27.04.2022 15:56:41
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MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Unternehmenszahlen stützen
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren Mittwochnachmittag leicht im Plus. Stützend wirkt, dass die Gaspreise von den Hochs deutlich zurückgekommen sind. Auch die US-Börsen erholen sich im frühen Geschäft. Analysten gehen davon aus, dass die Auswirkungen der Einstellung der russischen Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien begrenzt sein werden. Von den beiden betroffenen Ländern sei Polen der größere Verbraucher von russischem Gas, aber der Vertrag mit Gazprom sollte ohnehin Ende des Jahres auslaufen, so die Commerzbank.
Der DAX steigt um 0,3 Prozent auf 13.803 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,4 Prozent auf 3.737 Punkte. Der Euro kommt indes erneut unter Abgabedruck und rutscht auf 1,0555 Dollar. "Den aktuellen Aufhänger gibt der Gasstopp für Polen und die Angst vor einem Rutsch in eine energiebedingte Rezession in Europa", sagt ein Händler. Die seit Monaten falsche Politik der EZB zeige nun ihre üblen Folgen. Der massive Kapitalabzug von Anlegern aus dem Euro-Raum dürfte ungebremst weitergehen.
Berichtssaison läuft auf Hochtouren
Mit Deutsche Bank (-4,7%) und Commerzbank (+1,9%) drängen sich die Finanzwerte in die erste Reihe. Bei der Deutschen Bank stören sich die Anleger an den hohen Kosten, die laut Barclays etwa 7 Prozent höher als erwartet gestiegen sind. Zu den Zahlen der Commerzbank heißt es von den Analysten der Citi, dass das operative Ergebnis von 544 Millionen Euro dank einer Ertragssteigerung von 21 Prozent deutlich über dem vom Unternehmen ermittelten Konsens von 282 Millionen Euro liege.
Immer wenn die Deutsche Bank über den Geschäftsverlauf berichtet, meldet sich auch die Tochter DWS (-1,6%). Negativ beurteilt ein Marktteilnehmer die Entwicklung bei der Fondsgesellschaft. Zwar liegen einige Kennziffern über den Erwartungen. Der Reingewinn hat aber die Prognose lediglich getroffen. "Negativ sind vor allem die Mittelabflüsse", sagt er. Das Haus habe im ersten Quartal netto unter einem Abfluss von einer Milliarde Euro gelitten, erwartet worden war ein Zufluss von 2,1 Milliarden.
Qiagen legen um 3,9 Prozent zu, nachdem die vorab veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal laut Jefferies beim Umsatz 8 Prozent über den Erwartungen lagen, beim Gewinn 14 Prozent.
Deutsche Telekom liegen 1,3 Prozent vorne. Im Handel wird auf bessere Zahlen der Tochter T-Mobile US verwiesen. Der Gewinn je Aktie sei mit 0,57 Dollar klar besser als die Prognose von 0,26 Dollar ausgefallen.
Bechtle (+2,3%) reagieren sehr fest auf die veröffentlichten Quartalszahlen. "Nach dem enttäuschenden vierten Quartal ist die Entwicklung im ersten Quartal eine faustdicke Überraschung", sagt ein Marktteilnehmer. Nach vorläufigen Zahlen belief sich der Vorsteuergewinn auf rund 73 Millionen Euro nach 61,0 Millionen im Jahr zuvor. Analysten waren laut einem von Bechtle zusammengestellten Konsens von rund 64 Millionen Euro ausgegangen.
Die Aktien der Werbeagentur-Holding WPP sinken nach ihrem Zwischenbericht zum ersten Quartal um 1 Prozent. Die Geschäftszahlen von Glaxosmithkline (+1,5%) für das erste Quartal 2022 liegen laut Bryan Garnier ca. 9 bis 10 Prozent über den Erwartungen. Trotz solider Geschäftszahlen geben LSE an der Londoner Börse um 0,9 Prozent nach. Der Börsenbetreiber rechnet mit Umsatzeinbußen von rund 60 Millionen Pfund wegen der Einstellung der Geschäftsaktivitäten in Russland. Das Unternehmen hat die Jahresziele dennoch bestätigt.
Mercedes-Benz fährt deutlich zweistellige Rendite ein
Mercedes-Benz (+2,6%) profitiert auch 2022 von hohen Verkaufspreisen für Premiumautos und der Nachfrage nach renditestarken Luxus-Fahrzeugen. Der Premiumhersteller hat im Kerngeschäft im ersten Quartal trotz andauernder Chip-Lieferengpässe bei sinkenden Autoverkäufen den Gewinn deutlich erhöht. Die bereinigte Umsatzrendite kletterte bei Cars sogar auf 16,5 von bereits starken 15,8 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Für Symrise geht es 5,4 Prozent nach oben. Umsatz und Umsatzwachstum von Symrise haben laut Citigroup positiv überrascht. Tiernahrung habe im Quartal erneut eine exzellente Entwicklung genommen, während Düfte & Pflege hinterhergehinkt hätten. Beim Ausblick bleibt das Unternehmen wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Corona-Krise, gestörten Lieferketten, Inflationsdruck und dem Ukraine-Krieg aber vorsichtig und bestätigt seine Ziele.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.736,54 +0,4% 15,18 -13,1%
Stoxx-50 3.666,46 +0,9% 34,03 -4,0%
DAX 13.802,57 +0,3% 46,17 -13,1%
MDAX 29.826,00 +0,3% 99,11 -15,1%
TecDAX 3.097,63 +0,6% 18,10 -21,0%
SDAX 13.715,30 +0,1% 8,79 -16,4%
FTSE 7.427,14 +0,6% 40,95 +0,0%
CAC 6.439,76 +0,4% 25,19 -10,0%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,80 -0,02 +0,98
US-Zehnjahresrendite 2,77 +0,04 +1,26
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:13 Uhr Di, 17:25 % YTD
EUR/USD 1,0550 -0,8% 1,0629 1,0659 -7,2%
EUR/JPY 135,16 -0,1% 135,90 135,73 +3,3%
EUR/CHF 1,0228 -0,1% 1,0244 1,0232 -1,4%
EUR/GBP 0,8394 -0,8% 0,8446 0,8439 -0,1%
USD/JPY 128,11 +0,7% 127,85 127,36 +11,3%
GBP/USD 1,2565 -0,1% 1,2586 1,2629 -7,1%
USD/CNH (Offshore) 6,5885 -0,0% 6,5830 6,5872 +3,7%
Bitcoin
BTC/USD 39.362,39 +2,7% 38.413,97 39.217,37 -14,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 100,49 101,70 -1,2% -1,21 +37,0%
Brent/ICE 103,41 104,99 -1,5% -1,58 +35,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.889,71 1.905,46 -0,8% -15,75 +3,3%
Silber (Spot) 23,53 23,50 +0,1% +0,03 +1,0%
Platin (Spot) 930,22 924,55 +0,6% +5,67 -4,2%
Kupfer-Future 4,45 4,45 -0,2% -0,01 -0,2%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
April 27, 2022 09:56 ET (13:56 GMT)
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Commerzbank AG (spons. ADRs) | 18,00 | 0,56% | |
Commerzbank | 18,64 | 1,41% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 13,80 | 0,00% | |
Deutsche Bank AG | 18,18 | -0,08% | |
DWS Group GmbH & Co. KGaA | 48,02 | 1,44% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 56,69 | -0,80% | |
Symrise AG | 95,48 | -1,81% | |
WPP 2012 PLC (spons. ADRs) | 48,85 | 2,13% | |
WPP 2012 PLC | 9,25 | 0,21% |
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DAX | 21 585,93 | 0,37% |