14.12.2021 09:57:41

MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Software AG brechen ein

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Dienstag mit kleineren Aufschlägen gestartet. Im Handel stellt man sich auf ein zurückhaltendes Geschäft ein. In der "Woche der Notenbanken" gebe es keinen Grund, noch vor deren Entscheidungen und Aussagen am Markt aktiv zu werden, heißt es. Mit der US-Notenbank und denen aus Japan, Großbritannien und Europa stünden die Eckpfeiler der globalen Zinspolitik an, die den künftigen Kurs der Anleger beeinflussen. Zudem steht am Freitag der Große Verfalltag an den internationalen Terminbörsen an.

Für den DAX geht es im frühen Geschäft um 0,3 Prozent auf 15.671 Punkte nach oben, der Euro-Stoxx-50 legt etwas stärker zu mit Aufschlägen von 0,5 Prozent auf 4.205 Punkte. Am Devisenmarkt geht derweil der Ausverkauf der türkischen Lira weiter. Der Dollar steigt aktuell auf 14,20 Lira, bleibt damit aber noch ein Stück unter dem Rekordhoch bei gut 14,90. Die türkische Notenbank hat zuletzt mehrfach am Markt interveniert zu Gunsten der Lira - bislang erfolglos.

Zeichen stehen auf Normalisierung der Geldpolitik

Besonders nach der erneuten Explosion der US-Inflationsrate stehen die Zeichen klar auf einer Normalisierung der lockeren Geldpolitik. Die US-Verbraucherpreise (CPI) waren am Freitag mit einem Plus von 6,8 Prozent vermeldet worden, dem höchsten Stand seit fast 40 Jahren. Selbst die immer wieder von Freunden niedriger Zinsen zitierte Kernrate ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise sprang um 4,9 Prozent an. Dies war sogar noch eine Beschleunigung gegenüber dem Vormonat. "Die Inflationsraten entsprechen den 1980er-Jahren, dem in der Bundesrepublik ein normales Zinsniveau von rund 6,4 Prozent gegenüberstand", so ein Händler. Dies zeige wie absurd die Zinspolitik der EZB sei.

Für die USA erwarten die Analysten von JP Morgan nun, dass die Fed mit Zinserhöhungen schon im Juni und nicht erst im September beginnen wird. Dem dürften dann quartalsweise Erhöhungen folgen. Die Ergebnisse des Fed-Treffens werden am Mittwoch bekannt gegeben. Die ruhige Marktreaktion auf den Sprung der US-Verbraucherpreise am Freitag zeige, "dass der Markt sich jetzt wohlfühlt mit einem schnelleren Vorgehen der Fed beim Tapering oder anderen Formen der Normalisierung", sagt David Jilek, Chefstratege von Gateway Investment Advisers.

Besonders im Fokus des Marktes am Dienstag stehen weitere Inflationsdaten aus den USA, diesmal die US-Erzeugerpreise für November. Hier wird ein Anstieg von über 9 Prozent zum Vorjahr erwartet.

Positiv kommen die Aussagen von Ceconomy im Rahmen ihrer finalen Zahlen an. "Ihr Ausblick zeigt, dass trotz aller Corona-Vorsicht keine neuen Wolken am Horizont sind", sagt ein Händler. Mit großen neuen Lockdowns sei nicht zu rechnen, das Geschäftsjahr sollte im Plus enden, das wichtige vierte Quartal laufe gut und der Online-Umsatz steige. "Daher dürfte allein schon das Auspreisen von Risiko-Szenarien für steigende Kurse sorgen", so der Händler. Ceconomy steigen um 2,4 Prozent.

Silver Lake steigt bei Software AG ein - aber nur indirekt

Trotz des Einstiegs von Silver Lake bei der Software AG geht es für die Aktie des Softwarekonzerns um 10,7 Prozent nach unten. "Der Markt ist schwer enttäuscht über die Form des Einstiegs", sagt ein Händler. Silver Lake beziehe nur eine Wandelanleihe, beteilige sich aber nicht direkt durch Aktienkäufe am Unternehmen. Erst vor wenigen Tagen wurde berichtet, dass Silver Lake ein Gebot für Software erwäge. Die Software AG prüft derzeit verschiedene strategische Optionen, unter anderem auch sich selbst zum Verkauf zu stellen.

Trotz einer Aufstockung der Beteiligung auf 18 Prozent von 12,1 Prozent durch Altice geben BT Group um 4,8 Prozent nach. Belastend dürfte wirken, dass Altice mitgeteilt hat, trotz der Erhöhung kein Übernahmeangebot für das Telekomunternehmen zu planen. Entsprechende Spekulationen hatten zuletzt die BT-Group-Aktie gestützt.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.205,14 +0,5% 22,10 +18,4%

Stoxx-50 3.728,54 +0,4% 16,24 +20,0%

DAX 15.671,37 +0,3% 49,65 +14,2%

MDAX 34.486,81 +0,1% 19,86 +12,0%

TecDAX 3.852,06 -0,3% -10,90 +19,9%

SDAX 16.246,74 -0,0% -5,13 +10,0%

FTSE 7.276,20 +0,6% 44,76 +11,9%

CAC 6.980,54 +0,5% 37,63 +25,7%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,38 +0,00 +0,19

US-Zehnjahresrendite 1,43 +0,02 +0,52

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:10 Mo,19:21 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1282 -0,0% 1,1275 1,1297 -7,6%

EUR/JPY 128,23 +0,1% 128,09 128,16 +1,7%

EUR/CHF 1,0404 -0,1% 1,0409 1,0411 -3,8%

EUR/GBP 0,8542 +0,1% 0,8535 0,8549 -4,4%

USD/JPY 113,67 +0,1% 113,58 113,44 +10,1%

GBP/USD 1,3207 -0,1% 1,3212 1,3215 -3,4%

USD/CNH (Offshore) 6,3706 -0,1% 6,3691 6,3751 -2,0%

Bitcoin

BTC/USD 47.365,14 +1,0% 46.586,70 47.638,88 +63,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,83 71,29 +0,8% 0,54 +51,3%

Brent/ICE 74,89 74,39 +0,7% 0,50 +47,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.784,31 1.787,18 -0,2% -2,88 -6,0%

Silber (Spot) 22,27 22,35 -0,4% -0,08 -15,6%

Platin (Spot) 934,00 933,85 +0,0% +0,15 -12,7%

Kupfer-Future 4,29 4,28 +0,1% +0,00 +21,8%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 14, 2021 03:57 ET (08:57 GMT)

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