23.12.2015 13:44:49
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MÄRKTE EUROPA/Die Letzten sind jetzt die Ersten - Jahresendrally
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Mittwochmittag mit den Kursen aufwärts. Der Dax gewinnt 1,8 Prozent auf 10.681 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zieht um 1,9 Prozent an. Besonders gesucht sind mit den Rohstoff- und Öl-Aktien sowie den Versorgern die Verlierer des bisherigen Börsenjahres. Auslöser der guten Laune sind leicht anziehende Rohstoffpreise, vor allem bei Kupfer und Eisenerz. Öl stabilisiert sich trotz des neuen Opec-Ausblicks. Die Öl-Organisation rechnet zwar innerhalb von fünf Jahren mit steigenden Ölpreisen, ließ jedoch keine Zeichen für den Willen zu Produktionskürzungen erkennen. Stattdessen wird von den USA und Kanada sogar eine steigende Förderung erwartet.
Der Stoxx-Index der europäischen Öl- und Gas-Aktien erholt sich trotzdem um 3,7 Prozent, und der Index der Rohstoff-Aktien klettert sogar um 5 Prozent. Vor allem Stahlwerte legen weiter stark zu, angeführt von ArcelorMittal, die um 10,4 Prozent nach oben schießen. Thyssen gewinnen 4,5 Prozent, Salzgitter 3,7 Prozent und KlöCo 2,8 Prozent. Händler verweisen auf die positive Interpretation der Aussagen von der Central Economic Work Conference in China. Dort ließen Stahl- und Kupferverbände wie die China Association of Iron and Steel (CISA ) verlauten, in den nächsten Jahren sollten Überkapazitäten reduziert werden. Rund 47 Prozent der chinesischen Stahlproduktion seien nicht kostendeckend, hieß es.
Tatsächlich sehen Händler den Hauptgrund für die marktbreite Rally aber in Gewinnmitnahmen zum Jahresende von so genannten Leerverkäufern. Sie machten ihre Positionen auf fallende Kurse zu, und die entsprechenden Käufe stießen im dünnen Jahresendgeschäft auf wenig Volumen. Deshalb lösten sie große Ausschläge auf. Erkennbar sei dies daran, dass vor allem die Verlierer des Jahres besonders kräftig zulegten. Dazu zählen die deutschen Versorger, RWE springen um 6,2 Prozent nach oben und EON um 5 Prozent. Der Jahresverlierer der Minen-Branche, AngloAmerican, legt 6,8 Prozent zu, und BHP steigen um 5,8 Prozent.
Daneben verweisen Händler aber auch auf positive Vorgaben von der Wall Street und einigen Börsen in Ostasien. Gefragt sind auch VW. Hier werden Aussagen von VW-Anwalt Ken Feinberg positiv gewertet, wonach der Schaden durch manipulierte Abgaswerte in den USA gering gehalten werden könne. "Die Aussicht auf eine schnellere und kostengünstigere Lösung, wie Feinberg behauptet, könnte schon für weitere Hoffnung bei der Aktie sorgen", sagt ein Händler mit Verweis auf ein Interview im Handelsblatt. Immerhin habe der Staranwalt bereits Erfolge vorzuweisen wie im Fall Deepwater Horizon. VW-Aktien steigen um 1,4 Prozent.
Als nicht belastend für BASF erweist sich der gescheiterte Verkauf von einigen Beteiligungen der Öl-Tochter Wintershall an die norwegische Tellus Petroleum. "Das wirft Wintershall etwas zurück, andererseits hat man überall im Ölsektor angesichts der Krise damit gerechnet, dass nicht alle geplanten Deals reibungslos über die Bühne gehen", sagt ein Händler. Der Umfang des Geschäfts sei mit rund 600 Millionen US-Dollar nicht groß genug, um richtigen Druck auf die BASF-Aktie auszuüben. BASF legen um 2,4 Prozent zu.
adidas gewinnen 1,6 Prozent. Am Vorabend hatte der Konkurrent Nike Quartalszahlen vorgelegt, die ergebnisseitig besser als erwartet ausgefallen sind.
Für die Syngenta-Aktie geht es um 2,0 Prozent nach oben, gestützt von Übernahmefantasie. Der Verwaltungsratspräsident der Schweizer hat klar gesagt, dass man sich in Verhandlungen mit Monsanto, ChemChina und anderen Unternehmen bezüglich einer Übernahme befinde. "Das ist weit mehr als die übliche Spekulation mit Berufung auf Quellen, wenn der Verwaltungsratschef bestätigt, man befinde sich schon in fortgeschrittenen Verhandlungen", sagt ein Händler.
Der Kurs der Deutschen Beteiligungs AG zieht um 2,4 Prozent an nach dem Verkauf des Klimasystemherstellers Spheros an den französischen Automobilzulieferer Valeo. Das Unternehmen erzielt dadurch einen Veräußerungsgewinn zwischen 15 und 18 Millionen Euro.
INDEX Stand +-% EuroStoxx50 3.275,27 +1,90% Stoxx50 3.089,57 +2,33% DAX 10.681,02 +1,83% FTSE 6.210,46 +2,09% CAC 4.660,19 +2,03% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,07 -34
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.36 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0931 -0,08% 1,0939 1,0973 EUR/JPY 132,11 -0,16% 132,33 132,66 EUR/CHF 1,0806 -0,12% 1,0819 1,0829 USD/JPY 120,86 -0,08% 120,95 120,92 GBP/USD 1,4886 0,18% 1,4859 1,4816
Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/cln
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December 23, 2015 07:13 ET (12:13 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
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Anglo American PLC | 28,77 | -0,59% |
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BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 12,00 | 0,00% |
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BHP Billiton Ltd. | 24,15 | -1,23% |
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Deutsche Beteiligungs AG | 24,70 | 0,61% |
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E.ON sp. ADRs | 11,90 | -0,83% |
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RWE AG (spons. ADRs) | 30,00 | 1,35% |
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Salzgitter | 18,98 | 0,64% |
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thyssenkrupp AG | 7,04 | 10,93% |
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Volkswagen (VW) St. | 105,20 | 1,35% |
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