07.09.2016 18:48:47

MÄRKTE EUROPA/Börsen steigen in Hoffnung auf weitere EZB-Maßnahmen

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Bei vergleichsweise dünnen Umsätzen haben die Börsen in Europa am Mittwoch im Plus geschlossen. Die Erwartungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik nochmals lockert, sind in den vergangenen Tagen gestiegen. Daher birgt die EZB-Sitzung am Donnerstag auch ein gewisses Potenzial für Enttäuschungen. Die größten Kursbewegungen lösten signifikante Umstufungen aus. Der Dax schloss in diesem Umfeld 0,6 Prozent höher bei 10.752 Punkten, im Tageshoch fehlten dem Index nur 26 Punkte bis zum Jahreshoch. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,7 Prozent auf 3.092 Punkte.

EZB ändert an Geldpolitik zunächst nichts Der Rat der EZB dürfte seine Geldpolitik aber zunächst unverändert lassen. Elf Wochen nach dem Votum der Briten für einen EU-Austritt, das im Vorfeld zum größten Risiko für Wachstum und Finanzstabilität erklärt worden war, gibt es nur geringe Anzeichen für eine Konjunktureintrübung. Die meisten Beobachter sind der Ansicht, dass sowohl die Wachstums- als auch die Inflationsprognosen nur leicht reduziert werden dürften. Das würde es der EZB ermöglichen, die von vielen Experten erwartete Ausweitung ihres Ankaufprogramms auf das Jahresende zu verschieben.

   An den Börsen wird dagegen gehofft, dass die EZB weitere geldpolitische Impulse beschließt. "Die Konjunktur ist deutlich am Kippen", hieß es. Seit dem schwächeren ifo-Index hätten auch diverse Einkaufsmanager-Indizes und Auftragseingänge enttäuscht. Am Morgen gab es zudem erneut schlechte Daten aus Deutschland: Die Industrieproduktion brach im Juli regelrecht ein um 1,5 Prozent. Analysten hatten lediglich ein Minus von 0,3 Prozent erwartet. "Die Wolken am Produktionshimmel werden dunkler, gut, dass wir den Konsumenten haben", sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, zu den Daten. Bemerkenswert findet Krüger, dass das Produktionsniveau auch wieder niedriger als vor Beginn der Finanzkrise 2008 liegt.

Sektorstudie von Goldman bewegt Versorger Die Versorger wurden durch eine Sektor-Studie von Goldman Sachs bewegt. Iberdrola stiegen um 1,5 Prozent und Enel um 2,7 Prozent: Beide wurden von Goldman auf "Buy" erhöht. EON wurden dagegen auf "Neutral" abgestuft und fielen um 2,2 Prozent. Von den niedrigen Zinsen kann die Branche indes nicht mehr profitieren: Nach Analysen von Goldman haben die Versorger unter einem Zinsniveau von 3 Prozent aufgehört, auf fallende Zinsen zu reagieren.

Just Eat bekommt in London prominente Konkurrenz Die neue Konkurrenz, Amazon, lag dem Lieferdienst Just Eat schwer verdaulich im Magen. In London ging es für die Aktie um 5,4 Prozent nach unten. Amazon will in London nicht nur Waren ausliefern, sondern nun auch Restaurant-Speisen. Dabei geht es zunächst um Kunden im Prime-Service und nur in bestimmten Stadtteilen. Doch allein der Name sorgte für Verstimmung bei den Anteilseignern von Just Eat. Erst am Vortag hatte der Wettbewerber Takeaway.com, das niederländische Pendant zu Delivery Hero und die Muttergesellschaft von Lieferando, den Gang an die Börse in Amsterdam angekündigt.

   Im DAX litten Lufthansa unter einer Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank, die Aktie schloss 1,9 Prozent tiefer. Die Aussichten für die Fluglinien seien trübe, so die Analysten. Die Kapazitäten blieben hartnäckig hoch, auf der Nachfrageseite überwögen dagegen die negativen Risiken und weiterer Preisdruck sei zu erwarten. Beiersdorf und Henkel legten um 1,2 bzw. 1,0 Prozent zu, beide Aktien empfahl BoA-Merrill Lynch zum Kauf.

   Siltronic schossen im TecDax um 8,8 Prozent in die Höhe. Ein Händler sprach von Übernahmespekulationen im Sektor. Sie kämen immer wieder auf, seit Globalwafers ein Gebot für Sunedison abgegeben habe. "Die Spekulationen sind aber sehr vage", so der Händler. Im SDAX brachen Ferratum nach einem enttäuschenden Ausblick um 12,1 Prozent ein.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.091,66 +21,50 +0,7% -5,4% Stoxx-50 2.913,59 +6,37 +0,2% -6,0% Stoxx-600 350,46 +1,00 +0,3% -4,2% XETRA-DAX 10.752,98 +65,84 +0,6% +0,1% FTSE-100 London 6.846,58 +20,53 +0,3% +9,7% CAC-40 Paris 4.557,66 +27,70 +0,6% -1,7% AEX Amsterdam 463,27 +2,16 +0,5% +4,9% ATHEX-20 Athen 1.550,26 -7,41 -0,5% -15,4% BEL-20 Bruessel 3.635,51 +5,84 +0,2% -1,8% BUX Budapest 28.642,84 +45,02 +0,2% +19,7% OMXH-25 Helsinki 3.474,08 +26,07 +0,8% +3,4% ISE NAT. 30 Istanbul 95.401,19 -424,63 -0,4% +6,7% OMXC-20 Kopenhagen 936,14 +3,01 +0,3% -7,7% PSI 20 Lissabon 4.742,10 +14,97 +0,3% -10,5% IBEX-35 Madrid 9.015,30 +115,80 +1,3% -5,5% FTSE-MIB Mailand 17.292,84 +240,27 +1,4% -19,3% RTS Moskau 1.003,55 +8,20 +0,8% +32,6% OBX Oslo 555,34 +3,30 +0,6% +3,0% PX-GLOB Prag 1.144,09 -1,25 -0,1% -7,8% OMXS-30 Stockholm 1.441,52 +6,33 +0,4% -0,4% WIG-20 Warschau 1.810,02 +19,19 +1,1% -2,6% ATX Wien 2.394,33 +13,02 +0,5% -0,1% SMI Zuerich 8.320,99 +16,65 +0,2% -5,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.10 Uhr Di, 17.14 Uhr % YTD EUR/USD 1,1235 -0,22% 1,1261 1,1234 +3,5% EUR/JPY 114,3797 +0,21% 114,1394 114,85 -21,6% EUR/CHF 1,0901 -0,06% 1,0908 1,0928 +0,2% EUR/GBP 0,8425 +0,54% 0,8392 1,1960 +14,4% USD/JPY 101,82 +0,44% 101,37 102,24 -13,3% GBP/USD 1,3336 -0,60% 1,3417 1,3436 -9,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,52 44,83 +1,5% 0,69 +6,2% Brent/ICE 47,86 47,26 +1,3% 0,60 +10,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.343,85 1.349,88 -0,4% -6,04 +26,7% Silber (Spot) 19,75 20,05 -1,5% -0,30 +42,9% Platin (Spot) 1.087,75 1.099,50 -1,1% -11,75 +22,0% Kupfer-Future 2,09 2,08 +0,3% +0,01 -2,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   September 07, 2016 12:17 ET (16:17 GMT)

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