21.09.2022 12:51:39

MÄRKTE EUROPA/DAX vom Abverkauf erholt - warten auf Fed-Entscheid

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Abverkauf im frühen Handel auf Grund der russischen Teilmobilmachung zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Mittwochmittag kaum verändert. Während der DAX zunächst auf 12.521 Punkte fiel, kamen Käufer an den Markt. Am Mittag handelt der Index mit 12.659 Punkten noch 0,1 Prozent im Minus. Der Euro-Stoxx-50 hat sich erholt und handelt wenig verändert bei 3.466 Punkten. Unter Druck steht der Euro, der auf 0,9923 Dollar fällt. Die Ölpreise ziehen um bis zu 2,5 Prozent an, ein Barrel der Sorte Brent kostet 92,75 Dollar.

Der europäische Anleihemarkt erfährt verstärkten Zulauf, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine nun die Teilmobilmachung angeordnet hat. Die Angst vor einer Eskalation löst hier Käufe aus. Entsprechend kommen die Renditen zurück. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sinkt um etwa 7 Basispunkte auf 1,88 Prozent.

Auf der Verliererseite am Aktienmarkt stehen mit einem Minus von 1,5 Prozent die Reise- und Freizeit-Aktien, dagegen gewinnt der Stoxx-Subindex der Öl- und Gaswerte 2,2 Prozent, auch Aktien der rohstoffnahen Basic Resources (+1,1%) stehen auf der Gewinnerseite. Nach der Teilmobilisierung sind Rüstungsaktien gesucht. Angesichts der damit steigenden Eskalationsgefahren im Ukraine-Krieg überrascht die Reaktion an der Börse nicht. Rheinmetall gewinnen 9,6 Prozent, Hensoldt 11,7 Prozent, BAE Systems 4,9 Prozent und Thales 5,5 Prozent.

Dritte Zinserhöhung in Folge um 75 Basispunkte erwartet

Die Blicke richten sich seit Tagen auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank (Fed) am Abend. "Die 0,75 Prozent sind an den Märkten eingepreist", sagt Thomas Altmann von QC Partners. "Eine noch größere Erhöhung um ein volles Prozent würde sicherlich Schockwellen durch die Märkte schicken", warnt er.

Mindestens so wichtig wie die geldpolitische Entscheidung selbst dürfte auch der Ausblick auf das weitere Vorgehen werden. "Die Botschaft der Fed wird sich wahrscheinlich sehr schnell von einem Leitzins von 4,00 Prozent in Richtung 4,50 Prozent und vielleicht sogar höher verlagern", so Aneta Markowska, Chefvolkswirtin bei Jefferies.

Für die Märkte wird die Inflation und die Inflationsbekämpfung durch die Notenbanken immer mehr zum Problem. "Die hohen Energiepreise treiben nicht nur die Inflation, sondern sie zwingen die europäische und damit auch die deutsche Industrie langsam, aber sicher in die Knie", so CMC Markets. Die hohen Energiepreise dürften die Unternehmen zwingen, die Produktion zu drosseln und Zehntausende von Mitarbeitern zu entlassen, da sie Preissteigerungen nicht an ihre Kunden weitergeben könnten. Und gleichzeitig verteuern die steigenden Zinsen die Finanzierungen. Damit schlagen sie ebenfalls unmittelbar auf die Gewinne durch.

Uniper wieder unter Druck - Fortum weiter erholt

Bei den Einzeltiteln stehen Uniper mit der Verstaatlichung im Blick, der Kurs fällt um 35,2 Prozent. Für die Aktie von Fortum geht es um 8,6 Prozent nach oben. Im Rahmen der Einigung der deutschen Bundesregierung mit Fortum über die Verstaatlichung von Uniper erhält Fortum 500 Millionen Euro für seine Uniper-Beteiligung, so Nadege Tillier von ING. "Dies ist ein sehr geringer Betrag für Fortum - der 78-prozentige Anteil an Uniper kostete das finnische Unternehmen etwa 7,5 Milliarden Euro", sagt sie. Doch auch wenn Fortum den größten Teil seiner Investition in Uniper verliert, glaubt ING, dass ein Ausstieg dem Unternehmen die Möglichkeit biete, eine neue Strategie einzuschlagen.

Weiter gutes Interesse an Porsche-Börsengang

Die rege Nachfrage seitens der Investoren nach dem Börsengang der Porsche AG zeigt sich im Handel per Erscheinen. Dort wird die Aktie auf Tradegate 90 zu 93 Euro gestellt und liegt damit klar über der Bookbuildingspanne von 76,50 bis 82,50 Euro. Das Buch soll mehrfach überzeichnet sein, ist aus dem Handel zu hören. Die Zeichnungsfrist hat am Vortag begonnen und endet am 28. September. Porsche SE gewinnen 0,6 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.466,20 -0,0% -0,89 -19,4%

Stoxx-50 3.437,53 +0,2% 7,13 -10,0%

DAX 12.659,15 -0,1% -11,68 -20,3%

MDAX 23.742,22 -0,1% -17,29 -32,4%

TecDAX 2.769,55 -0,3% -8,13 -29,4%

SDAX 11.174,66 -0,5% -56,61 -31,9%

FTSE 7.235,66 +0,6% 43,00 -2,6%

CAC 5.984,59 +0,1% 5,12 -16,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,88 -0,05 +2,06

US-Zehnjahresrendite 3,54 -0,02 +2,03

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:10 Uhr Di, 17:03 Uhr % YTD

EUR/USD 0,9920 -0,5% 0,9948 0,9988 -12,8%

EUR/JPY 142,75 -0,4% 143,16 143,62 +9,1%

EUR/CHF 0,9568 -0,5% 0,9600 1,0356 -7,8%

EUR/GBP 0,8747 -0,2% 0,8753 0,8757 +4,1%

USD/JPY 143,88 +0,1% 143,83 143,75 +25,0%

GBP/USD 1,1339 -0,4% 1,1371 1,1409 -16,2%

USD/CNH (Offshore) 7,0567 +0,4% 7,0525 7,0287 +11,1%

Bitcoin

BTC/USD 19.005,15 +0,4% 18.946,49 19.057,72 -58,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 86,03 83,94 +2,5% +2,09 +22,2%

Brent/ICE 92,75 90,62 +2,4% +2,13 +25,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 208,50 194,26 +7,3% +14,24 +226,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.674,86 1.664,80 +0,6% +10,06 -8,5%

Silber (Spot) 19,52 19,33 +1,0% +0,20 -16,3%

Platin (Spot) 938,05 927,45 +1,1% +10,60 -3,3%

Kupfer-Future 3,52 3,53 -0,3% -0,01 -20,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 21, 2022 06:52 ET (10:52 GMT)

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BAE Systems PLC (spons. ADRs) 60,50 -0,82% BAE Systems PLC  (spons. ADRs)
BAE Systems plc 14,75 -4,66% BAE Systems plc
Fortum Oyj 14,27 1,49% Fortum Oyj
HENSOLDT 36,60 0,05% HENSOLDT
Porsche Automobil Holding SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh 3,34 1,21% Porsche Automobil Holding SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh
Porsche Automobil Holding SE Vz 34,76 1,25% Porsche Automobil Holding SE Vz
Rheinmetall AG 622,20 0,39% Rheinmetall AG
Thales S.A. 141,00 -0,70% Thales S.A.

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