24.09.2018 18:05:43
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MÄRKTE EUROPA/Handelsstreit geht in die nächste Runde - Sky steigen
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Montag mit Abgaben in die neue Handelswoche gestartet. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA verschärft sich weiter. "Die Absage der amerikanisch-chinesischen Handelsgespräche durch die chinesische Seite drückt etwas auf die Stimmung", sagte ein Marktteilnehmer. Am Montag treten zudem die wechselseitigen neuen Zölle in Kraft. Aber auch die Unsicherheit um den Brexit nimmt weiter zu. "Die Börsen dürften den Worst Case eines Brexit ohne Deal nicht länger ignorieren", so QC Partners.
Akzente setzten zudem Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi. Vor dem Brüsseler Parlament erklärte Draghi, die jüngsten Preis-Entwicklungen unterstützten die Inflationserwartungen der EZB. Der europäische Arbeitsmarkt ziehe an und in einigen Ländern gebe es Anzeichen für Arbeitskräftemangel. Der Euro stieg nach den Aussagen über das Niveau von 1,18 Dollar, was wiederum den Druck auf die Aktienmärkte erhöhte.
Der DAX verlor 0,6 Prozent auf 12.351 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,6 Prozent auf 3.410 Punkte nach unten. Ein weniger stark als erwartet nachgebender Ifo-Geschäftsklimaindex spielte keine große Rolle. Der Index sank im September um 0,2 auf 103,7 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen deutlicheren Rückgang auf 103,2 Punkte erwartet. "Die deutsche Wirtschaft zeigt sich stabil, auch wenn die Unsicherheit steigt", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
US-Notenbank setzt nächsten größeren Akzent
Den nächsten größeren Akzent dürfte nun die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank in der laufenden Woche setzen. Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte ist am Markt voll eingepreist. Auch eine Zinserhöhung im Dezember gilt als sehr wahrscheinlich. Unklar ist, wie es danach weiter geht. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass der US-Zinserhöhungszyklus bei 3 Prozent seinen Höhepunkt ausbilden wird. Die Commerzbank sieht aber die Gefahr, dass die Fed die Zinsen stärker anheben wird, was größere Auswirkungen auf die Märkte hätte.
Für Bewegung in der türkischen Lira sorgte eine Meldung im späten Geschäft. Demnach hat US-Außenminister Mike Pompeo Reportern mitgeteilt, der amerikanische Pastor Andrew Brunson könnte in diesem Monat freikommen. Die Festhaltung des Amerikaners war der Anlass für US-Sanktionen gegen die Türkei gewesen Die Lira rückte gegen den Dollar rund 3,5 Prozent vor.
Für Randgold ging es an der Londoner Börse mit der geplanten Fusion mit Barrick Gold um 6 Prozent nach oben. Der Deal ist als reiner Aktientausch geplant und muss noch von den Aktionären durchgewunken werden. Nach Einschätzung von Beobachtern ist die Fusion vor allem Ausdruck der Branchenkrise. Angesichts der schwachen Entwicklung von Goldminen-Aktien seit dem Hochpunkt des Goldpreises 2011 sei die heutige Nachricht kein Grund zum Jubeln aus Aktionärssicht, so Panmure Gordon.
Comcast setzt sich bei Sky durch
In einer Bieterschlacht um den europäischen Bezahlsender Sky (plus 8,6 Prozent) hat der US-Kabelkonzern Comcast das Medienimperium 21st Century Fox von Rupert Murdoch ausgestochen. Zum Ende einer 24-stündigen Auktion machte Comcast das bessere Angebot mit 17,28 Pfund pro Aktie, wie die für Fusionen zuständige britische Regulierungsbehörde am Samstag in London mitteilte. Das letzte Angebot des Konzerns 21st Century Fox von Unternehmer Rupert Murdoch betrug demnach 15,67 Pfund.
Unter dem heißen Sommer litten auch die Reiseveranstalter: Die britische Thomas Cook Group sprach von einer "enttäuschenden" Geschäftsentwicklung im Spätsommer und senkte ihre Gewinnprognose. Viele Briten haben laut dem Unternehmen angesichts der Temperaturen auf einen Auslandsurlaub verzichtet. Die Anleger straften die Aktie ab, sie verlor 23,6 Prozent, im Fahrwasser verloren TUI 2,8 Prozent.
