25.08.2015 13:30:57
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MÄRKTE EUROPA/DAX mit China-Zinssenkung zurück über 10.000
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Erholung an den europäischen Aktienmärkten weitet sich aus. Der Euro-Stoxx-50 steigt am Mittag um 4,7 Prozent. Der Dax liegt 4,6 Prozent im Plus bei 10.090 Punkten, gestützt von einer Leitzinssenkung in China und von einem guten ifo-Geschäftsklima-Index. Händler sprechen von einer kurzfristigen Stabilisierung, nachdem der DAX zum "Schwarzen Montag" vorübergehend bis auf knapp 9.350 Punkte abgestürzt war. Während technische Analysten mit dem Börsen-Motto "never touch a falling knife" vor übereilten Käufen warnen, sprechen Fundamentalanalysten angesichts der massiven jüngsten Verluste von einer Übertreibung nach unten.
Die komplexe Situation mache es zwar schwierig, den Tiefpunkt des Marktes zu bestimmen, heißt es bei der Deutschen Asset & Wealth Management (DAWM). Europäische Aktien befänden sich aber mittlerweile auf einem attraktiven Bewertungsniveau, so die Fondstochter der Deutschen Bank. Für China bleibt eine weiche Landung das Basisszenario der Analysten. Auch befürchtet DAWM keine Wiederholung der Asienkrise von 1997.
Zwar sind die Börsen in Schanghai und auch in Tokio am Morgen weiter eingebrochen. Einige asiatische Aktienmärkte haben sich nun aber bereits von der Entwicklung in Schanghai abgekoppelt und mit Aufschlägen geschlossen. Die geldpolitischen Schritte in China mit Leitzinssenkung und niedrigere Mindestreserve-Anforderungen sprechen dafür, dass die Panikstimmung an den Märkten etwas abzuebben scheint. In Europa werden vor allem zyklische Sektoren wie Rohstoff-Aktien, Auto-Titel, Banken, Chemie oder Technologie gekauft, im DAX die China-abhängigen Autotitel wie BMW, die um 5,9 Prozent steigen.
Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im August auf 108,3 nach 108,0 im Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Rückgang auf 107,5. Die Geschäftserwartungen stehen bei 102,2 nach 102,4, der Lageindex ist auf 114,8 nach 113,9 vorgerückt. Allerdings wird die Aussagefähigkeit der Daten dadurch eingeschränkt, dass ein Großteil der Erhebung vor den jüngsten Verwerfungen an den Finanzmärkten stattgefunden hat. Dennoch: "Per saldo sind die Daten aber ein Signal für eine anhaltende, robuste deutsche Konjunktur", so die Helaba.
Neben den wirtschaftlichen Risiken rund um China bleibt die Unsicherheit der zukünftigen Geldpolitik in den USA Topthema an den Märkten. Der Präsident der US-Notenbankfiliale von Atlanta, Dennis Lockhart, hat zwar den ersten Zinsschritt nach oben für dieses Jahr nochmals betont, allerdings nicht erneut eine erste Anhebung per September ins Spiel gebracht. In der laufenden Woche findet das Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole statt. Die Anleger erhoffen sich dort weitere Hinweise, ob die Zinsen im September angehoben werden oder doch erst später.
Daneben dreht sich das Übernahmekarussel: Einer der großen Gewinner in Europa sind Syngenta, die um 9,0 Prozent auf 389,50 CHF steigen, nachdem Monsanto das Übernahmeangebot von 449 auf 470 Franken erhöht haben soll. Damit wollten die Amerikaner "ein deutliches Zeichen" setzen, sagt ein Händler. Dem erhöhten Kaufpreis, auch wenn dieser vermutlich nicht komplett in Cash gezahlt werden dürfte, stehe ein vom Hoch bei 435,20 Franken um fast 20 Prozent gefallener Syngenta-Kurs gegenüber. "Auf diesem Kursniveau steigt natürlich der Druck der Aktionäre von Syngenta, das Angebot anzunehmen", sagt der Händler. Im Fahrwasser gewinnen K+S 7,2 Prozent auf 34,26 Euro, an K+S ist bekanntlich Potash interessiert.
Zurich Insurance stellt den Aktionären der britischen RSA Insurance Group bei einer möglichen Übernahme 550 Pence je Aktie in bar in Aussicht, entscheidend sei die laufende Buchprüfung. Die Aktie des britischen Versicherers steigt in London um 5 Prozent auf 520 Pence. Seit den ersten Gerüchten über das Interesse der Schweizer Anfang Juli hat die RSA-Aktie allerdings bereits um 25 Prozent zugelegt. Zurich Insurance ziehen um 2,9 Prozent an.
Von der geldpolitischen Lockerung in China profitieren auch die Rohstoffpreise, die sich auf breiter Front erholen. Der Euro kommt dagegen etwas zurück auf 1,1480 Dollar, nachdem er am Montag erstmals seit Mitte Januar über 1,17 Dollar gehandelt worden war. Gewinnmitnahmen setzen dagegen nun bei Bundesanleihen ein, die Rendite der zehnjährigen Anleihen steigt auf 0,68 von 0,59 Prozent.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.207,60 +4,37% Stoxx-50 3.054,74 +4,32% DAX 10.056,63 +4,23% FTSE 6.099,45 +3,40% CAC 4.573,47 +4,33% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 154,29 -120DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.28 Uhr Mo, 17.45 Uhr EUR/USD 1,1479 -0,76% 1,1567 1,1593 EUR/JPY 137,99 0,12% 137,82 137,18 EUR/CHF 1,0809 0,04% 1,0805 1,0827 USD/JPY 120,21 0,90% 119,13 118,37 GBP/USD 1,5792 0,18% 1,5764 1,5742 ===
Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/raz (END) Dow Jones Newswires
August 25, 2015 07:00 ET (11:00 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 00 AM EDT 08-25-15
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