11.02.2021 13:27:43

MÄRKTE EUROPA/DAX zurück über 14.000 Punkten

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--

An den europäischen Aktienmärkten setzt sich am Donnerstagmittag eine freundliche Tendenz durch. Der DAX gewinnt 0,6 Prozent und kehrt mit 14.016 Punkten über die 14.000er Marke zurück. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,5 Prozent an auf 3.666 Punkte. Damit hat sich der Rücksetzer des DAX unter die 14.000er Marke zunächst als Einstiegsgelegenheit entpuppt. "Angesichts fallender Neuinfektionen und den beruhigenden Aussagen von Fed-Chef Powell zur Zinsseite verbessert sich die Stimmung bereits wieder", so ein Marktteilnehmer. "Mit den neuen Corona-Beschlüssen und den sinkenden Infektionszahlen gibt es eine Chance, dass der Lockdown im März breitflächig endet", so der Markttteilnehmer.

Von den Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell profitieren die Technologie-Aktien: Der Index der Technologie-Aktien führt am Donnerstagmittag die Gewinnerliste unter den europäischen Stoxx-Branchen an. Er steigt um 1,1 Prozent. "Die Entspannung auf der Zinsseite rückt die Wachstumstitel wieder in die Favoritenstellung", sagt ein Marktteilnehmer. Zuletzt hatte es wegen der steigenden Renditen Zweifel daran gegeben, ob die Growth-Titel ihre Relative Stärke behaupten könnten. Nun hat Powell gesagt, dass die Geldpolitik wohl noch länger locker bleibe. Am deutschen Markt läuft der TecDAX dem DAX, dem MDAX und dem SDAX voraus.

STMiro trotzt Goldman - Artisan treibt Danone - UBS empfiehlt Adidas und Puma

In Europa weisen unter anderem STMicro, ASMI und ASML deutliche Aufschläge auf. "Die Stimmung für die Halbleiterindustrie bleibt positiv", so der Marktteilnehmer. Besonders beeindruckend sei das Plus von 2,3 Prozent auf 34,41 Euro bei STMicro, das Goldman Sachs am Morgen die Verkaufsempfehlung mit einem 30er Kursziel bekräftigt habe.

Aussagen des aktivistischen Investors Artisan treiben nach Aussagen eines Händlers den Kurs von Danone an. Der Kurs gewinnt 3 Prozent. "Artisan macht dem Vorstand Druck", sagt er. Wie andere aktivistische Investoren halte auch Artisan den Aktienkurs für unterbewertet. Laut Citi sollen die kommenden sechs Monate entscheidend für die Zukunft werden. Ein strategischer Umbau könne die Margen nach oben treiben, so die Citi-Analysten.

Am deutschen Markt stehen Adidas und Puma auf der Gewinnerseite weit oben. Die UBS hat beide Titel zum Kauf empfohlen, nun geht es mit beiden Aktien um je 3,4 Prozent nach oben.

Berichtssaison gibt den Takt vor

Daneben verarbeitet der Markt eine Vielzahl von Unternehmensergebnissen: Bei Unicredit ist von einem soliden Schlussquartal 2020 die Rede. Der Nettoverlust sei mit 1,18 Milliarden Euro zwar höher als der Konsens mit 643 Millionen Euro ausgefallen, so die Analysten von Jefferies in einer ersten Einschätzung. Unter Berücksichtigung der Goodwill-Abschreibung von 900 Millionen Euro und den regulatorisch bedingten Rückstellungen in Höhe von 557 Millionen läge der bereinigte Gewinn 2020 mit 1,3 Milliarden Euro deutlich über der vorherigen Prognose. Die Italiener hätten bei der Kernkapitalquote erneut überzeugt. Die Aktie verliert dennoch 2,5 Prozent.

Credit Agricole verbessern sich dagegen um 3,9 Prozent. Jefferies bescheinigt der zweitgrößten Bank Frankreichs ein erneut starkes Ergebnis. Zudem sprechen die Analysten von einer "guten Qualität", da alle Bereiche zu dem Ergebnis beigetragen hätten.

Die Geschäftszahlen von Zurich Insurance werden ebenfalls als "solide" eingestuft. Der Bereich der Sach- wie Lebensversicherungen habe leicht positiv überrascht, der Business Operating Profit sei besser als erwartet ausgefallen, heißt es im Handel. Der Ausblick sei dagegen eher als konservativ einzustufen. Die Papiere fallen um 1,4 Prozent.

