22.04.2020 10:27:49
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MÄRKTE EUROPA/Erholung in unsicherem Umfeld - Kering sehr schwach
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Ausverkauf vom Vortag geht es im frühen Handel am Mittwoch in Europa mit den Kursen erst einmal nach oben. Das anhaltende Debakel am Ölmarkt bleibt aber ein Belastungsfaktor. Der Brentöl-Preis knickt aktuell um weitere 11 Prozent, womit sich das Minus zum Dienstagmorgen auf rund 30 Prozent summiert.
Einige Marktteilnehmer hoffen dennoch, dass der Ausverkauf beim Öl nun mehr oder weniger abgeschlossen sein könnte und es nun zu einer schwankungsreichen Stabilisierungsphase kommen könnte. Sie haben dabei besonders längere Liefertermine für das Öl im Blick, wo die Preise zwar auch sinken, aber nicht so stark. Das wiederum könnte dann auch die Aktienmärkte stabilisieren, so die Spekulation.
QC Partners äußert sich zurückhaltender: In seiner Funktion als Frühindikator sende der Ölpreis weiterhin Horrorsignale bezüglich des Zustands der Weltwirtschaft aus. "Das Sentiment gegenüber Aktien bleibt zurückhaltend. Die LBBW spricht lediglich von einer Bärenmarktrally an den Börsen und stellt neue Tiefs in Aussicht.
Für etwas Rückenwind sorgt unterdessen, dass in den USA weitere hunderte Milliarden Dollar freigemacht wurden zur Dämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Virus-Pandemie. Der DAX gewinnt 1,1 Prozent auf 10.364 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,0 Prozent auf 2.820 nach oben. Am Anleihemarkt fallen die Kurse angesichts der wieder besseren Stimmung für Aktien.
Bei Kering enttäuscht Gucci
Im Blick steht zunehmend die Berichtssaison zum ersten Quartal. In den USA wird laut Deutscher Bank ein Minus bei den Gewinnen von etwa 11 Prozent erwartet, in Europa ein Minus von 25 Prozent. Das dürfte zwar in die Kurse eingearbeitet sein. Das Problem ist, dass die Erwartungen für die kommenden Quartale aufgrund der Pandemie-Krise sehr unsicher sind.
Nach Zahlen für das erste Quartal geht es für Kering um 6 Prozent nach unten. Stören dürften sich die Anleger vor allem an der laut den Analysten schwachen Entwicklung von Gucci. Bei der Schlüsselmarke des Luxuskonzerns ist der Umsatz um 23 Prozent gesunken.
"Etwas besser als befürchtet", so ein Händler zu den Geschäftszahlen von Randstad. Der Personaldienstleister hat im ersten Quartal 5,41 Milliarden Euro umgesetzt, erwartet wurden lediglich knapp 5,1 Milliarden. Die Aktie gewinnt 4,2 Prozent.
Im DAX gewinnen Wirecard 1,5 Prozent vor dem erwarteten Abschlussbericht einer Bilanz-Sonderprüfung der Wirtschaftsprüfer von KPMG. "Sollte der Bericht die Vorwürfe entkräften und der Markt das nachvollziehen, könnte es zu Short-Eindeckungen kommen", sagt ein Händler. Hintergrund sind immer wieder vorgebrachte Vorwürfe über zweifelhafte Bilanzpraktiken des Bezahldienstleisters.
Für Ericsson geht es um 3,5 Prozent nach oben. Die Citigroup äußert sich positiv zu den Zahlen. Auch wenn der Umsatz die Erwartungen nicht ganz erreicht habe, so sei das operative Ergebnis der Finnen doch besser ausgefallen. Positiv heben die Analysten vor allem den bestätigten Ausblick für 2020 hervor.
Heineken-Absatz ernüchtert
Nach enttäuschenden Zahlen verlieren Heineken 1,4 Prozent. Sehr negativ äußert sich die Citigroup zum Volumenrückgang im März. Dieser sei mit minus 14 Prozent viel stärker als die Prognose von 7,3 Prozent ausgefallen. Auch sei ein Verlust anstatt eines erwarteten Gewinn ausgewiesen worden.
Mit moderaten Aufschlägen bis 1 Prozent reagieren Hannover Rück und die Aktie der Mutter Talanx auf die Veröffentlichung der Zahlen. Die beiden Versicherungsunternehmen haben zwar ihre Ausblicke gestrichen, "das ist aber wegen der Pandemie wenig überraschend", sagt ein Marktteilnehmer. Zudem sei Munich Re hier bereits vorgeprescht. Die außerdem berichteten Erstquartalszahlen seien in Ordnung.
Von gemischten Zahlen sprechen Marktteilnehmer bei Pfeiffer Vacuum. Stark sei der Auftragseingang von plus 16 Prozent im ersten Quartal. Das operative Ergebnis ging dagegen um 29 Prozent zurück. Die Aktie verliert 1,2 Prozent.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 2.822,91 1,13 31,57 -24,62
Stoxx-50 2.791,44 1,30 35,88 -17,97
DAX 10.379,95 1,27 130,10 -21,65
MDAX 22.216,69 1,22 268,44 -21,53
TecDAX 2.877,32 1,60 45,22 -4,56
SDAX 9.923,52 0,58 56,86 -20,69
FTSE 5.718,58 1,37 77,55 -25,21
CAC 4.386,68 0,67 29,22 -26,62
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,46 0,02 -0,70
US-Zehnjahresrendite 0,59 0,02 -2,09
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:30 Di, 17:42 % YTD
EUR/USD 1,0857 -0,03% 1,0862 1,0862 -3,2%
EUR/JPY 116,87 -0,11% 116,84 116,81 -4,1%
EUR/CHF 1,0528 -0,01% 1,0528 1,0520 -3,0%
EUR/GBP 0,8808 -0,25% 0,8821 0,8835 +4,1%
USD/JPY 107,66 -0,08% 107,55 107,57 -1,0%
GBP/USD 1,2327 +0,24% 1,2313 1,2295 -7,0%
USD/CNH (Offshore) 7,0958 -0,08% 7,0941 7,1026 +1,9%
Bitcoin
BTC/USD 6.935,01 +0,55% 6.902,01 6.821,51 -3,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 11,44 11,57 -1,1% -0,13 -80,8%
Brent/ICE 17,39 19,33 -10,0% -1,94 -72,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.696,34 1.687,10 +0,5% +9,24 +11,8%
Silber (Spot) 14,87 14,89 -0,1% -0,02 -16,7%
Platin (Spot) 748,35 750,35 -0,3% -2,00 -22,5%
Kupfer-Future 2,24 2,23 +0,4% +0,01 -20,3%
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/gos
(END) Dow Jones Newswires
April 22, 2020 04:28 ET (08:28 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Ericsson (Telefon AB L.M.Ericsson) (B) | 7,75 | 0,49% | |
Hannover Rück | 244,90 | 0,57% | |
Hannover Rueck SE (spons. ADRs) | 40,40 | 0,50% | |
Heineken N.V. | 68,26 | -0,20% | |
Heineken NV (spons. ADRs) | 33,60 | 0,00% | |
Kering | 236,50 | 1,15% | |
Pfeiffer Vacuum AG | 152,20 | 0,40% | |
Randstad Holding N.V. | 39,66 | 0,63% | |
Talanx AG | 81,85 | 2,31% | |
Telefon AB L.M.Ericsson (B) (spons. ADRs) | 7,70 | 0,00% | |
Telefon AB L.M.Ericsson (A) | 7,73 | 0,39% | |
Wirecard AG | 0,02 | 0,00% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 848,77 | -0,18% |