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21.07.2014 18:38:38

MÄRKTE EUROPA/Börsen im Bann der Ukraine-Krise

   Weiter im Bann der Ukraine-Krise nach dem Flugzeugabschuss haben sich Europas Börsen am Montag gezeigt. Die Sorgen vor verschärften Sanktionen gegen Russland hielten weiter an, da sie auch die Konjunktur in Europa wegen zu befürchtender Gegenmaßnahmen in Mitleidenschaft ziehen könnte. Etwas stützend wirkte die erhöhte Wachstumsprognose des IWF für Deutschland: Er erwartet nun einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,9 Prozent.

   Im Fokus steht nun das EU-Treffen am Dienstag, wo über weitere Sanktionen beraten wird. "Mehr Sanktionen würden weh tun", sagt Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank. Der Dax fiel 1,1 Prozent auf 9.612 Punkte und damit auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Mai, der Euro-Stoxx-50 um 0,9 Prozent auf 3.137 Punkte.

   An der russischen Börse ging es sogar 2,9 Prozent nach unten. Schmieding erwartet, dass die russische Wirtschaft in diesem Jahr um ein Prozent schrumpft. Tendenziell weiter gesucht waren die als sicher geltenden Bundesanleihen.

   Der europäische Aktienmarkt zeigte sich auf ganzer Breite in rot. Zu den wenigen Branchen, die sich in ein mageres Plus von bis zu 0,1 Prozent retten konnten, zählten Technologie-, Rohstoff- und Versorger-Werte.

   Die Aktien des niederländischen Elektronikriesen Philips fielen 0,4 Prozent trotz anfänglich gut aufgenommener Quartalszahlen. Die Umsätze hatten die Erwartungen wegen negativer Währungseffekte verfehlt. Dafür lagen die Gewinne über den Erwartungen.

   Trotz einer Umsatz- und Gewinnwarnung ging es für die Tesco-Aktie um 1,3 Prozent nach oben. Die Aktionäre begrüßten den Abgang des bisherigen CEO Philip Clark. Er wird durch Dave Lewis ersetzt, der von Unilever zu dem britischen Einzelhändler wechselt. Lewis sei bei Unilever sehr erfolgreich gewesen sei, hieß es dazu bei Shore Capital. Die Analysten stuften daher die Tesco-Aktie hoch auf "Hold" von "Sell".

   Air France-KLM rutschten um 3,7 Prozent ab. Nach ihrer jüngsten Gewinnwarnung verschreckte hier die Ankündigung eines Streiks. Das Bodenpersonal will mitten in der Haupturlaubszeit in Frankreich im August streiken.

   Weiter unter Druck standen auch die Post-Aktien. Für Hollands PostNL ging es 2,3 Prozent nach unten, Deutsche Post verloren 1,6 Prozent. Die Erwartungen an das globale Wirtschaftswachstum seien seit Jahresbeginn kräftig nach unten revidiert worden, was auch für die Logistiker zum Problem werden könnte, hieß es im Handel. Zudem hat J.P. Morgan das Kursziel für Deutsche Post gesenkt.

   Unverändert schloss dagegen die Börse in Lissabon, wo es an den vergangenen Tagen zu Turbulenzen und deutlich fallenden Kursen gekommen war. Espirito Santo International hatte am Freitag wie erwartet Insolvenz angemeldet. Für Beruhigung sorgte aber, dass die börsennotierte Banco Espirito Santo von den Problemen der Mutter nicht in den Strudel gezogen wird.

   Nach Aussagen der portugiesischen Zentralbank verfügt sie über genügend Finanzmittel, um die Lage zu beherrschen. Das Minus bei den Aktien hielt sich mit 3,1 Prozent in Grenzen. Aktien von Portugal Telecom, die ebenfalls unter den Finanzproblemen des Banco-Espirito-Konglomerats gelitten hatten, erholten sich kräftig um 4,5 Prozent

   Tagessieger im Bankensektor waren Julius Bär. Nach sehr gut aufgenommenen Geschäftszahlen sprang der Kurs um 8,3 Prozent. Nahezu alle anderen Branchenmitglieder schlossen dagegen im Minus. Deutsche Bank fielen um 1,2 Prozent und Commerzbank 1,9 Prozent.

   Bei den Nebenwerten fielen die Nachrichten besser aus: Im MDAX sprangen Sky Deutschland um 4,5 Prozent. Die Aktie profitierte von Berichten, der britische Bezahlsender BSkyB könne bald ein Angebot abgeben.

   Wacker Chemie profitierten von einer kurzfristigen Kaufempfehlung (Trading Buy) der Deutschen Bank kurz vor Zahlenvorlage. Wacker-Titel stiegen 1,4 Prozent. Im TecDax legten die Aktien von IT-Dienstleister Bechtle nach guten Zahlen um 2,9 Prozent zu. Das Vorsteuerergebnis war im zweiten Quartal um rund 60 Prozent gesprungen, der Umsatz um rund 16 Prozent.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.139,48 -24,73 -0,8% +1,0% Stoxx-50 2.995,78 -12,13 -0,4% +2,6% Stoxx-600 338,03 -1,63 -0,5% +3,0% XETRA-DAX 9.612,05 -107,97 -1,1% +0,6% FTSE-100 London 6.728,44 -21,01 -0,3% -0,3% CAC-40 Paris 4.304,74 -30,57 -0,7% +0,2% AEX Amsterdam 403,71 -0,69 -0,2% +0,5% ATHEX-20 Athen 369,65 -3,76 -1,0% -3,9% BEL-20 Bruessel 3.123,84 -5,40 -0,2% +6,8% BUX Budapest 17.956,26 +31,56 +0,2% -3,3% OMXH-25 Helsinki 2.955,63 +15,37 +0,5% +4,2% ISE NAT. 30 Istanbul 101.366,30 -59,60 -0,1% +23,0% OMXC-20 Kopenhagen 727,43 -4,85 -0,7% +18,2% PSI 20 Lissabon 6.199,85 +2,94 +0,0% -5,4% IBEX-35 Madrid 10.482,00 -45,00 -0,4% +5,7% FTSE-MIB Mailand 20.431,20 -305,92 -1,5% +7,7% RTS Moskau 1.239,13 -37,15 -2,9% -14,1% OBX Oslo 564,38 +1,77 +0,3% +12,1% PX Prag 946,16 +2,06 +0,2% -4,3% OMXS-30 Stockholm 1.383,53 -3,84 -0,3% +3,8% WIG-20 Warschau 2.390,31 -3,64 -0,2% -0,4% ATX Wien 2.359,70 -9,95 -0,4% -7,3% SMI Zuerich 8.513,96 +2,53 +0,0% +3,8%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.53 Uhr Fr., 17.15 Uhr EUR/USD 1,3522 -0,15% 1,3542 1,3507 EUR/JPY 137,03 -0,07% 137,12 136,90 EUR/CHF 1,2142 -0,10% 1,2154 1,2149 USD/JPY 101,34 0,10% 101,24 101,37 GBP/USD 1,7067 -0,15% 1,7092 1,7065 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   July 21, 2014 12:08 ET (16:08 GMT)

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