30.12.2016 16:44:44

MÄRKTE EUROPA/Ein gutes Aktienjahr neigt sich dem Ende

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa haben ein aufregendes Jahr hinter sich. Mit der Jahresendrally hat das Jahr 2016 allerdings für die meisten Investoren ein versöhnliches Ende gefunden. Dem Aktienmarkt in Europa kam dabei der schwächere Euro entgegen, der die Position der Unternehmen in der Eurozone stärkte. Zudem profitierten sie von der ultralockeren Politik der Notenbank und einem Zinsniveau nahe Null. Auch wenn die goldenen Zeiten irgendwann ein Ende finden, feiert die Börse zunächst noch. Während am letzten Handelstag des Jahres die Börsen in London und Fankfurt bereits geschlossen haben, klingt an den anderen Börsen langsam das Jahr aus.

   Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,3 Prozent höher bei 3.281 Punkten, nachdem er mit 3.286 zuvor auf Jahreshoch notierte. Der Start in das neue Jahr fängt an vielen Börsen verspätet an. In Europa bleiben die Märkte in der Schweiz und Großbritannien am 2. Januar geschlossen, ebenso in den USA.

London und Frankfurt schließen auf neuem Hoch Die Börsen in Großbritannien und Deutschland haben bereits geschlossen. Dabei verzeichnete der Aktienmarkt in London mit einem Plus von 14,4 Prozent das beste Jahr seit 2013. Nach einer Serie von fünf Tagen im Plus schloss der FTSE-100-Index zudem auf Allzeithoch. Aber auch der Aktienmarkt in Deutschland kann mit einem Rekordhoch aufwarten, der MDAX notierte am Freitag mit 22.198 Punkten so hoch wie noch nie. Nach einer kleinen Schlussrally beendete der Dax das Jahr mit einem Plus von 0,3 Prozent oder 11.481 Punkten auf einem Jahreshoch.

Euro leidet unter der Notenbank-Politik Der Euro ist einer der Verlierer des Jahres. Im Dezember notierte er mit Kursen von 1,04 Dollar auf dem niedrigsten Niveau seit 2003. Dies liegt unter anderem daran, dass die US-Notenbank die Zinsen im Dezember angehoben und für das kommende Jahr drei Zinsschritte angekündigt hat. Die Europäische Zentralbank hat dagegen kürzlich das Anleihekaufprogramm bis Ende kommenden Jahres verlängert. Die Zinsen im Euroraum befinden sich weiterhin am Boden, auch wenn sie in den vergangenen Wochen leicht gestiegen sind. Während die Bundesanleihen mit einer Laufzeit bis zu neun Jahren im negativen Bereich rentieren, werfen die zehnjährigen Bunds eine kleine Rendite von 0,2 Prozent ab.

Monte dei Paschi wird Gnadenfrist eingeräumt Die Kurse italienischer Banken legen am Freitag zu. Gute Nachrichten für die gebeutelte Finanzbranche des Landes kommen aus Brüssel. Italien kann seine in Bedrängnis geratenen Banken unter bestimmten Bedingungen weiter zu Hilfe eilen, auch der angeschlagenen Monte dei Paschi. Die EU-Kommission hat die Genehmigung für das Garantiesystem für Banken des Landes bis zum 30. Juni 2017 verlängert. Es wäre ursprünglich Ende des Jahres ausgelaufen. Banca Monte dei Paschi sind hingegen weiterhin vom Handel ausgesetzt.

Kapriolen im Devisenhandel Hektisch war es am Morgen im Devisenhandel. Der Euro schoss im frühen asiatischen Handel kurzzeitig um 1,5 Cent auf 1,0655 Dollar nach oben, fiel danach aber wieder zurück auf zuletzt 1,0544 Dollar. Auch zu anderen Währungen erlebte der Dollar einen kurzen, heftigen Schwächeanfall. Im Handel wird auf das sogenannte Algo-Trading verwiesen, also auf Computer-basierten, automatisierten Handel. Die Bewegung könne zudem durch dünne Umsätze begünstigt worden sein, heißt es.

   Seit dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen spekulierten viele Investoren auf eine Rückkehr der Inflation, was einen stark steigenden Dollar zur Folge hatte. Diese Aufwertung scheint aber zunächst ausgereizt zu sein. Zudem will der Markt nun erst einmal Taten des neuen Präsidenten sehen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.282,34 0,32 10,58 0,45 Stoxx-50 3.007,53 0,27 8,08 -2,99 DAX 11.481,06 0,26 30,01 6,87 MDAX 22.188,94 0,19 41,96 6,81 TecDAX 1.811,72 -0,08 -1,37 -1,04 SDAX 9.519,43 0,16 14,91 4,63 FTSE 7.142,83 0,32 22,57 14,43 CAC 4.851,64 0,27 13,17 4,63

Bund-Future 164,18 -0,33 7,16

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:15 Do, 17.48 Uhr % YTD EUR/USD 1,0558 +0,24% 1,0533 1,0486 -2,8% EUR/JPY 123,2591 +0,20% 123,0077 122,01 -16,6% EUR/CHF 1,0734 -0,00% 1,0735 1,0731 -1,3% EUR/GBP 0,8531 -0,33% 0,8579 1,1668 +15,8% USD/JPY 116,73 -0,06% 116,80 116,35 -0,6% GBP/USD 1,2376 +0,83% 1,2275 1,2236 -16,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,69 53,77 -0,1% -0,08 +20,4% Brent/ICE 56,63 56,85 -0,4% 0,00 +20,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.159,52 1.157,90 +0,1% +1,62 +9,3% Silber (Spot) 16,18 16,17 +0,0% +0,01 +17,1% Platin (Spot) 904,50 897,50 +0,8% +7,00 +1,5% Kupfer-Future 2,51 2,49 +1,0% +0,02 +16,4% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/raz

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   December 30, 2016 10:14 ET (15:14 GMT)

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