02.04.2019 12:55:43

MÄRKTE EUROPA/DAX zieht wieder an - Autotitel bauen Gewinne aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kurse an den europäischen Aktienmärkten legen am Dienstag im Verlauf der Sitzung wieder zu. Der DAX steigt am Mittag um 0,5 Prozent auf 11.737 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,3 Prozent auf 3.396 Punkte zu. Gestützt wird die Stimmung vom anhaltenden Erholungskurs der Autotitel. Der Stoxx-Automobil-Index führt mit einem Plus von 1,3 Prozent die Gewinnerseite bei den europäischen Branchenindizes an. Etwas gebremst wird die Kauflust laut Händlern von der hohen Unsicherheit um den Brexit.

Das Brexit-Drama dürfte auch die kommenden Tage das Geschehen an den Börsen begleiten. Das britische Unterhaus konnte sich am Montagabend erneut auf keine Alternative zum Brexit-Vertrag von Premierministerin Theresa May mit der Europäischen Union einigen. Alle vier Vorschläge fielen im Parlament durch.

Harte Folgen von hartem Brexit nicht eingepreist

Die Zeit wird damit immer knapper, denn bereits in nicht einmal zwei Wochen läuft auch die verlängerte Frist für einen einvernehmlichen Ausstieg aus der EU aus. Stichtag ist der 12. April. Für den Brexit-Koordinator des Europaparlaments, Guy Verhofstadt, ist ein harter Brexit nunmehr "fast unvermeidlich", wie er am Vorabend auf Twitter mitteilte. Am Mittwoch habe Großbritannien "eine letzte Chance". Zunächst tagt am Dienstag das Kabinett in London.

An der Börse ist der "harte Brexit" weiterhin nicht eingepreist und dürfte zu deutlichen Verwerfungen am Kapitalmarkt führen. Wie heftig die Folgen für Investmententscheidungen und Umsatzentwicklung sind, zeigten Daten der britischen Handelskammer: Zum ersten Mal seit 2012 wiesen mehr britische Firmen einen fallenden Cashflow im ersten Quartal auf als einen steigenden. Die Investitionspläne befänden sich daher auf einem Achtjahrestief.

Die Nachfrage nach den Autotiteln profitiert von den guten Konjunkturdaten vom Wochenanfang: Sowohl in China als auch in den USA hatten gute Einkaufsmanager-Indizes die Stimmung für konjunkturabhängige Aktien angeheizt. Aktuell gewinnen BMW 1,9 Prozent. Unter den Zulieferern steigen Valeo um 2,6 Prozent, mit Conti geht es um 1,8 Prozent voran.

Henkel und Deutsche Post abgestuft - Ryanair leiden unter Top-Ten-Liste

Die Verliererseite im DAX wird von Henkel angeführt. Der Titel fällt um 2,7 Prozent auf 88,12 Euro. Die Analysten von Warburg haben die Kaufempfehlung zurückgezogen und raten nur noch zum "Halten", das Kursziel haben sie auf 97 von 105 Euro zurückgenommen. Auch Deutsche Post stehen mit einem Minus von 1,6 Prozent auf der Verliererseite ganz oben. Hier sind es die Analysten der Citibank, die den Titel auf "Halten" von "Kaufen" abgestuft haben.

In London geben Ryanair weitere 1,9 Prozent ab. Zum einen steigen die Ölpreise weiter an und markieren neue Jahreshöchststände. Zum anderen ist Ryanair in die Top-Ten der größten Luftverschmutzer der Denkfabrik Sandbag aufgenommen worden. Damit hat es erstmals ein Nicht-Kraftwerksbetreiber in diese wenig schmeichelhafte Liste geschafft.

Im DAX notieren Lufthansa unverändert. Im Plus liegen Wizz Air. Sie profitieren von einem guten Ausblick und legen in London um 4,1 Prozent zu.

Salzgitter setzt auf steigende Preise - Thyssen mit "verdienter" Verschnaufpause

In der dritten Reihe steigen Salzgitter um 4,8 Prozent. Der Chef des Stahlkonzerns rechnet im laufenden Jahr mit steigenden Stahlpreisen.

Thyssenkrupp treten auf der Stelle. Zwar gilt es als positiv, dass Thyssen zusammen mit Tata Steel der EU-Kommission weitere Zugeständnisse machen wolle. Dies mache die Trennung vom Stahlbereich wahrscheinlicher, heißt es. Andererseits hatte die Aktie bereits am Montag mit einem Plus von fast 6 Prozent die Gewinnerliste im DAX angeführt, so dass eine Verschnaufpause als verdient gilt.

In der vierten Reihe gewinnen Medigene 5,3 Prozent. Hier beflügeln positive Nachrichten zu einer vorklinischen Studie des Medikaments PRAME TCR-T gegen Lungenkrebs.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.395,76 0,31 10,38 13,14

Stoxx-50 3.153,23 0,20 6,19 14,24

DAX 11.736,97 0,47 54,98 11,16

MDAX 25.168,46 0,42 104,01 16,58

TecDAX 2.720,31 0,17 4,48 11,02

SDAX 11.196,10 0,74 81,70 17,74

FTSE 7.367,88 0,69 50,50 8,76

CAC 5.423,52 0,33 18,00 14,65

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,03 0,00 -0,27

US-Zehnjahresrendite 2,48 -0,02 -0,20

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:51 Mo, 17:19 % YTD

EUR/USD 1,1203 +0,00% 1,1202 1,1219 -2,3%

EUR/JPY 124,73 -0,08% 124,72 124,83 -0,8%

EUR/CHF 1,1200 +0,06% 1,1191 1,1197 -0,5%

EUR/GBP 0,8576 -0,06% 0,8584 0,8543 -4,7%

USD/JPY 111,34 -0,06% 111,34 111,27 +1,6%

GBP/USD 1,3063 +0,07% 1,3049 1,3132 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 4.768,01 +15,33% 4.701,39 4.136,51 +28,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,13 61,59 +0,9% 0,54 +33,6%

Brent/ICE 69,34 69,01 +0,5% 0,33 +26,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.287,20 1.287,67 -0,0% -0,48 +0,4%

Silber (Spot) 15,04 15,12 -0,5% -0,08 -3,0%

Platin (Spot) 849,10 850,00 -0,1% -0,90 +6,6%

Kupfer-Future 2,91 2,92 -0,4% -0,01 +10,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

April 02, 2019 06:55 ET (10:55 GMT)

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