23.10.2013 19:18:33

MÄRKTE EUROPA/Gewinnmitnahmen an Südeuropas Börsen

   Von THOMAS LEPPERT

   "Die Börse ist keine Einbahnstraße" lautet eine alte Börsenweisheit. Sie bewahrheitete sich am Mittwoch besonders für die Börsen in Südeuropa. In den zurückliegenden Wochen hatten sie überproportional davon profitiert, dass sich die Konjunkturdaten aufhellten und die internationalen Investoren mehr Geld in die Unternehmen steckten. So kam es, dass die Börse in Madrid in den vergangenen drei Monaten um 21 Prozent zulegte. Die Mailänder Börse verzeichnete im gleichen Zeitraum ein Plus von 16 Prozent. "Gewinnmitnahmen in einer Größe von 2 Prozent sollten nicht überbewertet werden", kommentierte ein Händler den Rücksetzer am Donnerstag. Der IBEX-35, das Börsenbarometer in Madrid, beendete den Handel 1,8 Prozent leichter bei 9.929 Punkten.

   Keiner der großen Börsenplätze in Europa schloss am Mittwoch im grünen Bereich. Der Dax gab um 0,3 Prozent auf 8.919,86 Punkte nach. Für den Euro-Stoxx-50 ging es etwas deutlicher um 0,9 Prozent auf 3.017 Punkte nach unten. Der Euro konnte dagegen seine Gewinne der vergangenen Tage behaupten und notierte am Abend bei 1,3785 Dollar. Der Kurs für die Feinunze Gold fiel gegenüber dem Vortag leicht auf 1.335 Dollar.

   An den Rentenmärkten kamen die Renditen leicht zurück. "Der Markt setzt darauf, dass die Fed ihr Tapering aussetzt, da die Dynamik der US-Konjunktur zu gering ist, um die geldpolitische Expansion zurückzunehmen", sagte Dirk Gojny von der National-Bank. Als "Tapering" wird die Drosselung der Anleihenkäufe durch die US-Notenbank (Federal Reserve) bezeichnet. Die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren fiel auf 1,77 Prozent.

   An den Aktienmärkten gaben die Papiere aus dem Bankensektor europaweit im Schnitt um 2,0 Prozent nach und stellen damit die größten Kursverlierer. Den Grund lieferte die Europäische Zentralbank. Sie will künftig eine Eigenkapitalquote von mindestens 8 Prozent für Europas Institute. Daneben sollen die Bilanzen auf ihre Qualität und Resistenz gegen künftige Börsen-Schocks abgeklopft werden. "Die Eigenkapitalquote sollte kein Problem für die Banken darstellen", so ein Analyst. Vielmehr gehe es um die Qualität der Kreditportfolios und deren Bewertung.

   Am Ende des Tages verlor die Aktie der Commerzbank 4,1 Prozent, die Deutsche Bank gab um 2,2 Prozent auf 35,85 Euro nach. Deutliche Abschläge verbuchten auch die südeuropäischen Banken. So verloren BBVA aus Spanien um 3,6 Prozent, die Aktien der italienischen UniCredit schlossen 3,3 Prozent leichter.

   Daneben bewegten Quartalsergebnisse einiger europäischer Unternehmen die Kurse. Peugeot-Aktien verteuerten sich um 2,7 Prozent. Die Franzosen haben trotz eines rückläufigen Umsatzes im dritten Quartal die Ziele für das Gesamtjahr bestätigt. Zudem blieb die befürchtete Kapitalerhöhung bislang aus.

   Aktien des französischen Telekommunikationsunternehmens Orange fielen um 5,3 Prozent. Der Preiskrieg auf dem Heimatmarkt hat den Gewinn im dritten Quartal um fast 8 Prozent gedrückt. Aktien von STMicro büßten 8,8 Prozent ein. Der größte europäische Hersteller von Halbleitern hat im dritten Quartal einen Verlust von 142 Millionen US-Dollar eingefahren.

   Am deutschen Aktienmarkt sprang die Aktie des Pharmagroßhändlers Celesio um 6,1 Prozent auf 21,72 Euro. Wie das Wall Street Journal Deutschland von mehreren mit den Verhandlungen vertrauten Personen erfuhr, liegt das für Donnerstag erwartete freiwillige Gebot durch McKesson im Bereich zwischen 21 und 23 Euro je Celesio-Aktie. Nachdem es in jüngster Zeit vermehrt Meldungen über eine Übernahme gegeben hatte, wird die Eintrittswahrscheinlichkeit für ein Gebot an der Börse als sehr hoch eingestuft. Den "fairen Wert" je Celesio-Aktie bewertet equinet-Analyst Konrad Lider mit 20 bis 24 Euro.

.=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.017,16 -28,61 -0,9% 14,5 . Stoxx-50 2.843,26 -17,34 -0,6% 10,3 . Stoxx-600 318,99 -1,98 -0,6% 14,1 Frankfurt XETRA-DAX 8.919,86 -27,60 -0,3% 17,2 London FTSE-100 6.674,48 -21,18 -0,3% 13,2 Paris CAC-40 4.260,66 -34,77 -0,8% 17,0 Amsterdam AEX 388,56 -1,63 -0,4% 13,4 Athen ATHEX-20 385,52 -14,40 -3,6% 24,5 Brüssel BEL-20 2.896,48 -12,44 -0,4% 17,0 Helsinki OMXH-25 2.682,28 -14,14 -0,5% 21,4 Istanbul ISE NAT. 30 96.035,83 -1168,29 -1,2% -1,7 Kopenhagen OMXC-20 591,13 -1,40 -0,2% 19,1 Lissabon PSI 20 6.347,41 -99,69 -1,6% 10,5 Madrid IBEX-35 9.828,30 -184,60 -1,8% 20,3 Mailand FTSE-MIB 18.910,68 -461,25 -2,4% 16,2 Moskau RTS 1.494,96 -23,58 -1,6% -2,1 Oslo OBX 483,72 -1,25 -0,3% 17,9 Prag PX 989,61 -8,39 -0,8% -4,7 Stockholm OMXS-30 1.291,62 -8,61 -0,7% 16,9 Warschau WIG-20 2.523,32 -21,13 -0,8% -2,5 Wien ATX 2.551,94 -13,84 -0,5% 6,3 Zürich SMI 8.214,56 -0,20 -0,0% 20,4

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.16 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3789 0,11% 1,3774 1,3772 EUR/JPY 134,1317 -0,01% 134,1394 135,1623 EUR/CHF 1,2293 -0,27% 1,2326 1,2331 USD/JPY 97,2700 -0,13% 97,4000 98,1310 GBP/USD 1,6171 -0,25% 1,6211 1,6217 .=== Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   October 23, 2013 12:46 ET (16:46 GMT)

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