MÄRKTE EUROPA/Freundlich - SAP und STMicro im Fokus

FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich sind Europas Börsen am Donnerstag in den Handel gestartet. Der Markt wird bereits getrieben von einigen Quartalszahlen. Im Fokus stehen besonders SAP, STMicroelectronics und Nokia. Der DAX legt um 0,3 Prozent auf 15.122 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 um 0,7 Prozent auf 4.179 Zähler. Die Berichtssaison nimmt weiter an Fahrt auf, nach ersten Zahlen von RWE am Mittwochmittag haben nun mit SAP und Sartorius zwei weitere DAX-Unternehmen ihre Daten vorgelegt.

Im Fokus des Marktes steht am Nachmittag das US-BIP, vor allem mit Blick auf seine Preiskomponente. Sollte der PCE-Deflator weiter sinken, würde auch die Sorge vor den kommenden US-Zinserhöhungen nachlassen. Bei der letzten Quartalsvorlage zeigte er einen Anstieg der Konsumentenkosten um 4,3 Prozent an. Die Daten gelten als besonders wichtig, da die Zinserhöhungen von US-Notenbank und EZB kommende Woche anstehen.

STMicro mit sehr starken Zahlen im Chip-Sektor

Bei den Quartalszahlen ragt vor allem der Tech-Sektor mit überwiegend starken Daten hervor. Der Sektor ist mit 1,2 Prozent Plus derzeit Gewinner in Europa. Besonders STMicro und Nokia sorgen für Freude bei Anlegern: Der Chiphersteller wuchs im Jahresverlauf um über 35 Prozent. Die Bruttomarge zeigte sich im hohen Bereich bei 47,6 Prozent. Die Aktien springen um 8,2 Prozent nach oben. Auch andere Chipwerte werden davon mitgerissen: ASML legen um 1,7 Prozent zu, für Infineon im DAX geht es sogar um 4,5 Prozent höher, da die Nachfrage bei Chips für die Autoindustrie besonders hoch ist.

Für den Bereich der Telekom-Ausrüster warten Nokia mit einem starken Gesamtjahr 2022 auf und sprechen auch für das aktuelle Jahr von einer robusten Nachfrage. Dies treibt die Aktien um fast 6 Prozent nach oben. Da auch IBM am Vorabend ordentliche Daten vorgelegt hatte, dürfte sich der positive Trend bei den internationalen Tech-Werten weiter fortsetzen, hoffen Händler.

Sartorius springen im DAX um 5 Prozent nach oben. Händler sehen dahinter nur Short-Eindeckungen von Anleger, die auf sehr schwache Daten gesetzt hatten. Die Zahlen selber wurden eher gemischt bewertet. Der Umsatzanstieg im Gesamtjahr habe zwar 15 Prozent betragen und Sartorius erhöhe daraufhin den Umsatzausblick. Dies sei jedoch von Preiserhöhungen getrieben, da die Ordereingänge Schwäche zeigten und währungsbereinigt bereits um 10 Prozent zurückgingen.

SAP überrascht mit Qualtrics

Unter Druck mit 2,7 Prozent stehen dagegen SAP nach ihren Quartalszahlen. Das Cloud-Geschäft hat sich hier zwar stark entwickelt, Fragen haben die Analysten der Citi aber zum freien Cashflow, der deutlich schwächer sei. Dies könne erst in der anstehenden Telefonkonferenz geklärt werden. Als sehr überraschend werten Händler aber vor allem die Ankündigung von SAP, sich von ihrer Beteiligung Qualtrics trennen zu wollen. Einige Stimmen sehen dies positiv, da die Unternehmenskulturen nie zusammengepasst hätten und keine Synergien entstanden seien.

Bei Evotec treibt die Ankündigung einer Zusammenarbeit mit Janssen Biotech und daraus folgender Lizenzzahlungen. Die Aktien steigen um 5,6 Prozent. Die beiden Unternehmen wollen zusammen immunbasierte Krebstherapien entwickeln. Neben Forschungszahlungen erhält Evotec mehrere Zahlungen, künftige Meilenstein-Zahlungen sollen mehr als 350 Millionen Dollar betragen.

Volvo und Diageo enttäuschen

Bei den Lkw-Herstellern trüben Volvo die Stimmung. Ihre Aktien fallen nach Zahlen um 3,7 Prozent. Obwohl sich der Absatz belebt, nimmt der Kostendruck weiter zu: Die operative Marge brach im vierten Quartal auf 8,8 nach 10,5 Prozent ein. Dies belastet auch Daimler Truck im DAX, die um 1,4 Prozent nachgeben.

Auch bei Getränkehersteller Diageo geht es um 4,2 Prozent tiefer. Hier hat vor allem das Geschäft in Nord-Amerika enttäuscht. Das organische Umsatzwachstum erreichte gerade einmal 3 Prozent, während der Markt mehr als das Doppelte erwartet hatte.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.174,29 +0,6% 26,18 +10,0%

Stoxx-50 3.874,06 +0,3% 13,08 +6,1%

DAX 15.123,14 +0,3% 41,50 +8,6%

MDAX 28.770,11 +1,2% 340,66 +14,5%

TecDAX 3.200,64 +1,4% 45,25 +9,6%

SDAX 13.237,01 +0,9% 121,09 +11,0%

FTSE 7.772,80 +0,4% 27,93 +3,9%

CAC 7.093,94 +0,7% 50,06 +9,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,15 -0,01 -0,42

US-Zehnjahresrendite 3,45 -0,00 -0,43

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:05 Uhr Mi, 17:26 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0921 +0,1% 1,0921 1,0892 +2,0%

EUR/JPY 141,53 +0,1% 141,35 141,34 +0,8%

EUR/CHF 1,0012 -0,1% 1,0017 1,0017 +1,2%

EUR/GBP 0,8805 +0,0% 0,8805 0,8815 -0,5%

USD/JPY 129,63 +0,1% 129,52 129,77 -1,1%

GBP/USD 1,2413 -0,3% 1,2393 1,2356 +2,6%

USD/CNH (Offshore) 6,7362 -0,5% 6,7490 6,7782 -2,8%

Bitcoin

BTC/USD 23.009,81 +0,4% 23.063,27 22.633,50 +38,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 80,38 80,15 +0,3% +0,23 -0,1%

Brent/ICE 86,06 86,12 -0,1% -0,06 +0,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 57,50 56,66 +1,5% +0,84 -20,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.944,38 1.946,10 -0,1% -1,73 +6,6%

Silber (Spot) 23,80 23,93 -0,5% -0,13 -0,7%

Platin (Spot) 1.037,40 1.041,50 -0,4% -4,10 -2,9%

Kupfer-Future 4,25 4,24 +0,2% +0,01 +11,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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January 26, 2023 03:55 ET (08:55 GMT)