14.11.2014 13:09:33
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MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Medienwerte machen die Musik
Von Herbert Rude
An den europäischen Aktienmärkten setzt sich am Freitagmittag eine negative Tendenz durch. Euro-Stoxx-50 und Dax pendelten zunächst seit Handelsbeginn in engen Bahnen um die Schlussstände des Vortages. Am Mittag fallen beide Leitindizes dann aber auf ihre Tagestiefs, ohne dass sie die Seitwärtsspanne der vergangenen Tage verlassen. DAX und Euro-Stoxx-50 verlieren 0,5 auf 9.200 bzw. 0,6 auf 3.039 Punkte. Etwas stabilisiert wird die Stimmung von neuen Daten zur Wirtschaftsentwicklung. Hier konnten Deutschland und Frankreich die negative Erwartungshaltung entkräften. Der befürchtete Absturz in die Rezession blieb aus. Bei den Länderbörsen stehen Athen mit einem Plus von 2,1 Prozent im Plus, nachdem die griechische Wirtschaft ihre Talfahrt beendet hat und im dritten Quartal deutlich gewachsen ist.
Bei den Branchen zeigt sich der Mediensektor deutlich im Plus. Der europäische Sektorindex steigt um 0,8 Prozent. Die norwegische Schibsted-Aktie macht einen Sprung um 25 Prozent. Händler verweisen auf ein Gemeinschaftsunternehmen von Schibsted mit Press Holdings aus Singapur, der südafrikanischen Naspers und der norwegischen Telenor. Die Unternehmen wollen in einer Reihe von Ländern eine Plattform für bezahlte Anzeigen aufbauen.
Für die Lagardere-Aktie geht es um 5,8 Prozent nach oben. Die Aktie reagiert damit auf die Einigung zwischen dem Verlagshaus Hachette, einer Lagardere-Tochter, und Amazon. Nach langem Streit haben sich beide Unternehmen zur Preisgestaltung bei e-books verständigt.
Dagegen steht der gesamte Rohstoffbereich weiterhin stark unter Druck. Der Index der Roh- und Grundstoffwerte fällt um 1,1 Prozent, wobei die Aktien aus dem Öl- und Gasbereich 0,7 Prozent verlieren. In den USA war Rohöl der Sorte WTI unter das bisherige Fünfjahrestief bei 76 Dollar gebrochen und auf unter 74 Dollar gestürzt. Profiteure davon sind in Europa unter anderem die Aktien von Fluggesellschaften, die allesamt im Plus liegen. Der entsprechende Reise- und Freizeitsektor gewinnt 0,2 Prozent.
In den USA wird am Nachmittag besonders auf den Einzelhandelsumsatz im Oktober geachtet. Beim wichtigen Index der Verbraucherstimmung an der Universität Michigan im November hoffen Händler auf einen Anstieg der Stimmung.
Unter den Einzelwerten stehen weiter RWE im Blick. Hier geht weiter die Angst vor einer Dividendenkürzung um und schickt die Aktie um 2,6 Prozent nach unten. Laut "Rheinischer Post" könnte der Versorger die Dividende mittelfristig um 20 Prozent auf dann 0,80 Euro senken. Händler halten daher auch noch weitere Verkäufe in der RWE-Aktie für möglich. Eine sinkende Dividende könnte viele Kommunen vor ein Problem stellen, die sich teilweise durch ihre Beteiligungen an dem Stromversorger finanzieren. Auch E.ON leiden trotz besserer Aussichten darunter und fallen 1,3 Prozent. Der Versorgerindex im Stoxx fällt um 0,8 Prozent.
Merck KGaA legen um 0,6 Prozent zu mit Anschlusskäufen nach den guten Quartalszahlen vom Vortag. SAP verlieren mit der Einigung im langjährigen Rechtsstreit mit Oracle 0,4 Prozent. SAP wird rund 360 Millionen Dollar an Oracle zahlen, was aber im erwarteten Rahmen liegt.
Positive Nachrichten liefern die Geschäftszahlen von Drillisch. Hier stiegen die Gewinne nochmals an. Die Dividende von 1,60 Euro ist sicher. Damit sollte die attraktive Dividendenrendite von rund 6 Prozent die Aktie nach unten absichern. Die Aktien geben nach anfänglichen Aufschlägen 1,5 Prozent ab.
Airbus steigen um 1,7 Prozent. Der Flugzeugbauer hat im dritten Quartal zwar weniger verdient als erwartet und vor neuen Belastungen beim Militärtransporter A400M gewarnt, an den Zielen für 2014 hält der Konzern aber fest. Den Cash-Flow bezeichnen Analysten aber als außerordentlich stark. Der Konzernumsatz blieb mit 13,3 Milliarden Euro dem Niveau des Vorjahres.
Auch Umstufungen machen wieder Kurse. Salzgitter im MDAX steigen um 6,9 Prozent, nachdem mit Deutscher Bank, Credit Suisse und J.P. Morgan gleich drei große Banken Kauf-Empfehlungen ausgesprochen oder das Kursziel deutlich erhöht haben.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.038,94 -0,58% Stoxx-50 2.972,27 -0,53% DAX 9.197,11 -0,56% FTSE 6.615,73 -0,30% CAC 4.175,14 -0,31% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 151,77% +9DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.41 Uhr Do, 17.12 Uhr EUR/USD 1,2452 0,07% 1,2444 1,2467 EUR/JPY 144,97 0,17% 144,72 144,33 EUR/CHF 1,2018 -0,01% 1,2019 1,2020 USD/JPY 116,42 0,11% 116,29 115,78 GBP/USD 1,5667 -0,06% 1,5677 1,5730 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
November 14, 2014 06:38 ET (11:38 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
1&1 AG (ex 1&1 Drillisch) | 11,42 | -3,06% | |
Airbus SE (ex EADS) | 156,58 | -1,05% | |
E.ON sp. ADRs | 10,80 | -1,82% | |
Lagardere S.C.A. | 20,00 | -0,25% | |
Merck KGaA | 139,25 | -0,18% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 28,40 | 1,43% | |
Salzgitter | 15,57 | -0,32% | |
Schibsted ASA | 32,14 | 0,37% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 242,57 | -0,02% |