04.06.2018 18:04:45

MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich weiter - Bayer mit Kapitalerhöhung

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die politische Entspannung in Europa sowie der starke US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag haben Europas Börsen am Montag etwas gestützt. Die Stimmung war allerdings von Vorsicht geprägt. Belastend wirkte vor allem der schwelende Handelsstreit mit den USA. China und den USA ist in ihren Gesprächen bislang kein Durchbruch gelungen. Damit drohen US-Strafzölle auf chinesische Einfuhren ab Mitte Juni. Das Thema Handel dürfte auch den Schwerpunkt des anstehenden G7-Treffens in Kanada bilden. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 12.771 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,5 Prozent auf 3.470 nach oben.

In Madrid ging es mit den Kursen mit Aufschlägen von 1,2 Prozent deutlich kräftiger nach oben. Der Regierungswechsel in Spanien kommt bei den Anlegern gut an. Beruhigend ist vor allem die Aussicht, dass die neue sozialistische Minderheits-Regierung unter Pedro Sanchez, anders als Rom, keine Konfrontation mit Brüssel sucht und pro Euro eingestellt ist. Mit Blick auf Italien heißt es, dass die Gefahr von Neuwahlen zwar zunächst gebannt sei, für Entwarnung gibt es laut der Commerzbank aber keinen Grund. Rom werde das Budgetdefizit deutlich erhöhen und damit auf Konfliktkurs mit der EU gehen.

Bayer kommt mit bereits erwarteter Kapitalerhöhung

Bei den Einzelaktien im Fokus standen Bayer. Das Unternehmen hat nun die bereits erwartete Kapitalerhöhung zur restlichen Finanzierung des Kaufs von Monsanto eingeleitet. "Die Kapitalerhöhung ist wie erwartet klein", sagte ein Marktteilnehmer mit Blick auf die rund 6 Milliarden Euro Volumen. Dennoch verlor die Aktie 0,6 Prozent. Bei der Kapitalmaßnahme können Aktionäre für 23 alte Aktien 2 neue zum Preis von 81 Euro je Stück beziehen. S&P hat das Rating von Bayer wegen der Kapitalmaßnahme um zwei Stufen von A- auf BBB gesenkt.

Merck gaben gleich um 3,7 Prozent nach - hier war von Gewinnmitnahmen die Rede. Die Aktien von Solarfirmen gerieten ebenfalls stark unter Druck. Damit folgten sie den Vorlagen aus China. Dort waren viele Branchentitel um die maximal möglichen 10 Prozent gefallen. China will die Einspeisevergütungen für Solarstrom weiter zurückfahren. SMA Solar fielen um 7 Prozent. Wacker Chemie gaben 7,5 Prozent ab, Siltronic stiegen dagegen um 0,8 Prozent.

Bei Siemens Healthineers ging es um 1,8 Prozent nach oben. Siemens hat mitgeteilt, auch nach Ablauf der Haltefrist seinen Anteil von 85 Prozent an der Tochter behalten zu wollen.

Accor will bei Air France-KLM einsteigen

Bewegung im Airline-Sektor: Die französische Hotelgruppe Accor prüft den Einstieg bei Air France-KLM und trieb damit die Aktie um 5,5 Prozent nach oben. Die Fluglinie stand zuletzt wegen massiver Streiks unter Druck, worauf der CEO Jean-Marc Janaillac zurücktrat. Die Accor-Aktionäre scheinen nicht begeistert - das Accor-Papier fiel um 7 Prozent. IAG stiegen derweil um 2,7 Prozent und Lufthansa um 2,1 Prozent.

Beim neuerlichen Interesse von Accor an Air France-KLM handelt es sich nach Einschätzung von Kepler Cheuvreux nicht um einen rationalen Schritt. Strategisch passe die Beteiligung nicht und Reiseveranstalter hätten derzeit eher Probleme, im Airline-Segment überhaupt Gewinne zu generieren. Kepler erwartet bei einer Übernahme des Staatsanteils von Air France in Höhe von 14 Prozent eine erhöhte Volatilität in der Entwicklung des Gewinns je Aktie.

