12.11.2014 08:35:31
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MÄRKTE EUROPA/Börsen mit kleinem Rücksetzer erwartet
Von Thomas Leppert
Mit einem kleinen Rücksetzer an den Börsen in Europa rechnen Marktteilnehmer am Mittwoch. Damit dürfte die Seitwärtsbewegung der europäischen Indizes in eine weitere Runde gehen. Marktteilnehmer sehen die Märkte in einer Pattsituation zwischen einer schwachen Konjunktur und einer ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken. Einen Impuls könnte daher die Industrieproduktion aus der Eurozone liefern, die um 11.00 Uhr zur Veröffentlichung ansteht. Der Dax wird am Morgen 0,2 Prozent leichter bei 9.352 Punkten gesehen. Auch der Euro-Stoxx-50 wird knapp im Minus erwartet.
Die schwache Konjunktur in Europa führe dazu, dass Anleger mit Käufen zögerten, heißt es im Handel. Am Mittwoch steht zudem der Sachverständigenrat im Blick: Die so genannten Wirtschaftsweisen könnten die Prognosen für Deutschland auf 1,2 Prozent Wachstum in diesem und auf 1 Prozent Wachstum im kommenden Jahr senken, wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt.
Andererseits stützen gerade die schwachen Wirtschaftserwartungen die Aussicht auf eine noch lockerere Geldpolitik in Europa. Auch in Großbritannien könnten Inflations- und Wachstumsaussichten gesenkt werden und zwar von der Bank of England. "Tatsächlich ist es schwierig, derzeit potenzielle Auslöser für eine Korrektur in Aktien zu finden", sagt Jens Klatt von DailyFX.
"Wir befinden uns in einem Trading-Markt", sagte Petra von Kerssenbrock, Marktanalystin der Commerzbank, jüngst. Im DAX stehe kurzfristig vermutlich weder ein Ausbruch über 9.450 Punkte an noch ein erneuter kräftiger Rückschlag unter 9.150 Punkte. Der Euro notiert etwas fester bei 1,2480 Dollar.
Bei den Einzelwerten schlägt vor allem die Berichtssaison weiter den Takt an. "Gute Earnings könnten die Stimmung weiterhin stützen", sagt ein Händler. Die Quartalszahlen des Versorgers E.ON werden in einer ersten Einschätzung sehr positiv gewertet. "Das ist überraschend stark", sagt ein Händler mit Blick auf Gewinne und Barmittelfluss. "Angesichts der vorsichtigen Grundstimmung der Anleger und der sehr geringen Erwartungshaltung könnte das zu deutlichen Kursgewinnen führen". Erste Indikationen sehen die Aktie rund 2 Prozent im Plus.
Die Deutsche Post ist nach dem dritten Quartal auf Kurs. Umsatz und Ergebnis konnte der Konzern weiter steigern, die Prognose für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen deshalb. "Normalerweise sollte die Spekulation um eine Sonderdividende den Kurs stützen", sagt ein Marktteilnehmer. Die Post will im kommenden Jahr über eine Sonderdividende entscheiden. "Damit ist bisher nicht gerechnet worden", so der Marktteilnehmer. Die Konsenserwartung liege bei 87,5 Cents Dividende nach 80 Cents. Negativ stoße allerdings die Entwicklung im Frachtgeschäft auf. Vorbörslich wird die Aktie 0,4 Prozent leichter gestellt.
Als "im erwarteten Rahmen der Erwartungen" liegend bezeichnen Händler die Geschäftszahlen von Deutsche Wohnen. Die wichtige Kennziffer FFO habe die Erwartungen genau getroffen. Der Gewinn liege dagegen etwas höher als erwartet. "Bei den Zahlen zeigt sich deutlich der Einfluss der immer besseren Refinanzierungsbedingungen", sagt ein Händler mit Verweis auf das Niedrigzinsumfeld. Zudem seien die Leerstandsquoten weiterhin extrem gering. Die Aktie sollte daraufhin ihren volatilen Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Vorbörslich liegt sie knapp im Minus, allerdings nicht ganz so stark wie der Gesamtmarkt.
Die Outperformance der Werte aus dem Bereich Reise und Freizeit könnte sich laut Händlern fortsetzen. "Der Ölpreisrückgang wird zunehmend eingearbeitet", sagt ein Marktteilnehmer. Am Morgen gibt der Rohölpreis weiter nach. Neue Impulse werden am Vormittag vom Ausblick der Internationalen Energie-Agentur erwartet. Er wird um 11.00 Uhr veröffentlicht.
Positiv für Lafarge werten Händler das hohe Interesse an der abzuspaltenden Zementsparte. Sie muss aus kartellrechtlichen Gründen verkauft werden, um die Fusion von Lafarge und Holcim genehmigungsfähig zu machen. Das Verkaufsvolumen wird bei rund 10 Milliarden Dollar gesehen. "Je mehr Interessenten, desto mehr ist der Preis nach unten abgesichert", sagt ein Händler. Zu den Interessen werden alle bekannten Namen der Branche gezählt, ebenso der irische Baukonzern CRH. Für HeidelbergCement sei dies keine Belastung, da das Unternehmen bereits mitgeteilt habe, kein Interesse an den Lafarge-Vermögenswerten zu besitzen, sagt ein anderer Händler. Die Aktie könne daher innerhalb des Sektors outperformen.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.35 Uhr EUR/USD 1,2481 +0,1% 1,2473 1,2452 EUR/JPY 144,00 -0,4% 144,53 143,93 EUR/CHF 1,2036 +0,0% 1,2033 1,2028 USD/JPY 115,39 -0,4% 115,87 115,54 GBP/USD 1,5917 -0,0% 1,5918 1,5880 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.comDJG/thl/flf
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November 12, 2014 02:04 ET (07:04 GMT)
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