Bei Commerzbank steht Strategie im Fokus

Mit einem deutlichen Minus von 5 Prozent steht die Aktie der Commerzbank stark unter Druck. Die Citi hält die Ergebnisse im Schlussquartal 2020 für keine große Überraschung. Interessanter seien die Ziele für 2024 und der Ausblick auf das laufende Jahr. Die Prognose für 2021 liege im Rahmen der Markterwartungen, wenngleich der Konsens ein Mix divergierender Annahmen sei. "Vieles wird davon abhängen, ob die Bank es schafft, die Investoren von der Strategie 2024 zu überzeugen", so ein Aktienhändler. Diese lese sich auf den ersten Blick vielversprechend. Nun gehe es darum, wie diese umgesetzt werde. Die Verluste seien 2020 verbucht worden und damit der Weg für ein besseres 2021 bereitet.

Börsen liefern gute Zahlen

Die Geschäftszahlen der Deutschen Börse sorgen für ein Plus von 1,4 Prozent. Die Zahlen sind insgesamt etwas besser als erwartet ausgefallen. Die Nettoerlöse blieben leicht über den Marktschätzungen, ebenso die bereinigten Ergebnisse. Wermutstropfen ist der Dividendenvorschlag von 3 Euro je Aktie. Hier wurden im Konsens 3,13 Euro erwartet. Der Ausblick für 2021 entspricht den Erwartungen. Jefferies hat die Kaufempfehlung für das Papier nach den Zahlen bestätigt.

Auch Wettbewerber Euronext hat gute Geschäftszahlen vorgelegt. Beflügelt auch von den hohen Umsätzen an den Börsen fiel das EBITDA knapp 10 Prozent über der Markterwartung aus - bei stagnierenden Kosten. Vor allem aus dem Bereich "post trading" wurden deutliche Zuwächse gemeldet. Keine Nachrichten gab es zur Akquisition der Borsa Italiana, die planmäßig im ersten Halbjahr abgeschlossen werden soll. Die Aktie fällt dennoch um 1 Prozent.

Metro-Zahlen schwach, aber nicht so schwach wie befürchtet

"Die Zahlen von Metro sind schwach, aber nicht so schwach wie befürchtet", so ein Teilnehmer in einer ersten Einschätzung. Metro konnte in dem für das Unternehmen wichtigen Quartal beim Umsatz die Markterwartung erreichen, das EBITDA lag sogar leicht darüber. Hier halfen die "real estate gains". Den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr hat Metro bestätigt. Die Papiere ziehen nach schwächerem Beginn um 0,6 Prozent an.

Daneben steigen Amadeus Fire um gut 7 Prozent, nachdem der Personaldienstleister dank eines starken Schlussquartals die eigenen Prognosen für das vergangene Jahr geschlagen hat. Mehrere Kurszielerhöhungen verhelfen Hamburger Hafen zu einem Kursplus von 6,4 Prozent. Und Verbio können sich nach dem jüngsten Rücksetzer um 6,4 Prozent erholen.

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DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:04 Uhr Mi, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2130 +0,09% 1,2128 1,2133 -0,7%

EUR/JPY 127,02 +0,18% 126,83 127,01 +0,7%

EUR/CHF 1,0797 +0,06% 1,0793 1,0801 -0,1%

EUR/GBP 0,8772 +0,12% 0,8756 0,8764 -1,8%

USD/JPY 104,72 +0,10% 104,57 104,69 +1,4%

GBP/USD 1,3827 -0,03% 1,3852 1,3843 +1,2%

USD/CNH (Offshore) 6,4221 -0,12% 6,4212 6,4288 -1,2%

Bitcoin

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ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,24 58,68 -0,7% -0,44 +19,8%

Brent/ICE 60,96 61,47 -0,8% -0,51 +17,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.843,07 1.842,91 +0,0% +0,16 -2,9%

Silber (Spot) 27,14 27,08 +0,2% +0,06 +2,8%

Platin (Spot) 1.256,15 1.240,00 +1,3% +16,15 +17,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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February 11, 2021 07:28 ET (12:28 GMT)

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