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22.09.2014 18:46:34

MÄRKTE EUROPA/Große Übernahmen treiben DAX & Co nicht an

   Von Benjamin Krieger

   Eine milliardenschwere Übernahme durch den deutschen Chemie- und Pharmakonzern Merck ist am Montag an der Börse mit einem Kursfeuerwerk gefeiert worden. Für 17 Milliarden US-Dollar kaufen die Darmstädter den Pharma- und Chemiekonzern Sigma Aldrich aus St Louis. Und auch Siemens stemmt eine 7,6 Milliarden Dollar teure Übernahme in den USA. Dem standen jedoch die dritte Gewinnwarnung des britischen Einzelhändlers Tesco in diesem Jahr und hohe Kursverluste im Rohstoff- und Automobilsektor gegenüber.

   Letztere wogen schwerer als das sich immer schneller drehende weltweite Übernahmekarussel. Der Dax verlor 0,5 Prozent auf 9.750 Punkte. Belastet wurde der DAX vor allem von den Kurseinbußen der Automobilaktien in der Sorge um eine schwache Nachfrage in China. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,5 Prozent auf 3.257 Punkte nach. Höhere Kursverluste meldete die Londoner Börse, wo sowohl Tesco als auch die großen Bergwerkskonzerne gelistet sind. Der FTSE-Index fiel um 0,9 Prozent.

   Die von Merck übernommene Sigma Aldrich hat im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 2,7 Milliarden Dollar knapp 500 Millionen Dollar Gewinn erzielt. Der Merck-Kurs sprang in der Spitze um 9 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seiner 27-jährigen Börsengeschichte. Am Schluss ging der Aktie etwas die Luft aus, sie ging 4,4 Prozent fester aus dem Handel.

   Sigma Aldrich ist ein weltweit führender Hersteller von chemischen und biochemischen sowie pharmazeutischen Forschungsmaterialien. Mit dem Deal schließt Merck in der weltweit 130 Milliarden Dollar schweren Life-Science-Industrie zu den größten Unternehmen dieser Branche auf.

   Raus aus der Küche und rein ins Fracking, so könnte das Motto bei Siemens lauten. Die Münchener ziehen sich aus dem Joint Venture BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH zurück. Siemens gibt ihre Hälfte an den Partner Bosch für 3 Milliarden Euro ab. Gleichzeitig kündigte Siemens die Übernahme des Ölindustrieausrüsters Dresser-Rand für 7,6 Milliarden US-Dollar an. Diese ist im Geschäft mit der Förderung von Schiefergas aktiv.

   Pikant dabei: An Dresser-Rand hatte jüngst auch die schweizerische Sulzer Interesse gezeigt, kommt nun aber wohl nicht zum Zuge. Verwaltungsratsvorsitzender bei Sulzer ist Peter Löscher, der ehemalige Siemens-Chef. Sulzer-Aktien büßten 4,1 Prozent ein, und auch Siemens gaben um 0,5 Prozent nach. "Dresser-Rand passt gut (zu Siemens), ist aber teuer", sagte Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank.

   Tesco-Aktien stürzten in London um fast 12 Prozent ab auf den tiefsten Stand seit mehr als elf Jahren. Unglücklicher hätte der Einstand des neuen CEO Dave Lewis nicht sein können. Der Top-Manager musste die nächste Gewinnwarnung verkünden. Es ist die dritte seit Ende Juli und die vierte in drei Jahren. Zur Begründung für die erneut reduzierte Gewinnprognose nannte Tesco Fehler in der Bilanz. Die Aktie ist wegen der andauernden Kursschwäche bereits aus dem Stoxx-50-Index herausgefallen.

   Rohstoff-Aktien waren die größten Verlierer, der Sektor büßte 3 Prozent ein und fiel auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Aktien von Rio Tinto, BHP Billiton, Anglo American und Glencore verloren zwischen 3 und 5 Prozent. "In Asien kollabierten die Terminkontrakte auf Eisenerz zeitweise geradezu", sagte Chris Weston von IG Markets. Der Preis für Eisenerz fiel auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren. Auch Nickel, Blei und Zink gaben stark nach, und die Talfahrt bei Gold und Silber setzte sich ebenfalls fort.

   Bei Air France-KLM streikten am Montag nicht nur die Piloten, sondern auch die Investoren. Der Kurs verlor 5,2 Prozent, nachdem eine große Pilotengewerkschaft ein Angebot des Managements der Airline abgelehnt hatte.

   Commerzbank verloren 3,2 Prozent, weil die Aktie von der französischen Bank Exane BNP auf "Underperform" abgestuft wurde. In Amsterdam verloren die Aktien des Finanzkonzerns ING 4,7 Prozent. Die Bank Kepler Cheuvreux hatte die Titel auf "Halten" von "Kaufen" abgestuft.

   Ruhe herrschte am Devisen- und am Euro-Rentenmarkt. Der Euro wurde am späten Nachmittag mit rund 1,2830 US-Dollar bezahlt. Er hatte am Freitag stark abgewertet und trat zum Wochenbeginn auf dem niedrigeren Kursniveau auf der Stelle. Auch zum Yen bewegten sich der Euro und der Dollar zum Wochenbeginn kaum. Bundesanleihen, die am Freitag kräftig gestiegen waren, bauten die Kursgewinne aus und stiegen auf den höchsten Stand seit zwei Wochen.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.257,48 -15,77 -0,5% +4,8% Stoxx-50 3.096,02 -15,90 -0,5% +6,0% Stoxx-600 346,69 -1,83 -0,5% +5,6% XETRA-DAX 9.749,54 -49,72 -0,5% +2,1% FTSE-100 London 6.773,63 -64,29 -0,9% +0,4% CAC-40 Paris 4.442,55 -18,67 -0,4% +3,4% AEX Amsterdam 422,05 -3,69 -0,9% +5,0% ATHEX-20 Athen 367,37 -5,94 -1,6% -4,5% BEL-20 Bruessel 3.220,44 +0,04 +0,0% +10,1% BUX Budapest 18.522,77 +110,37 +0,6% -0,2% OMXH-25 Helsinki 2.973,84 -3,71 -0,1% +4,9% ISE NAT. 30 Istanbul 94.134,59 -79,36 -0,1% +14,2% OMXC-20 Kopenhagen 771,99 -1,01 -0,1% +25,4% PSI 20 Lissabon 5.911,80 -22,41 -0,4% -10,2% IBEX-35 Madrid 10.947,90 -54,00 -0,5% +10,4% FTSE-MIB Mailand 20.673,00 -299,35 -1,4% +9,0% RTS Moskau 1.151,16 -19,09 -1,6% -20,2% OBX Oslo 563,69 -2,57 -0,5% +11,9% PX Prag 993,97 -8,98 -0,9% +0,5% OMXS-30 Stockholm 1.418,29 -3,19 -0,2% +6,4% WIG-20 Warschau 2.515,79 -23,81 -0,9% +4,8% ATX Wien 2.291,74 -9,13 -0,4% -10,0% SMI Zuerich 8.817,52 -22,65 -0,3% +7,5%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.40 Uhr Fr, 17.16 Uhr EUR/USD 1,2827 -0,29% 1,2865 1,2835 EUR/JPY 139,77 -0,11% 139,92 139,82 EUR/CHF 1,2072 -0,02% 1,2075 1,2071 USD/JPY 108,97 0,18% 108,76 108,95 GBP/USD 1,6338 -0,08% 1,6351 1,6319 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

   DJG/bek/cln

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   September 22, 2014 12:16 ET (16:16 GMT)

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