04.05.2022 13:08:47

MÄRKTE EUROPA/Börsen vor US-Zinsentscheidung leicht im Minus

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren am Mittwochmittag mit geringen Abgaben. Die Anleger halten sich zurück vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Abend. Wie von manchen befürchtet, hat sich der Einzelhandelsumsatz in der EU schwächer gezeigt. Er fiel im März zum Vormonat um 0,4 Prozent, obwohl ein leichtes Plus von 0,1 Prozent erwartet wurde. Damit nehmen die Stagflationsrisiken weiter zu. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 14.029 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,3 Prozent auf 3.751 Punkte nach.

Mit Blick auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank gilt eine Erhöhung um 50 Basispunkte (Bp) als ausgemacht. Mit Spannung wird vor allem auf die Fragerunde mit Notenbankchef Jerome Powell und damit Indikationen für das weitere Vorgehen erwartet. Angesichts der extremen Inflationsentwicklung werden auch stärkere Zinsmaßnahmen für denkbar gehalten. Sollten sich die Spekulationen um einen Zinsschritt von 75 Bp im Juli erhärten, könnte dies den Euro zusätzlich belasten. Dieser kostet aktuell 1,0530 Dollar.

Quartalszahlen machen weiter Musik bei Einzelwerten

Siemens Healthineers steigen um 0,8 Prozent. Nach einem starken zweiten Quartal wurde erneut die Prognose angehoben. Sowohl der Umsatz wie auch der Gewinn sind im abgelaufenen Quartal höher als erwartet ausgefallen. Tagesgewinner im DAX sind bislang RWE (+4,4%) nach verschiedenen Hochstufungen.

VW zeigen sich kaum verändert. Der Autobauer hatte bereits Eckdaten veröffentlicht und hat nun die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Allerdings habe VW auch gewarnt, dass es noch zu früh sei, die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und der Covid-19-Pandemie abschließend zu bewerten und in den Ausblick einzubeziehen, so die Citigroup.

Auf der Verliererseite stechen Fresenius Medical Care mit einem Minus von 5,2 Prozent heraus. Die Zahlen zum ersten Quartal werden im Handel als "in line" eingestuft. Obwohl die Patienten-Übersterblichkeit durch Covid-19 zunächst höher als erwartet ausfiel, habe das Unternehmen den Ausblick bestätigt. Allerdings kommt es nun zu einem Wechsel an der Spitze: Der Aufsichtsrat des Gesundheitskonzerns hat Carla Kriwet mit Wirkung zum 1. Januar 2023 einstimmig als Vorsitzende des Vorstands bestellt. Fresenius steigen dagegen nach besseren Zahlen um 3,6 Prozent.

Hugo Boss notieren trotz guter Zahlen zum ersten Quartal 4,4 Prozent tiefer. Hier seien viele Erwartungen an einen Turnaround eingepreist, hißt es. Zudem dürfte das Umsatzplus von 52 Prozent zum Vorjahr nicht wiederholbar sein: "Viele Angestellte dürften sich mit der Rückkehr ins Büro einmalig mit neuer Bürokleidung ausgerüstet haben - und das war's", sagt ein Händler.

Hannover Rück profitieren dagegen von guten Zahlen, der Kurs zieht um 1,6 Prozent an. Die Bruttoprämieneinnahmen sind deutlich stärker gestiegen als erwartet.

Zukunft des Osteuropageschäfts für Raiffeisen unklar

Raiffeisen Bank International (RBI) verlieren 2,1 Prozent. Der Abschlag falle aber nur optisch so hoch aus, da die Aktie im späten Geschäft am Vorabend deutlich gestiegen war. Zum Vorsteuergewinn im ersten Quartal heißt es von der UBS, er sei stark ausgefallen, fast doppelt so hoch wie die Konsenserwartungen. Höhere Risiken in der Ukraine, Belarus und Russland hätten jedoch belastet; die Zukunft des dortigen Geschäfts sei unklar. RBI hat daher den Ausblick dafür teilweise ausgesetzt.

Erneut für gute Laune sorgen die Quartalszahlen vom belgischen Chemiekonzern Solvay. Höhere Einstandskosten konnten an die Kunden weitergereicht werden. Der Umsatz legte beim Volumen um 6 Prozent zu, bei den Preisen sogar um 20 Prozent. Entsprechend erhöht Solvay die Jahresprognose und erwartet einen EBITDA-Anstieg im "mittleren bis hohen" nach zuvor "mittlerem" einstelligen Prozentbereich. Der Kurs steigt um 5,9 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.750,95 -0,3% -10,24 -12,7%

Stoxx-50 3.671,40 -0,6% -20,56 -3,9%

DAX 14.028,70 -0,1% -10,77 -11,7%

MDAX 29.735,33 -0,7% -197,44 -15,3%

TecDAX 3.072,30 -0,4% -12,34 -21,6%

SDAX 13.712,34 -0,2% -25,17 -16,5%

FTSE 7.514,13 -0,6% -47,20 +2,4%

CAC 6.445,71 -0,5% -30,47 -9,9%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,98 +0,01 +1,16

US-Zehnjahresrendite 2,96 -0,01 +1,45

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:13 Uhr Di, 17:01 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0530 +0,0% 1,0513 1,0539 -7,4%

EUR/JPY 136,85 -0,1% 136,88 136,92 +4,6%

EUR/CHF 1,0336 +0,4% 1,0294 1,0309 -0,4%

EUR/GBP 0,8411 -0,1% 0,8429 0,8423 +0,1%

USD/JPY 129,97 -0,1% 130,17 129,91 +12,9%

GBP/USD 1,2520 +0,2% 1,2475 1,2513 -7,5%

USD/CNH (Offshore) 6,6609 +0,2% 6,6375 6,6483 +4,8%

Bitcoin

BTC/USD 38.982,17 +3,2% 38.061,14 38.211,01 -15,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 106,17 102,41 +3,7% 3,76 +44,7%

Brent/ICE 109,16 104,97 +4,0% 4,19 +43,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.867,08 1.868,04 -0,1% -0,96 +2,1%

Silber (Spot) 22,57 22,57 +0,0% +0,00 -3,2%

Platin (Spot) 978,64 966,50 +1,3% +12,14 +0,8%

Kupfer-Future 4,31 4,28 +0,9% +0,04 -3,1%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 04, 2022 07:09 ET (11:09 GMT)

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