02.01.2017 16:44:45
|
MÄRKTE EUROPA/Börsen erwischen guten Jahresstart
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Am ersten Handelstag des Jahres geht es an den Börsen in Europa teils deutlich nach oben. Während die Aktienmärkte in Zürich und London feiertagsbedingt noch geschlossen bleiben, steigt der Leitindex in Mailand um 1,7 Prozent. Dort stützt der auf ein Sechsmonatshoch gesprungene Einkaufsmanagerindex für die italienische Industrie. Richtig durchgestartet ist in Deutschland die zweite Reihe, MDAX wie auch SDAX notieren auf Allzeithoch. Der Dax legt am Nachmittag um 1,1 Prozent auf 11.607 Punkte zu und bewegt sich auf den höchsten Ständen seit Sommer 2015. Der Euro-Stoxx-50 steigt 0,7 Prozent auf 3.313 Punkte.
Einen Treiber für die Kurse stellt der Euro, der gleich am Morgen wieder unter die Marke von 1,05 Dollar gefallen ist. An der Börse setzen immer mehr Marktteilnehmer darauf, dass die Gemeinschaftswährung dieses Jahr unter die Parität fallen wird. Sollte dieses Szenario eintreten, dürften die Kurse an den europäischen Börsen weiter steigen. Positiv wird zudem die Entwicklung in China gesehen. Dort hält sich der Einkaufsmanagerindex trotz eines leichten Rückgangs weiter auf den Rekordniveaus des Vorjahres.
Händler sprechen von einem ruhigen Start in das Börsenjahr 2017. Viele Marktakteure seien noch die gesamte Woche im Urlaub, so dass erst ab der kommenden Woche mit dem echten Startschuss ins Jahr gerechnet wird. Zudem sind viele relevante Börsenplätze am Montag noch geschlossen. In Japan, China, der Schweiz, Großbritannien und den USA wird der Neujahrsfeiertag nachgeholt.
Eon und RWE freundlich ins neue Jahr Unter den Einzelwerten springen EON und RWE ins Auge. Positiv werten Händler Aussagen der Unternehmenschefs zur Finanzierung des Atomausstiegs. Laut Johannes Teyssen von Eon benötigt der Stromkonzern dafür keine große Kapitalerhöhung mehr. Der CEO sagte der "Rheinischen Post", man könne die im Juli fällige Zahlung von 10 Milliarden Euro an den Atomfonds ohne eine solche stemmen. RWE-Chef Rolf Martin Schmitz sagte der "Welt", RWE könne die 6,8 Milliarden Euro in den Atomfonds Mitte 2017 "auf einen Schlag" leisten. RWE steigen um 3 Prozent und Eon um 2 Prozent.
Die Aktien der Banken setzen ihre Aufwärtsbewegung aus dem vierten Quartal 2016 fort und steigen im Mittel um 0,8 Prozent. Deutlich im Plus notieren die Bankenwerte in Italien. Dort wirkt die Nachricht nach, dass die EU-Kommission die Genehmigung für das Garantiesystem für Banken des Landes bis zum 30. Juni 2017 verlängert hat. Damit kann Italien seinen in Bedrängnis geratenen Banken unter bestimmten Bedingungen weiter zu Hilfe eilen.
Außerdem stützt der starke Einkaufsmanagerindex für die Industrie in Italien. "Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit für noch höhere Kreditausfälle und entsprechend profitieren die Bankenaktien davon", heißt es im Handel. Ubi-Banca steigen um 4,6 Prozent, Mediobanca um 3,6 Prozent und UniCredit um 2,2 Prozent.
Anleger stehen auf deutsche Nebenwerte Schon seit Jahren gehören MDAX wie auch SDAX zu den Favoriten am deutschen Aktienmarkt. Während der DAX unter der jahrelangen Schwäche der Versorgertitel nach dem Atomausstieg und schwachen Bankenwerten nach der entsprechenden Branchenkrise litt, starteten die beiden Nebenwerteindizes durch. Dabei erhöhten sich sowohl die Marktkapitalisierung als auch die Handelbarkeit der Aktien von Jahr zu Jahr, wodurch die sogenannten Small-Caps immer attraktiver für internationale Investoren wurden.
Positiv wirkte sich für die Indizes zudem aus, dass die größeren Börsengänge sowie Unternehmensabspaltungen der vergangenen Jahre für attraktive Nachrücker in beide Indizes gesorgt hatten. Der MDAX legt am ersten Handelstag des Jahres um 1,2 Prozent auf 22.466 Punkte zu. Der SDAX steigt 1,2 Prozent auf 9.636 Punkte und handelt deutlich über dem alten Hoch vom 10. August des Vorjahres.
Im TecDax sind MediGene zum Jahresstart wieder in den Fokus gerückt, die Aktien legen um 9,2 Prozent zu. Kurstreiber sei nach wie vor die sehr attraktive Bewertung: "Im Vergleich zu ähnlichen US-Vergleichsunternehmen ist die Bewertung weniger als halb so hoch", so ein Händler.
Bitcoin knackt zum Start ins neue Jahr 1.000-Dollarmarke Lange Zeit war es ruhig um die Internetwährung, doch für Bitcoin beginnt das neue Jahr mit einem Meilenstein. Erstmals seit November 2013 wurde die Marke von 1.000 Dollar überwunden. Laut Daten von Coin Market Cap kostete ein Bitcoin am Montagmorgen 1.013 Dollar. Auf anderen Bitcoin-Börsen wie Bitfinex, Kraken und Coinbase notierte die digitale Kryptowährung am Sonntagabend ebenfalls oberhalb von 1.000 Dollar. Im vergangenen Jahr hatte Bitcoin über 100 Prozent zugelegt.
Analysten schreiben den starken Anstieg zum einen der höheren Akzeptanz bei professionellen Anlegern zu. Eine wichtige Rolle spiele zum andern die Furcht vor einer Instabilität der weltgrößten Volkswirtschaften. Vor allem chinesische Anleger investieren kräftig in Bitcoin, weil sie sich gegen die Abwertung des Yuan absichern wollen, der im Zuge der Dollarstärke stark abgewertet hat.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.310,78 0,62 20,26 0,62 Stoxx-50 3.021,52 0,36 10,97 0,36 DAX 11.600,70 1,04 119,64 1,04 MDAX 22.436,92 1,12 247,98 1,12 TecDAX 1.840,67 1,60 28,95 1,60 SDAX 9.634,02 1,20 114,59 1,20 FTSE Feiertag CAC 4.890,31 0,58 28,00 0,58 Bund-Future 164,57% 0,43 0,26DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.00 Uhr Fr, 17.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,0470 -0,47% 1,0520 1,0560 -0,4% EUR/JPY 122,9196 -0,04% 122,9697 123,28 +0,1% EUR/CHF 1,0718 -0,17% 1,0737 1,0725 +0,1% EUR/GBP 0,8518 -0,05% 0,8523 1,1694 -0,1% USD/JPY 117,39 +0,41% 116,92 116,75 +0,4% GBP/USD 1,2291 -0,42% 1,2343 1,2346 -0,4% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
January 02, 2017 10:13 ET (15:13 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 13 AM EST 01-02-17
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu UniCredit S.p.A.mehr Nachrichten
Analysen zu UniCredit S.p.A.mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
E.ON sp. ADRs | 11,70 | -1,68% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,75 | 1,30% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 30,80 | -2,53% |
Indizes in diesem Artikel
MDAX | 26 718,92 | 1,01% | |
SDAX | 13 747,75 | 1,65% | |
EURO STOXX | 507,73 | 0,66% |