29.01.2024 09:54:40

MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Bayer stark von US-Urteil belastet

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind etwas leichter in die Woche gestartet. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 16.918 Punkte, der Euro-Stoxx-50 profitiert von der Stärke der Öl- und Gaswerte (+1,5%) und liegt knapp im Plus, der Stoxx-50 gewinnt 0,4 Prozent. Dazu wird der DAX gebremst vom kräftigen Kursminus von rund 5 Prozent bei der Bayer-Aktie.

Für Kaufzurückhaltung sorgt die Entwicklung im Nahen Osten, die dazu die Ölpreise auf dem jüngst deutlich erhöhten Niveau hält. Am Wochenende kamen drei US-Soldaten in Jordanien bei einem Drohnenangriff ums Leben. Die USA machen dafür eine militante pro-iranische Gruppe verantwortlich. Der Iran hat jede Beteiligung abgestritten. Der tödliche Angriff nährt die Furcht vor einer direkten Auseinandersetzung zwischen den USA und dem Ölförderland Iran.

Daneben stehen am Mittwoch bzw. am Donnerstag die Ergebnisse der Beratungen der US-Notenbank bzw. der Bank of England auf dem Kalender. Im Vorfeld halten sich die Aktere an den Finanzmärkten oft zurück. Die Fed dürfte am Mittwoch versuchen, die Markterwartungen baldiger Zinssenkungen zu dämpfen. "Zwar sind diese in den letzten Wochen bereits etwas zurückgekommen, aber der Markt räumt einer ersten Zinssenkung bereits im März weiterhin eine Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent ein", so die Commerzbank. Aber im Mai dürfte die Fed tatsächlich die Zinswende einleiten, glauben die Analysten.

Derweil brachte EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau am Wochenende eine frühe Senkung der Leitzinsen durch die EZB ins Spiel mit der Aussage, die EZB könne die Zinsen bei jeder Sitzung senken. Am Anleihemarkt geht es darauf nach oben, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fällt um 4 Basispunkte auf 2,26 Prozent.

Bayer von neuem Glyphosat-Urteil belastet

Ein weiteres ungünstiges Glyphosat-Urteil belastet die Bayer-Aktie, sie verliert knapp 5 Prozent. Ein Geschworenengericht in Philadelphia sprach einem an Krebs erkrankten Kläger 2,25 Milliarden Dollar zu. Bayer kündigte Berufung an. Im Handel heißt es, das Urteil sei mit Blick auf ähnliche Entscheide in der Vergangenheit keine Überraschung. Es unterstreiche aber, dass die Aktie weiterhin "nicht investierbar" sei.

Wacker Chemie geben um 0,7 Prozent nach. Der operative Gewinn ist trotz vorsichtiger Schätzungen nochmals unterhalb der Markterwartung ausgefallen. Und eine Erholung der Nachfrage sei auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Sicht, sagte Vorstandschef Hartel. Er bestätigte aber die langfristigen Wachstumsziele.

Stabilus (-5,5%) hat auf der Ergebnisseite etwas schwächere Zahlen vorgelegt. Das bereinigte operative Ergebnis erreichte 32,6 Millionen Euro, die Analysten von Warburg rechneten beispielsweise mit 34,3 Millionen. Den Ausblick hat der Gasfederhersteller wie erwartet bestätigt.

Für Hensoldt geht es um über 4 Prozent nach oben, Treiber ist eine Hochstufung auf "Buy" durch die Analysten der Citi. Rheinmetall gewinnen 2,3 Prozent nach Erhalt eines Großauftrags.

Philips-Ergebnis erneut von Beatmungsgeräten belastet

In Amsterdam geht es für Philips um 5 Prozent abwärts. Das Ergebnis im vierten Quartal wurde negativ beeinträchtigt durch den Vergleich, den der Konzern mit der US-Gesundheitsbehörde FDA im Zusammenhang mit dem Rückruf von defekten Beatmungsgeräten eingegangen ist. Philips hat für das vierte Quartal eine Rückstellung in Höhe von 363 Millionen Euro für Abhilfemaßnahmen, Bestandsabschreibungen und Vertragskosten gebildet.

Für Holcim geht es um 4,4 Prozent nach oben. Der Schweizer Baustoffkonzern plant, sein Nordamerikageschäft als vollständig unabhängiges Unternehmen an die Börse bringen und erhofft sich davon insgesamt eine höhere Bewertung. Für Heidelberg Materials geht es im Fahrwasser um 2 Prozent nach oben, in Mailand verteuern sich Buzzi um über 3 Prozent.

Die Drittquartalszahlen von Ryanair (-1,6) sind unter den Erwartungen ausgefallen. Dem bereinigten Nettogewinn von 15 Millionen Euro steht laut der Citigroup eine Konsensschätzung von 49 Millionen gegenüber. Grund für das schwächere Ergebnis sei vor allem die Entscheidung einiger Online-Reiseagenturen, Ryanair-Flüge nicht länger anzubieten. Ryanair senkte zudem seine Prognose für den Gewinn nach Steuern im laufenden Gesamtjahr. IAG und Lufthansa verlieren jeweils rund 1,8 Prozent.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.632,71 -0,1% -2,76 +2,5%

Stoxx-50 4.211,27 +0,4% 17,95 +2,9%

DAX 16.890,49 -0,4% -70,90 +0,8%

MDAX 25.942,16 -0,9% -232,41 -4,4%

TecDAX 3.329,79 -0,9% -30,08 -0,2%

SDAX 13.682,73 -0,7% -99,83 -2,0%

FTSE 7.661,30 +0,3% 26,21 -1,3%

CAC 7.641,39 +0,1% 7,25 +1,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,26 -0,04 -0,31

US-Zehnjahresrendite 4,12 -0,03 +0,24

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:27 Fr, 17:03 % YTD

EUR/USD 1,0837 -0,1% 1,0845 1,0859 -1,9%

EUR/JPY 160,24 -0,2% 160,35 160,83 +3,0%

EUR/CHF 0,9328 -0,5% 0,9357 0,9378 +0,5%

EUR/GBP 0,8528 -0,1% 0,8531 0,8538 -1,7%

USD/JPY 147,87 -0,2% 147,85 148,09 +5,0%

GBP/USD 1,2707 +0,0% 1,2712 1,2719 -0,1%

USD/CNH (Offshore) 7,1883 +0,0% 7,1897 7,1885 +0,9%

Bitcoin

BTC/USD 42.117,25 +0,7% 42.200,02 41.423,10 -3,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,17 78,01 +0,2% +0,16 +8,3%

Brent/ICE 83,81 83,55 +0,3% +0,26 +8,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 28,25 27,70 +2,0% +0,55 -13,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.032,43 2.018,47 +0,7% +13,96 -1,5%

Silber (Spot) 23,01 22,80 +0,9% +0,21 -3,2%

Platin (Spot) 915,25 919,55 -0,5% -4,30 -7,7%

Kupfer-Future 3,84 3,85 -0,3% -0,01 -1,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/gos

(END) Dow Jones Newswires

January 29, 2024 03:55 ET (08:55 GMT)

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Bayer 19,00 -1,23% Bayer
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HENSOLDT 33,06 -2,19% HENSOLDT
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