05.10.2022 15:54:43

MÄRKTE EUROPA/Gewinnmitnahmen - Autozulieferer stark unter Druck

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der fulminanten Erholungsrally der vergangenen beiden Handelstage haben an den europäischen Börsen am Mittwoch Gewinnmitnahmen eingesetzt. Der DAX verliert am Nachmittag 1 Prozent auf 12.538 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,9 Prozent ab auf 3.453 Punkte. Auch der Euro kommt wieder etwas zurück auf knapp 0,99 Dollar, nachdem er am Dienstagabend noch die Parität getestet hatte. Und am Rentenmarkt hat nun ebenfalls eine Gegenbewegung eingesetzt, die Renditen der Bundesanleihen ziehen wieder etwas an.

Im Fokus steht weiter die Entwicklung der US-Zinsen. Deren Rückgang hatte zuletzt für die Kursrally an den Anleihenmärkten gesorgt und damit auch die Aktien nach oben gezogen. Der US-Markt rechnet aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 64 Prozent mit einer Zinserhöhung der Fed um weitere 75 Basispunkte auf der nächsten Sitzung.

Die Société Générale ist aber skeptisch, ob die Treasury-Preise noch viel Spielraum nach oben haben. "Ich bin der Meinung, dass die Rally am Anleihemarkt so weit wie möglich fortgeschritten ist. Wenn die Renditen wieder steigen, werden die Aktien zu kämpfen haben und der Dollar wird wieder anziehen", sagt Kit Juckes, globaler Makrostratege.

Autozulieferer schwach - und Tesco nach Zahlen

Unter Druck stehen die Aktien der Autohersteller und ihrer Zulieferer mit einem Minus ihres Stoxx-Subindex von 3,5 Prozent. Valeo und Faurecia fallen beide um mehr als 7 Prozent, im DAX geben Conti 6,5 Prozent ab. Auch die Papiere des Einzelhandels verlieren wieder deutlich an Boden. In London fallen Tesco um 2,7 Prozent. Die Citi-Analysten glauben zwar, dass der nach Marktanteilen größte britische Einzelhändler in der Lage sein werde, nachhaltiges Wachstum über alle Zyklen hinweg zu erzielen. Im ersten Halbjahr ist der Gewinn aber gesunken, und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Aldi und Lidl gehe zu Lasten der Margen, heißt es bei AJ Bell. Am deutschen Markt geben Metro 5,8 Prozent ab, in Paris fallen Casino um 6 Prozent.

Auch die Titel der Banken, der rohstoffnahen Basic Resources und der Telekom-Branche geben gemessen an ihren Stoxx-Indizes überdurchschnittlich nach. Im Plus steht lediglich der Index der Öl-Aktien mit einem Plus von 0,7 Prozent. Ein Ausschuss der Opec+-Staaten hat auf der aktuellen Sitzung eine Förderkürzung um 2 Millionen Barrel am Tag empfohlen. Daneben bleibt der Markt defensiv: Pharma-, Nahrungsmittel- und Technologie-Aktien kommen mit vergleichsweise geringen Abschlägen davon.

Infineon gegen den Trend fest

Im DAX stehen neben Conti auch Siemens Energy mit etwa 6 Prozent Minus unter Druck. Gegen den Trend steigen Infineon um weitere 1,3 Prozent: Analysten berichten von einer Unternehmenspräsentation zum Bereich Automotive, die positiv aufgenommen worden sei. Stark und dynamisch entwickle sich der Bereich SiC (Siliziumkabid-Leistungshalbleiter), so die Analysten von Jefferies. Equita verweist darauf, dass Infineon seit der Corona-Pandemie die Preise der laufenden Verträge eingehalten habe, das Haus sieht hier nun ein erhebliches Potenzial für Steigerungen.

Weniger positiv haben sich Analysten zu Wacker Chemie geäußert. Die Aktien fallen nach Kurszielsenkungen um 5,1 Prozent.

Shop Apotheke erfreut mit Umsatzanstieg

Um 0,8 Prozent nach oben geht es mit den Aktien der Shop Apotheke. Hier konnte der Umsatz bei den nicht verschreibungspflichtigen Produkten im dritten Quartal um 22 Prozent gesteigert werden, Analysten hatten eine Zunahme um über 20 Prozent erwartet. Als besonders erfreulich gilt, dass eine positive bereinigte EBITDA-Marge für das Quartal erwartet wird.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.452,41 -0,9% -32,07 -19,7%

Stoxx-50 3.434,09 -0,4% -12,98 -10,1%

DAX 12.537,58 -1,0% -132,90 -21,1%

MDAX 23.032,23 -2,0% -466,57 -34,4%

TecDAX 2.800,63 -1,1% -30,85 -28,6%

SDAX 10.818,73 -2,1% -228,58 -34,1%

FTSE 7.050,75 -0,5% -35,71 -4,0%

CAC 5.990,74 -0,8% -48,95 -16,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,99 +0,12 +2,17

US-Zehnjahresrendite 3,74 +0,10 +2,23

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:37 Di, 18:35 % YTD

EUR/USD 0,9871 -1,1% 0,9988 0,9987 -13,2%

EUR/JPY 142,76 -0,9% 143,94 143,90 +9,1%

EUR/CHF 0,9736 -0,5% 0,9782 1,0213 -6,2%

EUR/GBP 0,8738 +0,4% 0,8707 0,8698 +4,0%

USD/JPY 144,62 +0,3% 144,13 144,09 +25,6%

GBP/USD 1,1296 -1,5% 1,1470 1,1485 -16,5%

USD/CNH (Offshore) 7,0797 +0,6% 7,0180 7,0401 +11,4%

Bitcoin

BTC/USD 19.899,04 -2,0% 20.206,35 20.071,39 -57,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 86,97 86,52 +0,5% +0,45 +23,6%

Brent/ICE 92,60 91,8 +0,9% +0,80 +25,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 167,85 161,95 +3,6% +5,90 +161,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.709,11 1.726,50 -1,0% -17,39 -6,6%

Silber (Spot) 20,13 21,13 -4,7% -0,99 -13,6%

Platin (Spot) 913,85 934,00 -2,2% -20,15 -5,8%

Kupfer-Future 3,51 3,52 -0,4% -0,01 -20,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 05, 2022 09:55 ET (13:55 GMT)

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20.02.23 Forvia Neutral UBS AG
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Autoliv Inc Swedish Depository Receipt 1 164,00 0,17% Autoliv Inc  Swedish Depository Receipt
Autoliv Inc. 96,50 1,58% Autoliv Inc.
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BP plc (Spons. ADRS) 30,40 -1,94% BP plc (Spons. ADRS)
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