Ölpreise auf Mehrjahreshochs
Der Ausbruch der Ölpreise über die alten Mehrjahreshochs stützte den Sektor, für die europäischen Ölwerte ging es gegen den negativen Trend um 1,1 Prozent nach oben. Die Opec-Staaten und Russland haben den US-Wünschen nach einer höheren Förderung eine Absage erteilt. Damit besteht die Gefahr einer Angebots-Lücke, wenn wegen der US-Sanktionen iranisches Öl dem Markt nicht mehr zur Verfügung steht.
Die Aktie von Gerry Weber brach um 25,2 Prozent ein. Das Modeunternehmen hat ein so genanntes Sanierungs-Gutachten in Auftrag gegeben. Ein solches wird üblicherweise in Krisensituationen auf Wunsch von Geldgebern erstellt. Zuletzt hatte Gerry Weber in der vergangenen Woche darüber berichtet, dass die im Sommer eingeläutete Restrukturierung im dritten Quartal keine Besserung gebracht hat.
Beim IT-Dienstleister Datagroup laufen die Geschäfte dank einer besseren Auslastung dagegen besser als erwartet. Zudem profitierte das Unternehmen von Übernahmen, weshalb sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnprognose für das noch laufende Geschäftsjahr 2017/18 angehoben wurden. Für die Aktie ging es um 9,9 Prozent nach oben.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.410,44 -20,37 -0,6% -2,7%
. Stoxx-50 3.048,34 -19,04 -0,6% -4,1%
. Stoxx-600 382,14 -2,15 -0,6% -1,8%
Frankfurt XETRA-DAX 12.350,82 -80,06 -0,6% -4,4%
London FTSE-100 London 7.458,41 -31,82 -0,4% -2,6%
Paris CAC-40 Paris 5.476,17 -18,00 -0,3% +3,1%
Amsterdam AEX Amsterdam 548,43 -1,35 -0,2% +0,7%
Athen ATHEX-20 Athen 1.809,14 -22,97 -1,3% -13,2%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.747,22 -27,66 -0,7% -5,8%
Budapest BUX Budapest 35.786,54 +3,06 +0,0% -9,1%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.336,24 -17,79 -0,4% +10,7%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 123.572,50 +2170,48 +1,8% -12,4%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 975,56 -6,79 -0,7% -4,8%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.345,85 +15,59 +0,3% -0,5%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.512,80 -77,60 -0,8% -5,3%
Mailand FTSE-MIB Mailand 21.339,87 -196,87 -0,9% -1,4%
Moskau RTS Moskau 1.162,98 +13,45 +1,2% +0,7%
Oslo OBX Oslo 865,37 +9,95 +1,2% +16,5%
Prag PX Prag 1.093,46 -8,25 -0,7% +1,4%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.655,01 -7,32 -0,4% +5,0%
Warschau WIG-20 Warschau 2.280,60 +23,13 +1,0% -7,3%
Wien ATX Wien 3.367,85 -1,06 -0,0% -1,3%
Zürich SMI Zuerich 8.946,22 -49,16 -0,5% -4,6%
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:23 Fr, 17.40 % YTD
EUR/USD 1,1774 +0,24% 1,1729 1,1739 -2,0%
EUR/JPY 132,63 +0,35% 132,03 132,22 -2,0%
EUR/CHF 1,1329 +0,60% 1,1264 1,1262 -3,3%
EUR/GBP 0,8969 -0,13% 0,8975 0,8983 +0,9%
USD/JPY 112,66 +0,13% 112,57 112,62 +0,0%
GBP/USD 1,3129 +0,38% 1,3068 1,3068 -2,8%
Bitcoin
BTC/USD 6.610,49 -1,2% 6.683,54 6.760,14 -51,6%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,52 -0,55 0,10
Deutschland 10 Jahre 0,51 0,46 0,08
USA 2 Jahre 2,80 2,80 0,91
USA 10 Jahre 3,08 3,06 0,67
Japan 2 Jahre -0,11 -0,11 0,03
Japan 10 Jahre 0,13 0,13 0,08
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 72,50 70,78 +2,4% 1,72 +24,2%
Brent/ICE 81,11 78,80 +2,9% 2,31 +27,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.201,30 1.199,02 +0,2% +2,29 -7,8%
Silber (Spot) 14,34 14,29 +0,4% +0,05 -15,3%
Platin (Spot) 829,15 828,05 +0,1% +1,10 -10,8%
Kupfer-Future 2,83 2,84 -0,3% -0,01 -15,4%
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
September 24, 2018 12:05 ET (16:05 GMT)
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