ATX
01.07.2013 18:56:30
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MÄRKTE EUROPA/DAX schafft nur kleines Plus am 25. Geburtstag
Von Manuel Priego Thimmel
Es war keine berauschende 25. Geburtstagsfeier für den DAX. Unsicherheiten prägten das Geschehen an Europas Börsen. Wirtschaftsdaten aus China, Europa und den USA sprachen keine eindeutige Sprache über den Zustand der Weltwirtschaft. Weiterhin unklar ist, ob und wann die US-Notenbank ihre Wertpapierkäufe von monatlich 85 Milliarden Dollar reduzieren wird. Für Verunsicherung sorgte auch die eskalierende politische Krise in Ägypten.
Immerhin schaffte der Dax noch ein kleines Plus von 0,3 Prozent auf 7.984 Punkte. Der Euro-Stoxx-50, gestützt von starken Aufschlägen an der Madrider Börse, zog dagegen deutlicher an mit Aufschlägen von 0,8 Prozent auf 2.623. Die Industrie der Eurozone stabilisierte sich im Juni weiter. Erfreulich war die Entwicklung vor allem in Spanien, wo das verarbeitende Gewerbe erstmals seit zwei Jahren keinen Rückgang verzeichnet hat.
Nach dem schwachen Einkaufsmanagerindex der Region Chicago vom Freitag fiel der landesweite ISM-Einkaufsmanagerindex im Juni besser aus. Allerdings trübte sich die Beschäftigungskomponente überraschend ein. Nach Einschätzung von Newedge ist das keine gute Indikation für den Arbeitsmarktbericht am Freitag. Dieser ist von besonderer Bedeutung für die Finanzmärkte, da die Entwicklung am Arbeitsmarkt eine der wichtigsten Entscheidungsgrundlage für die Geldpolitik der Fed ist.
Nach den heftigen Kursausschlägen in der vergangenen Woche herrschte am Devisenmarkt relative Ruhe. Der Euro, der am Freitag bis unter 1,30 US-Dollar eingebrochen war, stabilisierte sich und kostete am Abend 1,3060 Dollar. "Dem Euro droht ein weiteres Abwerten zum Dollar", warnt Stan Shamu von IG Markets. Am Donnerstag tagt die Europäische Zentralbank. Im Unterschied zur US-Notenbank dürfte die EZB an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. Das belastet die Gemeinschaftswährung zum Dollar.
Weiter nach oben ging es für Gold. Nach der Erholung am Freitag vom Tagestief unter 1.180 Dollar auf gut 1.232 Dollar zog die Feinunze am Montag bis Börsenschluss in Europa auf 1.257 Dollar an. Im Handel ist vor allem von einer technischen Gegenbewegung nach dem jüngsten Preisverfall die Rede, aber auch von physischer Nachfrage. Die Unruhen in Ägypten stützen zusätzlich. Dort hat das Militär mit einem Eingreifen gedroht, sollte es nicht zu einer baldigen Lösung des Konflikts kommen.
Bei den Einzelaktien profitierten Siemens-Aktien mit einem Kursplus von 2,6 Prozent vom Verkauf der Beteiligung an Nokia Siemens Networks (NSN) an den Joint-Venture-Partner Nokia für rund 1,7 Milliarden Euro. Nokia-Aktien stiegen um 3,7 Prozent. Analysten sehen beim Verkauf des Siemens-Anteils am Gemeinschaftsunternehmen NSN an den Partner Nokia nur Gewinner. Aus Sicht beider beteiligter Parteien sei ein guter Verkaufspreis gefunden worden, so der Tenor.
Nicht in Feierstimmung war die Commerzbank-Aktie, die 3,7 Prozent auf 6,45 Euro einbüßte. Das Papier fiel sogar auf ein neues Allzeittief bei 6,32 Euro. "Die Anleger sind wegen möglicher neuer Abschreibungen auf die Schiffskredite nach wie vor verunsichert", sagte ein Händler. Die Kredite stehen derzeit mit 18 Milliarden Euro in den Büchern.
