24.05.2016 16:37:51
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MÄRKTE EUROPA/DAX zurück über 10.000 Punkten - "Buy in May"
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte bauen ihre Gewinne am Dienstagnachmittag weiter aus. Der Dax steigt wieder über die 10.000er Marke, er gewinnt 1,8 Prozent auf 10.020 Punkte. Mit dem Euro-Stoxx-50 geht es sogar um 2,2 Prozent nach oben.
Gestützt wird die Stimmung vom festen Dollar und vom freundlichen Beginn des Handels an Wall Street. Am Devisenmarkt gibt der Euro leicht nach auf 1,1155 Dollar. Darunter leidet der Goldpreis, der auf den tiefsten Stand seit vier Wochen fällt.
Grund des DAX-Anstiegs könnte allerdings vor allem die Untergewichtung der Anleger in Aktien sein, die nach dem Motto "Sell in May" gehandelt haben. Die Verhaltensforscher von Sentix meinen, ein von ihnen gemessener deutlicher Anstieg des "Grundvertrauens" in den Aktienmarkt spreche gegen die Börsenweisheit "Sell in May and go away". Stattdessen könnte zunächst einmal "Buy in May and stay" aufgehen. Das Grundvertrauen laufe den Kursen häufig voraus.
Nun geht es laut Händlern um die 200-Tage-Linie bei 10.128 Punkten. Sollte der DAX auch diesen Widerstand überwinden, könnte die Seitwärtsbewegung der vergangenen Wochen zu Ende gehen. Dann könnte der DAX das Hoch vom Jahresanfang bei 10.485 anlaufen, heißt es am Markt.
Bayer kräftig erholt Nach dem Kurseinbruch vom Wochenauftakt erholt sich die Bayer-Aktie um 3,2 Prozent und führt die Gewinnerliste im DAX an. Die Meinungen bezüglich der angestrebten Monsanto-Übernahme gehen weit auseinander. Der starke kurz- und auch längerfristige Kursrückgang mit dem Minus von 42 Prozent seit dem Rekord vom April 2015 reize aber zum Einstieg, heißt es am Markt.
Covestro machen mit einem Plus von 3,5 Prozent die Verluste des Vortages sogar mehr als wett. Wie es heißt, hat Bayer bereits am Montag klar gemacht, dass es Vermögenswerte wie die Beteiligung an Covestro keinesfalls schnell verkaufen wird. Möglicherweise könnte Bayer die Monsanto-Übernahme sogar ohne Covestro-Verkauf finanzieren, so ein Marktteilnehmer. Bayer hält an der ehemaligen Kunststoffsparte noch etwa zwei Drittel.
Auf europäischer Ebene können sich auch Fiat mit einem Plus von 2 Prozent kräftig erholen. Angeführt werden die Gewinner auf Branchenebene aber von den Rohstoffwerten mit einem Index-Plus von 2,8 Prozent und von den Versicherungswerten, deren Index sogar um 3,0 Prozent steigt. Alle Branchenindizes liegen mehr oder weniger stark im Plus, und im DAX gilt das auch für alle Einzelwerte.
Deutsche Bank bleibt in den Schlagzeilen Auch Deutsche Bank können sich nun den Gewinnern anschließen und steigen um 1,7 Prozent. Damit hat der Kurs die schlechte Nachrichtenlage weggesteckt. Moody's hat die Kreditwürdigkeit heruntergenommen, das Kreditrating wurde auf "Baa2" von "Baa1" gesenkt und rangiert damit nur noch zwei Stufen oberhalb von Ramschniveau. Dazu kommen laut Händlern auch eine Wiederbelebung des Libor-Skandals und neuer Stress mit der US-Börsenaufsicht. Sie ermittelt wegen des Vorwurfs, im Geschäft mit Hypothekenanleihen Verluste nicht zeitgerecht bilanziert zu haben. Beim Thema Libor hat ein New Yorker Berufungsgericht weitere Klagen gegen 16 Banken zugelassen, zu denen auch die Deutsche Bank gehört. "Wenn selbst für abgeschlossen gehaltene Themen wie Libor wiederbelebt werden können, wird das Risikobewusstsein der Investoren wieder kräftig nach oben schießen", meint ein anderer Händler.
CVC steigt bei Evonik aus Mit der Platzierung ihres Restbestands von 4,2 Prozent durch CVC Capital verlieren Evonik-Aktien 4,7 Prozent auf 25,71 Euro. Wie aus dem Handel zu hören ist, wurden die Stücke zu 25,50 Euro platziert. CVC nimmt damit knapp über einer halben Milliarde Euro ein. "Langfristig ist das gut, weil damit ein Damoklesschwert über Evonik weg ist, das immer über der Aktie gehangen hat", sagt ein Händler. Eine Platzierung durch CVC sei erwartet worden, lediglich die RAG Stiftung sei nun noch ein größerer potenzieller Abgeber.
Ein Auftrag aus China für zwei Anlagen für die Produktion von Dünnschichtmodulen treibt die Singulus-Aktie um gut 27 Prozent nach oben. Das Ordervolumen von 110 Millionen Euro entspreche "einer Verdoppelung des Auftragseingangs quasi über Nacht", so ein Händler. Per Ende 2015 habe der Auftragseingang des Unternehmens knapp 100 Millionen Euro betragen.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.996,45 2,17 63,52 -8,30 Stoxx-50 2.859,35 1,98 55,61 -7,77 DAX 10.020,39 1,81 178,10 -6,73 MDAX 20.480,05 1,03 207,90 -1,42 TecDAX 1.668,87 -0,34 -5,64 -8,84 SDAX 9.106,74 0,51 46,31 0,09 FTSE 6.203,44 1,09 67,01 -0,62 CAC 4.410,66 1,98 85,56 -4,88
Bund-Future 163,56 -1 4,99
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:27 Mo, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1154 -0,53% 1,1214 1,1203 +2,7% EUR/JPY 122,55 +0,06% 122,47 122,62 -3,9% EUR/CHF 1,1074 -0,32% 1,1109 1,1111 +1,8% GBP/EUR 1,3082 +1,26% 1,2919 1,2920 -3,7% USD/JPY 109,88 +0,60% 109,22 109,45 -6,4% GBP/USD 1,4590 +0,72% 1,4487 1,4475 -1,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,32 48,08 +0,5% 0,24 +16,9% Brent/ICE 48,46 48,35 +0,2% 0,11 +17,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.236,33 1.250,90 -1,2% -14,58 +16,6% Silber (Spot) 16,30 16,38 -0,5% -0,08 +18,0% Platin (Spot) 1.005,36 1.012,00 -0,7% -6,65 +12,8% Kupfer-Future 2,07 2,06 +0,7% +0,02 -3,6% DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 24, 2016 10:07 ET (14:07 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 07 AM EDT 05-24-16

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