Übernahmespekulation trieben die Kurse in der Bankenbranche. Händler verwiesen auf einen Bericht der Financial Times, wonach sich Unicredit und Societe Generale mit der Möglichkeit einer Fusion beschäftigen. Die Franzosen haben mittlerweile aber Fusionsgespräche dementiert. Unicredit schlossen nach anfänglich deutlich höheren Aufschlägen 0,8 Prozent im Minus, Societe Generale gewannen 0,7 Prozent. Laut Jefferies wäre eine Fusion sinnvoll, die Analysten sehen aber hohe politische und regulatorische Hürden.

Der Euro stand zu Handelsschluss wenig verändert bei 1,1693 Dollar. Zunächst setzte die Devise ihre jüngste Aufwärtstendenz wegen der gesunkenen politischen Risiken in der Eurozone fort. Die Erzeugerpreise aus der Eurozone lieferten derweil keinen Grund, die Einheitswährung zu kaufen. Überraschend stagnierten die Preise im April im Vergleich zum Vormonat, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.469,57 +16,03 +0,5% -1,0%

. Stoxx-50 3.091,26 +5,99 +0,2% -2,7%

. Stoxx-600 388,11 +1,20 +0,3% -0,3%

Frankfurt XETRA-DAX 12.770,75 +46,48 +0,4% -1,1%

London FTSE-100 London 7.741,29 +39,52 +0,5% +0,2%

Paris CAC-40 Paris 5.472,91 +7,39 +0,1% +3,0%

Amsterdam AEX Amsterdam 561,70 +2,53 +0,5% +3,1%

Athen ATHEX-20 Athen 2.047,58 +3,29 +0,2% -1,7%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.834,90 +25,69 +0,7% -3,6%

Budapest BUX Budapest 37.194,37 +1241,69 +3,5% -5,5%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.317,54 +31,69 +0,7% +10,2%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 121.649,14 -137,81 -0,1% -13,7%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 988,85 -2,13 -0,2% -3,5%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.517,48 +66,72 +1,2% +3,6%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.750,30 +117,90 +1,2% -2,9%

Mailand FTSE-MIB Mailand 22.009,95 -99,60 -0,5% +1,2%

Moskau RTS Moskau 1.179,78 +15,41 +1,3% +2,2%

Oslo OBX Oslo 809,06 +1,76 +0,2% +8,9%

Prag PX Prag 1.080,00 -1,04 -0,1% +0,2%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.564,73 -4,78 -0,3% -0,8%

Warschau WIG-20 Warschau 2.210,10 +19,84 +0,9% -10,2%

Wien ATX Wien 3.333,86 -23,24 -0,7% -1,6%

Zürich SMI Zuerich 8.634,42 +15,88 +0,2% -8,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:25 Fr, 17:10 % YTD

EUR/USD 1,1693 +0,24% 1,1690 1,1664 -2,7%

EUR/JPY 128,28 +0,46% 128,19 127,74 -5,2%

EUR/CHF 1,1563 +0,27% 1,1548 1,1527 -1,3%

EUR/GBP 0,8783 +0,50% 0,8742 1,1430 -1,2%

USD/JPY 109,70 +0,20% 109,68 109,52 -2,6%

GBP/USD 1,3313 -0,25% 1,3371 1,3332 -1,5%

Bitcoin

BTC/USD 7.503,82 -2,9% 7.662,94 7.436,90 -45,1%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,66 -0,67 -0,05

Deutschland 10 Jahre 0,42 0,38 -0,01

USA 2 Jahre 2,51 2,48 0,62

USA 10 Jahre 2,92 2,90 0,50

Japan 2 Jahre -0,14 -10,81 0,00

Japan 10 Jahre 0,05 -4,83 0,00

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,98 65,81 -1,3% -0,83 +8,7%

Brent/ICE 75,72 76,79 -1,4% -1,07 +16,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.293,69 1.293,68 +0,0% +0,01 -0,7%

Silber (Spot) 16,44 16,41 +0,2% +0,03 -2,9%

Platin (Spot) 901,30 903,45 -0,2% -2,15 -3,0%

Kupfer-Future 3,14 3,10 +1,2% +0,04 -5,8%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

June 04, 2018 12:05 ET (16:05 GMT)

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