12.12.2014 18:43:33
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MÄRKTE EUROPA/Börsen zum Wochenschluss im freien Fall
Von Manuel Priego-Thimmel
Konjunkturängste und der nicht enden wollende Einbruch des Ölpreises haben Europas Börsen am Freitag schwer belastet. In China hat die Industrieproduktion im November mit einem Wachstum von 7,2 Prozent die Konsensprognose von 7,5 Prozent verfehlt und in der Eurozone hat die Industrieproduktion im Oktober die Erwartung nicht erreicht. Im Handel macht man sich zunehmend Sorgen wegen eines möglichen deflationären Schocks wegen des Verfall des Ölpreises. Eine besser als erwartete Verbraucherstimmung in den USA wurde in dem negativen Umfeld von den Anlegern ignoriert.
Der Dax verlor 2,7 Prozent auf 9.595 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es sogar um 2,9 Prozent auf 3.067 Punkte nach unten. Den jüngsten Auslöser für den anhaltenden Ölpreisverfall lieferte die Internationale Energie Agentur (IEA). Trotz des Preisabsturzes um mehr als 40 Prozent seit Juni senkte sie ihre Prognose für das Öl-Nachfragewachstum im nächsten Jahr. Zuletzt hatte bereits die OPEC ihre Erwartungen für die zukünftige Nachfrage gesenkt. WTI brach um über 3 Prozent auf unter 58 Dollar das Barrel ein. An der Börse verlor der Ölsektor 3,6 Prozent.
Auch Griechenland und Russland stellten Belastungsfaktoren dar. Angesichts drohender Neuwahlen mit einem möglichen Sieg der eurokritisch eingestellten und wenig kompromissbereiten Linken ist der Aktienmarkt in Athen in den vergangenen drei Tagen um über 20 Prozent eingebrochen. Gleichzeitig schnellten die Renditen kräftig nach oben. Am Freitag hielt sich die Börse in Athen vergleichsweise gut und zeigte sich nur wenig verändert. In Moskau ist der dollardenominierte RTS-Index indes auf den niedrigsten Stand seit April 2009 gefallen vor dem Hintergrund der anhaltenden Rubel- und Ölpreisschwäche.
An den Devisenmärkten blieb es volatil. Nach dem Rückgang am Donnerstag erholte sich der Euro am Freitag wieder und stand zum Börsenschluss bei 1,2479 Dollar. Nach Einschätzung von Morgan Stanley könnte der Dollar kurzfristig stärker nachgeben. Die Analysten glauben, dass ein Wertpapierkaufprogramm der EZB, das von den meisten Beobachtern für das erste Quartal 2015 erwartet wird, bereits weitestgehend an den Märkten eingepreist ist. Die als sicher geltenden Bundesanleihen wurden weiter nachgefragt - die Rendite fiel auf ein neues Tief von 0,63 Prozent.
Im Blick stand das RWE-Papier nach einer Änderung der Ausschüttungspolitik. Bislang hat RWE die Dividende ans nachhaltige Nettoergebnis geknüpft. Zukünftig soll sich diese dagegen an den operativen Mittelzuflüssen, der Verschuldungssituation und der Ertragslage orientieren. Die Unsicherheit über die Höhe der zukünftigen Dividendenzahlungen zog die RWE-Aktie 3,7 Prozent nach unten. Für das Jahr 2014 hat der Versorger bereits ein Ausschüttung von 1 Euro je Anteilsschein angekündigt.
BASF-Aktien brachen nach einer Herunterstufung durch Morgan Stanley und belastet durch den Ölpreisverfall gleich um 4,5 Prozent ein. Stahlwerte litten derweil unter den schwachen Daten aus China. Salzgitter fielen um 2,5 Prozent und Klöckner um 2 Prozent zurück. Für ThyssenKrupp ging es um 2,7 Prozent und für ArcelorMittal um 2,8 Prozent nach unten. Der Index der Rohstoffaktien verlor europaweit 3,1 Prozent.
Für das Commerzbank-Papier ging es 2,6 Prozent nach unten. Die Bank steht offenbar kurz davor, den Streit mit den US-Behörden wegen Geldwäschevorwürfen und Verletzung von Sanktionen mit der Zahlung von voraussichtlich mehr als 1 Milliarde Dollar beizulegen. Im MDAX legten dagegen Aurubis-Aktien nach besseren Zahlen 1,6 Prozent zu. Hugo-Boss-Papiere verloren 4,5 Prozent auf 100,70 Euro. Der Großaktionär Permira steigt weiter nach und nach aus dem Unternehmen aus und platzierte 4,9 Millionen Aktien. Die Stücke wurden laut Händler zu 102 Euro bei Anlegern untergebracht.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.067,32 -91,79 -2,9% -1,3% Stoxx-50 2.908,09 -83,87 -2,8% -0,4% Stoxx-600 330,54 -8,77 -2,6% +0,7% XETRA-DAX 9.594,73 -267,80 -2,7% +0,4% FTSE-100 London 6.300,63 -161,07 -2,5% -6,6% CAC-40 Paris 4.108,93 -116,93 -2,8% -4,4% AEX Amsterdam 406,17 -10,60 -2,5% +1,1% ATHEX-20 Athen 265,75 -0,59 -0,2% -30,9% BEL-20 Bruessel 3.177,22 -84,74 -2,6% +8,7% BUX Budapest 17.318,45 -145,23 -0,8% -6,7% OMXH-25 Helsinki 2.931,59 -71,54 -2,4% +3,4% ISE NAT. 30 Istanbul 102.579,11 -2055,78 -2,0% +24,4% OMXC-20 Kopenhagen 743,23 -12,75 -1,7% +20,8% PSI 20 Lissabon 4.920,60 -95,05 -1,9% -26,4% IBEX-35 Madrid 10.145,00 -286,80 -2,7% +2,3% FTSE-MIB Mailand 18.600,83 -600,24 -3,1% -1,9% RTS Moskau 799,18 -24,83 -3,0% -44,6% OBX Oslo 496,10 -7,92 -1,6% -1,5% PX Prag 970,97 -12,94 -1,3% -1,8% OMXS-30 Stockholm 1.425,86 -28,59 -2,0% +7,0% WIG-20 Warschau 2.360,00 -19,60 -0,8% -1,7% ATX Wien 2.136,70 -71,61 -3,2% -16,1% SMI Zuerich 8.895,35 -163,47 -1,8% +8,4%DEVISEN zuletzt +/- % Fr. 8.39 Uhr Do, 17.15 Uhr EUR/USD 1,2479 0,67% 1,2395 1,2390 EUR/JPY 147,62 0,18% 147,36 147,87 EUR/CHF 1,2010 -0,02% 1,2013 1,2013 USD/JPY 118,29 -0,49% 118,87 119,36 GBP/USD 1,5724 0,03% 1,5720 1,5706 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 12, 2014 12:12 ET (17:12 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 12 PM EST 12-12-14
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