Mit einem Minus von 5,2 Prozent auf 23,25 erwischte es die RWE-Aktien noch heftiger. Mit 23,15 Euro wurde ein neues Jahrestief markiert. Der russische Erdgasmonopolist Gazprom muss dem deutschen Versorger RWE laut einem Zeitungsbericht nach dem Schiedsgerichtsurteil von vergangener Woche 1,5 Milliarden Euro zurückzahlen. Wie die russische Zeitung "Wedomosti" unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise berichtet, wird Gazprom die Summe im Laufe dieses Jahres zurückzahlen.
Im Prinzip sind das gute Nachrichten für RWE. Den Anlegern schmeckt aber nicht, dass RWE trotz des Mittelzuflusses die Jahresprognose nicht anhebt. "Vielleicht fängt RWE damit nur den Ertragsdruck von anderer Seite auf", meinte ein Händler. Hochtief lagen dagegen mit einem Plus von 3,8 Prozent sehr fest im Markt. Der Baukonzern verkauft den Bereich Service Solutions für etwa 250 Millionen Euro an die französische SPIE Gruppe. Die Analysten von Equinet sprachen von einem attraktiven Preis. Hartnäckige Übernahmegerüchte trieben die Aktie von Celesio um 6,2 Prozent nach oben.
SAP-Aktien gaben 1,5 Prozent nach. Der Softwarekonzern sah sich genötigt, ein Interview des Co-Vorstandssprechers Bill McDermott aus der vergangenen Woche klarzustellen. McDermott habe nur das Ziel des Vorstands zum Ausdruck gebracht, dies sei aber nicht als Aussage über die Geschäftsentwicklung misszuverstehen. McDermott hatte unter anderem erklärt, dass die Softwareerlöse 2013 ohne Berücksichtigung der Wechselkurse um 14 bis 20 Prozent steigen werden.
.=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.622,62 20,03 +0,8% -0,5 . Stoxx-50 2.628,46 23,95 +0,9% 2,0 . Stoxx-600 288,29 3,27 +1,1% 3,1 Frankfurt XETRA-DAX 7.983,92 24,70 +0,3% 4,9 London FTSE-100 6.307,78 92,31 +1,5% 7,0 Paris CAC-40 3.767,48 28,57 +0,8% 3,5 Amsterdam AEX 347,37 2,78 +0,8% 1,4 Athen ATHEX-20 286,77 3,31 +1,2% -7,4 Brüssel BEL-20 2.532,11 6,00 +0,2% 2,3 Budapest BUX 18.909,52 -114,44 -0,6% 4,1 Helsinki OMXH-25 2.244,88 24,21 +1,1% 1,6 Istanbul ISE NAT. 30 93.228,81 523,06 +0,6% -4,6 Kopenhagen OMXC-20 518,97 6,93 +1,4% 4,6 Lissabon PSI 20 5.556,88 57,58 +1,0% -0,7 Madrid IBEX-35 7.762,70 144,40 +1,9% -3,2 Mailand FTSE-MIB 15.459,57 220,29 +1,4% -5,0 Moskau RTS 1.276,85 1,41 +0,1% -16,4 Oslo OBX 436,12 5,09 +1,2% 6,3 Prag PX 876,05 -2,22 -0,3% -15,7 Stockholm OMXS-30 1.165,64 14,63 +1,3% 5,5 Warschau WIG-20 2.237,25 -8,39 -0,4% -13,6 Wien ATX 2.253,82 29,84 +1,3% -6,1 Zürich SMI 7.741,07 58,03 +0,8% 13,5DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.07 Uhr Fr, 18.02 Uhr EUR/USD 1,3056 0,23% 1,3026 1,3007 EUR/JPY 130,1621 0,51% 129,4995 129,0716 EUR/CHF 1,2351 0,38% 1,2305 1,2296 USD/JPY 99,6820 0,26% 99,4250 99,2305 GBP/USD 1,5232 0,06% 1,5224 1,5205 .=== Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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