14.10.2013 18:55:31
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MÄRKTE EUROPA/Investoren setzen auf Lösung im US-Haushaltsstreit
Von Thomas Leppert
In Wartestellung präsentierten sich die europäischen Börsen zum Wochenstart. Unverändert hoffen die Investoren darauf, dass die Politiker in Washington einen Kompromiss zur Lösung der Schuldenmisere finden. Vergessen ist nahezu, dass die USA seit nunmehr 14 Tagen ohne Haushaltsplan das Fiskaljahr bestreiten. Nun geht es darum, dass in den kommenden Tagen die Schulden die festgelegte Obergrenze erreichen. Damit droht zumindest der technische Zahlungsausfall der USA. Gute Wirtschaftsdaten aus der Eurozone belegten dagegen am Vormittag, dass der Euroraum die Wirtschaftskrise Schritt für Schritt hinter sich lässt. Der Dax schloss mit einem Minus von einem Punkt bei 8.723,81, der Euro-Stoxx-50 stieg sogar um 0,1 Prozent auf 2.978 Zähler.
"Die Anleger glauben nicht, dass es zum Schlimmsten kommen wird", sagte ein Händler. Der Teilnehmer hält größere Bewegungen an den Finanzmärkten vor dem Erreichen der Schuldenobergrenze am 17. Oktober für unwahrscheinlich. Selbst nach einem Verstreichen der Deadline sei unklar, ob die Börse stärker reagieren werde, solange der Markt der Überzeugung sei, dass eine Lösung gefunden und die fälligen Zinszahlungen geleistet werden.
Der Stillstand in Washington ist ein politisches Problem und nicht etwa Ausdruck einer von den Finanzmärkten forcierten Krise. Die Volkswirte der Société Générale schränkten ein, dass das Vertrauen der Unternehmen und Verbraucher bereits gelitten habe. Aber auch das habe seine positive Seite: Ein Tapering durch die Fed, also ein Zurückfahren der quantitativen Lockerung, dürfte in diesem Jahr kein Thema mehr sein. Der Dollar litt darunter. Der Euro verfehlte am Nachmittag die Marke von 1,36 Dollar nur knapp.
Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten konnte von den Entwicklungen in Washington nicht profitieren und notierte zu Wochenbeginn bei 1.279 Dollar je Feinunze. "Wenn Gold selbst von einem solch günstigen Umfeld nicht profitieren kann, wann dann?", fragt sich Chris Weston von IG Markets.
Gute Daten gab es am Vormittag aus Europa. Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im August so stark gestiegen wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Besonders stark aufwärts ging es bei Investitionsgütern, was als gutes Zeichen für die wirtschaftliche Erholung gewertet wurde.
Sorge um Kapitalbedarf lastet auf Peugeot-Aktie
Heftige Kursausschläge gab es an der Pariser Börse. Peugeot-Aktien brachen um 9 Prozent ein. Der angeschlagene Autobauer teilte mit, er verhandele mit Partnern über industrielle oder finanzielle Projekte. Details nannte Peugeot jedoch nicht. Am Markt hat das die Furcht vor einer Kapitalerhöhung geschürt, die den Gewinn je Aktie stark verwässern könnte. Die Analysten von Barclays sprachen von einer angespannten Finanzlage des französischen Autoherstellers.
Papiere von Dassault Systems standen ebenfalls kräftig unter Druck, die Aktie schloss 10 Prozent leichter. Der französische Software-Entwickler ist im dritten Quartal beim Umsatz hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Als Grund nennt das Unternehmen, dass viele Kunden ihre Investitionsentscheidungen verschoben hätten, einige hätten Software geleast statt gekauft.
Aktien der Électricité de France (EdF) verteuerten sich um 2,2 Prozent. Der entsprechende Sektor gehörte mit einem Plus von 0,5 Prozent zu den Gewinnern in Europa. Positiv kam an der Börse an, dass die französische Regierung längere Laufzeiten für die 58 Atomkraftwerke von EdF plant. Zum anderen könnte EdF Kreisen zufolge einen 14 Milliarden britische Pfund schweren Auftrag aus Großbritannien für den Bau und Betrieb von Atomkraftwerken erhalten.
Europäische Schlussbörsen vom Montag, 14. Oktober .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.974,48 0,20 +0,0% 12,8 . Stoxx-50 2.780,49 2,89 +0,1% 7,9 . Stoxx-600 311,98 0,37 +0,1% 11,5 Frankfurt XETRA-DAX 8.723,81 -1,02 -0,0% 14,6 London FTSE-100 6.507,65 20,46 +0,3% 10,3 Paris CAC-40 4.222,96 2,98 +0,1% 16,0 Amsterdam AEX 376,27 0,16 +0,0% 9,8 Athen ATHEX-20 372,69 4,02 +1,1% 20,3 Brüssel BEL-20 2.832,57 1,91 +0,1% 14,4 Budapest BUX 18.550,87 -87,30 -0,5% 2,1 Helsinki OMXH-25 2.618,78 -5,87 -0,2% 18,5 Istanbul ISE NAT. 30 93.292,95 106,05 +0,1% -4,5 Kopenhagen OMXC-20 570,39 0,95 +0,2% 15,0 Lissabon PSI 20 6.184,70 60,34 +1,0% 10,4 Madrid IBEX-35 9.696,00 27,50 +0,3% 18,7 Mailand FTSE-MIB 18.917,67 35,04 +0,2% 16,2 Moskau RTS 1.473,97 -3,03 -0,2% -3,5 Oslo OBX 464,07 1,72 +0,4% 13,1 Prag PX 966,50 3,40 +0,4% -7,0 Stockholm OMXS-30 1.258,52 -7,87 -0,6% 13,9 Warschau WIG-20 2.498,77 9,13 +0,4% -3,5 Wien ATX 2.519,51 7,74 +0,3% 4,9 Zürich SMI 7.928,49 -7,59 -0,1% 16,2
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.10 Uhr Fr, 17.40 Uhr EUR/USD 1,3581 0,14% 1,3562 1,3559 EUR/JPY 133,4196 0,10% 133,2834 133,3584 EUR/CHF 1,2329 -0,10% 1,2341 1,2340 USD/JPY 98,2410 -0,02% 98,2590 98,3550 GBP/USD 1,5994 0,06% 1,5985 1,5947 .=== Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com
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October 14, 2013 12:23 ET (16:23 GMT)
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