30.05.2014 18:46:34
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MÄRKTE EUROPA/DAX schließt nach Allzeithoch kaum verändert
Von Thomas Leppert
Der deutsche Aktienmarkt läuft von einem Rekordhoch zum nächsten. Allein in dieser Handelswoche kletterte der Dax an vier von fünf Handelstagen auf ein neues Rekordhoch. Lediglich an Christi Himmelfahrt legte er eine Verschnaufpause ein. "Mit der 10.000er-Marke tut sich der Index aber doch schwer", sagt ein Händler. Im Tageshoch fehlten am Vormittag freilich weniger als 30 Punkte zu der magischen Marke.
"Die Abgabebereitschaft knapp unter 10.000 Punkten ist sehr hoch", ergänzt der Händler. Gewinnmitnahmen sorgten dann auch dafür, dass der deutsche Leitindex seine zwischenzeitlich gesehenen Aufschläge wieder abgeben musste. Am Ende des Tages schloss der DAX mit einem kleinen Plus von 4 Punkten bei 9.943,27 Das aktuelle Allzeithoch liegt bei knapp 9.971 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte eine Punktlandung hin und schloss mit 3.245 Punkten unverändert.
Auslöser für die kleine Zwischenrally am Aktienmarkt waren die Aussagen der Europäischen Zentralbank sowie der Bank of England zum Markt für Asset-Backed-Securities (ABS). Die Notenbanken suchen nach Wegen, um den ABS-Markt wieder zu beleben. Die Währungshüter schließen dabei eine Absenkung der geforderten Sicherheiten zur Hinterlegung von ABS-Geschäften nicht aus. Im Handel kamen die Aussagen gut an. Jede Maßnahme zur Stützung des ABS-Markts und einer damit verbundenen Entlastung der Banken wäre begrüßenswert. Dies könnte die Kreditvergabe ankurbeln.
In der kommenden Woche wird es an der Börse spannend, es steht eine ganze Reihe wichtiger Termine auf der Agenda. Die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag gehört neben den Einkaufmanager-Indizes oder dem US-Arbeitsmarktbericht dazu. Die Erwartungen an die EZB-Sitzung sind hoch. An der Börse wird auf eine Leitzinssenkung gesetzt, negative Einlagenzinsen sind eine weitere Option.
Ob es ein Anleihekaufprogramm durch die Notenbank geben wird, darf allerdings bezweifelt werden. Denn für einen solchen Schritt ist die Zeit noch nicht reif. Ansonsten hätte EZB-Chef Draghi keine Pfeile mehr im Köcher, sollte er sie wirklich benötigen. Enttäuscht die EZB die Börse, könnte es auch mal zu einem kleineren Kursrücksetzer am deutschen Aktienmarkt kommen.
Für die Aktie der französischen BNP Paribas ging es zum Wochenausklang kräftig nach unten, sie schloss 2,4 Prozent leichter bei 51,37 Euro. Bei der Bank schrauben die US-Behörden ihre Strafforderungen in immer neue Höhen. Nach noch 5 Milliarden Dollar in der vergangenen Woche will das US-Justizministerium nun offenbar 10 Milliarden Dollar verlangen. Die USA werfen der Bank Geschäfte mit dem Iran vor.
Allerdings hatte Frankreichs Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Christian Noyer bereits festgestellt, dass die Geschäfte im Einklang mit französischem und europäischem Recht erfolgt seien. Die Aktien der anderen Investmentbanken wurden in Sippenhaft genommen, so die der Deutsche Bank (minus 1,4 Prozent), der Societe Generale (minus 2,1 Prozent) und der Credit Suisse (minus 1,5 Prozent). Der Bankenindex büßte um 0,1 Prozent ein.
Um 2,9 Prozent abwärts ging es mit dem Rohstoffindex. Belastend war hier der Fall des Eisenerz-Preises auf ein neues 20-Monats-Tief, das auf Überkapazitäten zurückzuführen ist. Aber auch der Goldpreis findet momentan keinen Boden, der Preis für die Feinunze fiel auf 1.243,40 Dollar. Die Titel von Anglo American, Rio Tinto und BHP Billiton gaben teils deutlich nach.
Bei der Deutschen Telekom schob ein möglicher Ausstieg aus dem US-Geschäft den Kurs an, die Aktie schloss 1,1 Prozent fester bei 12,33 Euro. Das Unternehmen sei bereit, beim geplanten Verkauf von T-Mobile US an die US-Tochter Sprint des Mobilfunkanbieters Softbank an einem Minderheitsanteil festzuhalten, hieß es. Die Analysten von J.P.Morgan schließen nun nicht mehr aus, dass es bereits im Sommer zu einem Deal zwischen T-Mobile US und Sprint kommen könnte.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.244,60 -0,06 -0,0% +4,4% Stoxx-50 3.032,84 -4,94 -0,2% +3,9% Stoxx-600 344,24 -0,27 -0,1% +4,9% XETRA-DAX 9.943,27 +4,37 +0,0% +4,1% FTSE-100 London 6.844,51 -26,78 -0,4% +1,4% CAC-40 Paris 4.519,57 -10,94 -0,2% +5,2% AEX Amsterdam 407,21 -0,23 -0,1% +1,3% ATHEX-20 Athen 395,98 +6,42 +1,6% +2,9% BEL-20 Bruessel 3.159,10 -2,99 -0,1% +8,0% BUX Budapest 19.264,42 +205,69 +1,1% +3,8% OMXH-25 Helsinki 2.954,60 +2,42 +0,1% +4,2% ISE NAT. 30 Istanbul 97.692,23 +240,56 +0,2% +18,5% PSI 20 Lissabon 7.073,54 +39,37 +0,6% +8,5% IBEX-35 Madrid 10.798,70 +63,90 +0,6% +8,9% FTSE-MIB Mailand 21.629,71 +118,36 +0,6% +14,0% RTS Moskau 1.295,75 -18,96 -1,4% -10,2% OBX Oslo 554,43 -0,77 -0,1% +10,1% PX Prag 1.027,22 +10,91 +1,1% +3,9% OMXS-30 Stockholm 1.402,08 +9,23 +0,7% +5,2% WIG-20 Warschau 2.429,51 -35,79 -1,5% +1,2% ATX Wien 2.529,33 +8,26 +0,3% -0,7% SMI Zuerich 8.674,52 -31,98 -0,4% +5,7%DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.12 Uhr Do, 18.04 Uhr EUR/USD 1,3636 0,25% 1,3602 1,3607 EUR/JPY 138,81 0,46% 138,17 138,23 EUR/CHF 1,2202 -0,09% 1,2213 1,2206 USD/JPY 101,79 0,20% 101,59 101,59 GBP/USD 1,6761 0,15% 1,6736 1,6716 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/raz
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May 30, 2014 12:13 ET (16:13 GMT)
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