26.08.2016 16:10:47
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MÄRKTE EUROPA/Erst Fed-Chefin Yellen dürfte Lethargie beenden
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa treten am Freitagnachmittag auf der Stelle. Das lange Verharren im Sommerloch dürfte schon bald sein Ende finden. Gegen 16.00 Uhr MESZ hält US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen endlich ihre mit Spannung erwartete Rede auf dem Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole. Anleger erhoffen sich mehr Klarheit über die weitere Geldpolitik in den USA, insbesondere eine Antwort auf die Frage, ob und gegebenenfalls wann die US-Notenbank im laufenden Jahr die Leitzinsen noch erhöhen wird.
Die Erwartungen an eine US-Zinserhöhung bis Ende des Jahres sind in den vergangenen Tagen stetig gestiegen und liegen in der Zwischenzeit bei 57 Prozent. Der Dax notiert kaum verändert bei 10.534 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legt 0,3 Prozent auf 2.996 Zähler zu. Das Währungspaar Euro-Dollar handelt bereits den zweiten Tag in Folge knapp unter der Marke von 1,13.
Irgendjemanden wird Yellen enttäuschen "Was auch immer bei der Rede rauskommt, eine Marktseite dürfte auf jeden Fall mit Enttäuschung reagieren", erwartet ein Händler. Wie IG anmerkt, haben einige Anleger Sorge, dass Yellen überraschend falkenhaft auftreten und die Möglichkeit eines Zinsschritts im September ins Spiel bringen könnte. Die Societe Generale glaubt derweil, dass Yellen bemüht sein werde, eine Balance zu finden zwischen verbesserten Wirtschaftsaussichten, die eine Normalisierung der Zinslandschaft rechtfertigten, und anhaltenden Unsicherheiten auf globaler Ebene und bei der Inflation.
Andere Marktteilnehmer verweisen auf das Thema der Konferenz mit dem Titel "Designing Resilient Monetary Policy Frameworks for the Future". Er deute eher an, dass sich die Notenbanker bereits darauf vorbereiteten, wie sie mit dem nächsten konjunkturellen Abschwung umgehen sollen. Yellens eigene Rede steht unter dem Motto "The Federal Reserve's Monetary Policy Toolkit".
VW arbeitet Dieselskandal Schritt für Schritt ab Die Aktie von VW ist mit einem Plus von 2,4 Prozent der Gewinner im DAX. Für die Aktie sprechen am Freitag zwei Gründe: Volkswagen hat sich mit rund 650 amerikanischen Händlern auf Schadensersatzleistungen wegen des Dieselskandals geeinigt. Zudem haben die Analysten der UBS die Aktie mit einem erhöhten Kursziel von 180 Euro zum Kauf empfohlen. Sie sind von der Erholung der Margen bei VW überzeugt, während der Markt dies unterschätze.
Schwächere Geschäftszahlen des Mediengiganten Vivendi drücken die Aktien um 3,8 Prozent. Die französische Pay-TV-Tochter Canal Plus musste erneut einen Rückgang bei Umsatz und Abonnenten vermelden. Die Ergebnisse von Vivendi blieben sowohl beim Fernsehsender Canal Plus als auch beim Musikdienst UMG laut den Analysten von Jefferies hinter den Erwartungen zurück. Der Medienkonzern habe zwar weitere Einzelheiten zu den Plänen für eine Kehrtwende beim Pay-TV in Frankreich vorgelegt und ein neues Kostensenkungsziel von 300 Millionen Euro gesetzt. Der Markt in Frankreich sei jedoch zunehmend wettbewerbsintensiv, so dass die Aussichten für eine erfolgreiche Kehrtwende unsicher seien, so die Analysten.
Glencore legen um 2,7 Prozent zu, nachdem Goldman Sachs das Ziel erhöht hat. Überraschend starke Geschäftszahlen des EC-Karten-Herstellers Gemalto in den Niederlanden lassen die Aktien um fast 6 Prozent springen. Im MDAX fallen dagegen LEONI um 5,2 Prozent. Sie leiden unter einer Verkaufsempfehlung durch die Deutsche Bank. Nordex im TecDax legen hingegen 1,5 Prozent zu. Hier konnte ein Großauftrag aus Chile für Windturbinen eingefahren werden.
Stada mit Potenzial, besser zu werden Der im Machtkampf mit aktivistischen Investoren liegende Pharmakonzern Stada hat seinen Aktionären auf der in Frankfurt stattfindenden Hauptversammlung einen Maßnahmenkatalog präsentiert, um das Unternehmen profitabler für die Zukunft zu machen. Grundsätzlich sei Stada richtig aufgestellt und brauche sich nicht neu zu erfinden, sagte der neue CEO Matthias Wiedenfels auf der mit Spannung erwarteten Hauptversammlung des Unternehmens laut Redetext. Er räumte aber auch Fehler in der Vergangenheit ein. Stada habe noch längst nicht sein gesamtes Potenzial ausgeschöpft, auch weil sich das Unternehmen zu lange auf seinem Erfolg ausgeruht habe, räumte er ein. Die Aktie handelt relativ unaufgeregt 0,2 Prozent im Minus. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.998,57 0,36 10,88 -8,23 Stoxx-50 2.851,15 0,20 5,71 -8,04 DAX 10.538,59 0,09 9,00 -1,90 MDAX 21.471,10 -0,04 -9,22 3,35 TecDAX 1.719,39 0,09 1,63 -6,08 SDAX 9.320,62 -0,04 -4,11 2,44 FTSE 6.831,41 0,21 14,51 9,44 CAC 4.428,08 0,49 21,47 -4,51 Bund-Future 167,46% 0,09 7,99
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.10 Uhr Do, 18.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1292 -0,02% 1,1295 1,1276 +4,0% EUR/JPY 113,2818 -0,17% 113,4720 113,40 -23,4% EUR/CHF 1,0935 +0,20% 1,0913 1,0918 +0,5% EUR/GBP 0,8543 -0,16% 0,8549 1,1692 +16,0% USD/JPY 100,32 -0,16% 100,48 100,57 -14,6% GBP/USD 1,3220 +0,06% 1,3212 1,3184 -10,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,46 47,33 +0,3% 0,13 +10,7% Brent/ICE 49,51 49,67 -0,3% -0,16 +14,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.329,72 1.321,70 +0,6% +8,02 +25,4% Silber (Spot) 18,76 18,53 +1,3% +0,23 +35,8% Platin (Spot) 1.079,25 1.073,50 +0,5% +5,75 +21,1% Kupfer-Future 2,08 2,08 +0,4% +0,01 -3,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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August 26, 2016 09:39 ET (13:39 GMT)
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Glencore plc | 4,23 | -1,27% |
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Nordex AG | 11,31 | -1,57% |
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Vivendi S.A. | 2,95 | -2,25% |
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Volkswagen (VW) St. | 104,00 | 0,78% |
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