23.07.2015 17:05:32

MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen im späten Handel zurück

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa geraten am Donnerstagnachmittag mit einer schwächeren Handelseröffnung an der Wall Street etwas unter Druck und drehen zum Teil ins Minus. Aber auch die Schwäche bei den Öl- und Minenwerte belastet die Stimmung der Börsianer. Positive Impulse kommen dagegen von der Berichtssaison. Der Dax pendelt um den Vortagesschluss und stagniert bei 11.518 Punkten, der Euro-Stoxx gewinnt 0,1 Prozent auf 3.638 Zähler. Von Griechenland kommt aktuell kein Störfeuer mehr. Das Parlament in Athen hat den nächsten Teil der vereinbarten Reformen gebilligt.

   Für Bewegung am Devisenmarkt sorgen die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die auf den niedrigsten Stand seit vier Jahrzehnten gefallen sind. Allerdings sind die Daten im Juli besonders schwankungsanfällig, weil die Automobilhersteller ihre Fabriken für Umrüstungen zeitweise schließen. Vor zwei Wochen waren die Anträge auf den höchsten Stand seit April gestiegen. Trotzdem wird an der Börse nun vermehrt damit gerechnet, dass die US-Notenbank im September das erste Mal seit 2008 die Leitzinsen anheben wird. Der Euro gibt in der Folge auf 1,0960 Dollar nach, erholt sich aber anschließend wieder auf knapp 1,10.

   Der Donnerstag gilt als erster Höhepunkt für die europäischen Quartalsberichte. Für gute Stimmung sorgen vor allem die Geschäftszahlen der Credit Suisse. Die Aktien steigen um 6,4 Prozent und stellen damit den größten Gewinner im Stoxx-50. Besonders der Nettogewinn hat die Erwartungen deutlich übertroffen. Der Index der Bankaktien verliert um 0,1 Prozent. In der Schweiz überzeugt zudem Siemens-Wettbewerber ABB ebenfalls mit einem positiven Geschäftsverlauf, die Aktie handelt 2,2 Prozent höher.

   Aber auch in Deutschland kommen gleich eine ganze Reihe von Quartalszahlen. Daimler hat die ohnehin sehr hochgesteckten Erwartungen noch einmal übertroffen. Der Automobilhersteller hat dank sehr guter Ergebnisse der Pkw-Sparte die hohen Prognosen der Analysten geschlagen. Erstmals seit Jahren fuhr Mercedes-Benz Cars mit 10,5 Prozent im zweiten Quartal zudem wieder eine zweistellige Marge ein. Nachdem die Aktie seit Jahresbeginn bereits um 22 Prozent zugelegt hat, verliert sie nun im Zuge von Gewinnmitnahmen 1,4 Prozent.

   Volkswagen und der Bankier Friedrich von Metzler verkaufen den niederländischen Leasingdienstleister LeasePlan zum Preis von 3,7 Milliarden Euro. Die Story ist für die Börse nicht neu, allerdings liegt der Verkaufspreis leicht oberhalb der Markterwartung. Die VW-Aktie gibt um 0,3 Prozent ab, im Euro-Stoxx-50 handelt der Index der Automobilwerte 1,1 Prozent leichter.

   Die Aktien von STMicro springen um 7,3 Prozent nach Quartalsausweis nach oben. Zwar seien Margen und Umsatz "in line" mit den Erwartungen, sagt Robert Lamb von Jefferies. Allerdings seien die Daten "für einige eine Erleichterung" nach Abstufungen und schwachen Ergebnissen von Vergleichswerten im Vorfeld der Veröffentlichung.

   Nach den Gewinnwarnungen von Trinity Mirror und Johnston Press hat nun auch die britische Mediengruppe Daily Mail einen enttäuschenden Zwischenbericht abgeliefert. Sowohl das Anzeigengeschäft im Printbereich, aber auch das Onlinegeschäft bei Mailonline laufen schlechter als erwartet. "Der Werbemarkt ist im letzten Quartal nahezu eingebrochen", teilt das Unternehmen mit. Die Aktie bricht in London in der Folge um 8,5 Prozent ein.

   Das Fass für die US-Ölsorte WTI ist erneut unter die wichtige Unterstützung bei 50 Dollar gefallen und nähert sich dem Jahrestief. Das belastet die Branchentitel. Die Ölwerte verlieren im Schnitt um 1,1 Prozent, Rohstoffaktien stellen mit einem Minus von 1,7 Prozent den größten Verlierer unter den Branchenindizes.

   LANXESS gehören im DAX mit einem Plus von 1,7 Prozent zu den Gewinnern. Vor allem Einsparungen und der starke Dollar haben dem Spezialchemiekonzern im zweiten Quartal zu einem deutlichen Ergebnisanstieg verholfen. Im MDAX hat Wincor Nixdorf besser als befürchtet ausgefallene Geschäftszahlen vorgelegt, dies lässt die Börse aufatmen. Zudem geht die Konsolidierung im Sektor um, die Aktie legt um 2,7 Prozent zu.

   Auch bei den TecDAX-Werten Software AG und ADVA legen die Kurse nach den Zwischenberichten deutlich zu. Software AG gewinnen 8,4 Prozent. Dem Immobilienunternehmen ADO Properties ist der Sprung an die Börse im zweiten Anlauf geglückt. Nach einem Ausgabepreis bei 20,10 Euro handelt die Aktie mit 19,16 Euro aber deutlich darunter.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.637,40 +0,05% Stoxx-50 3.443,43 -0,31% DAX 11.517,82 -0,02% FTSE 6.660,64 -0,10% CAC 5.089,30 +0,13% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 153,11% -7

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.09 Uhr Mi, 17.34 Uhr EUR/USD 1,0980 0,45% 1,0931 1,0898 EUR/JPY 136,25 0,45% 135,64 135,18 EUR/CHF 1,0528 0,38% 1,0488 1,0470 USD/JPY 124,06 -0,02% 124,08 124,04 GBP/USD 1,5548 -0,42% 1,5613 1,5630 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   July 23, 2015 10:34 ET (14:34 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 34 AM EDT 07-23-15

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu ABB Ltd. (Asea Brown Boveri Ltd.) (Spons. ADRS)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

ABB Ltd. (Asea Brown Boveri Ltd.) (Spons. ADRS) 54,00 -0,13% ABB Ltd. (Asea Brown Boveri Ltd.) (Spons. ADRS)
Adtran Networks SE 19,92 0,71% Adtran Networks SE
Credit Suisse GroupShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr. 1 Sh 0,80 1,02% Credit Suisse GroupShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr. 1 Sh
LANXESS AG 23,72 -0,50% LANXESS AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 54,05 0,39% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
STMicroelectronics N.V. 24,84 1,08% STMicroelectronics N.V.
Volkswagen (VW) St. 89,40 0,96% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 312,27 0,33%