister Michel Sapin dem Radiosender Europe 1 am Sonntag.
Für Zurückhaltung unter den Anlegern sorgte zudem die Sitzung der US-Notenbank in dieser Woche, auch wenn die Spannung längst nicht so hoch ist wie vor der jüngsten Sitzung der Europäischen Zentralbank. Beobachter erwarten, dass die Federal Reserve das Volumen der monatlichen Anleihekäufe von 45 auf 35 Milliarden US-Dollar senken wird. Interessanter ist die Frage, welchen künftigen Zinskurs die Fed den Marktteilnehmern signalisieren wird.
Einen Dämpfer erhielt unterdessen die Fusionsfantasie im Telekomsektor, für den es 0,9 Prozent nach unten ging. Das Bundeskartellamt sieht die geplante Fusion von Telefonica mit E-Plus offenbar kritisch. Die Behörde warnte laut Kreisen, dass die 8,6 Milliarden Euro schwere Übernahme des deutschen Mobilfunkanbieters E-Plus durch die spanische Telefonica den Verbrauchern schaden könne. Damit wird der Deal erneut in Frage gestellt.
Siemens-Titel gingen praktisch unverändert aus dem Handel. Die Münchener und der japanische Industriekonzern Mitsubishi Heavy Industries haben nicht unerwartet ein gemeinsames Kaufangebot über 3,9 Milliarden Euro für das Energiegeschäft von Alstom vorgelegt. Tagesgewinner im DAX war die SAP-Aktie mit einem Plus von 0,9 Prozent. Im Handel war von charttechnisch motivierten Käufen die Rede. Deutsche-Bank-Papiere verloren 1,5 Prozent. J.P.Morgan zweifelt daran, dass die Bank ihre Gewinnziele erreichen wird.
RWE-Aktie gaben 1,1 Prozent nach. Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine Untersuchung wegen des geplanten Verkaufs der RWE-Tochter Dea an russische Investoren eingeleitet. Im MDAX stiegen die Papiere von Sky Deutschland um 4,1 Prozent auf 7,02 Euro. Grund war ein möglicherweise unmittelbar bevorstehendes Angebot von BSkyB für den Pay-TV-Sender. Angeblich soll der Preis bei 7,28 Euro je Anteilsschein liegen.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro gegen den Dollar auf 1,3575 erholen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, haben Vertreter zweier Zentralbanken aus der Eurozone gesagt, die EZB könnte vorübergehend auf neue Wirtschaftsstimuli verzichten, während sie die Bilanzen der Banken im gemeinsamen Währungsgebiet prüfe.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.261,42 -21,42 -0,7% +4,9% Stoxx-50 3.045,25 -12,95 -0,4% +4,3% Stoxx-600 345,52 -1,55 -0,4% +5,3% XETRA-DAX 9.883,98 -28,89 -0,3% +3,5% FTSE-100 London 6.754,64 -23,21 -0,3% +0,1% CAC-40 Paris 4.510,05 -33,23 -0,7% +5,0% AEX Amsterdam 412,54 -1,51 -0,4% +2,7% ATHEX-20 Athen 408,43 -2,31 -0,6% +6,1% BEL-20 Bruessel 3.141,83 -10,01 -0,3% +7,5% BUX Budapest 18.851,92 +55,40 +0,3% +1,6% OMXH-25 Helsinki 2.972,97 -7,16 -0,2% +4,9% ISE NAT. 30 Istanbul 95.733,80 -1894,69 -1,9% +16,1% OMXC-20 Kopenhagen 742,28 +1,50 +0,2% +20,6% PSI 20 Lissabon 7.238,42 -43,82 -0,6% +9,7% IBEX-35 Madrid 11.008,20 -105,50 -0,9% +11,0% FTSE-MIB Mailand 21.976,26 -189,71 -0,9% +15,9% RTS Moskau 1.357,80 -17,14 -1,2% -5,8% OBX Oslo 570,52 -1,72 -0,3% +13,3% PX Prag 1.034,39 +1,64 +0,2% +4,6% OMXS-30 Stockholm 1.382,98 -7,16 -0,5% +3,8% WIG-20 Warschau 2.447,01 -24,81 -1,0% +1,9% ATX Wien 2.558,38 +2,02 +0,1% +0,5% SMI Zuerich 8.663,59 +9,83 +0,1% +5,6%
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.52 Uhr Fr, 17.33 Uhr EUR/USD 1,3572 0,20% 1,3546 1,3530 EUR/JPY 138,18 0,22% 137,88 138,09 EUR/CHF 1,2176 -0,01% 1,2176 1,2180 USD/JPY 101,82 0,04% 101,78 102,08 GBP/USD 1,6986 -0,05% 1,6994 1,6957 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
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Siemens AG | 217,25 | 0,25% |
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