06.02.2017 13:05:55
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MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich - Banken-Rally geht Luft aus
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen erholen bis Montagmittag etwas von den Tagestiefs. Leicht stützend wirkt der wieder leicht nachgebende Euro, wirkliche fundamentale Gründe für die Bewegung gibt es aber nicht. Etwas hilfreich wirkt ein starker deutscher Auftragseingang. Im Dezember ging es um saisonbereinigt 5,2 Prozent gegenüber dem Vormonat nach oben. Allerdings haben ihn Großaufträge unter anderem im Schiffbau leicht verzerrt. Der Dax verliert 0,4 Prozent auf 11.608 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent auf 3.268 Punkte nach.
Unsicherheit prägt allerdings übergeordnet das Geschäft. Zwar seien die Quartalszahlen in den USA und Europa bislang solide ausgefallen, dieser Trend dürfte sich fortsetzen. "Gleichzeitig werden aber die protektionistischen Maßnahmen der neuen US-Regierung die Anleger auch in den kommenden Tagen weiter verunsichern", sagt Milan Cutkovic von AxiTrader. Hier lauere die Gefahr einer größeren Korrektur nach der Rally der vergangenen Wochen.
Banken profitieren nicht von Deregulierung Banken in Europa können sich der Rally der Branche an der Wall Street nicht anschließen. Dort war der Sektor mit 2,6 Prozent Plus an die Spitze gestürmt, nachdem Trump wie erhofft, die bestehenden Beschränkungen des Dodd-Frank-Gesetzes lockern will. Von der Deregulierung erwarten sich die Banken eine Rückkehr in profitable Geschäftsfelder.
Das Dodd-Frank-Gesetz war unter Präsident Obama als Konsequenz aus der großen Finanzkrise im Jahr 2008 verabschiedet worden. "Die Deregulierung könnte US-Banken einen entscheidenden Vorteil in der Profitabilität geben und europäische ins Hintertreffen geraten lassen", erklärt ein Händler das Kursminus. Der Sektor ist nach anfänglichen Gewinnen 0,3 Prozent nach unten gerutscht.
Beginn der Unicredit-Kapitalerhöhung Aktien von Unicredit stehen mit dem Beginn ihrer Kapitalerhöhung im Blick. Die Aktien werden für die kommenden zwei Wochen neben ihrem Bezugsrecht gehandelt. Händler rechnen daher mit einem volatilen Geschäft während dieser Zeit. Vor allem weil das Bezugsrecht "sehr schwer" sei, es notiert fast zum gleichen Preis wie die Aktie. Die Unicredit-Aktien verlieren 3,1 Prozent auf 12,71 Euro, das Bezugsrecht sogar 8,7 Prozent auf 11,89 Euro.
Salzgitter legen gegen den Markt um 1,8 Prozent zu nach positiven Aussagen. Der Stahlkonzern erwartet, dass steigende Preise in diesem Jahr die Gewinne nach oben treiben. Auch thyssenkrupp profitieren davon und rücken um 0,5 Prozent vor, ArcelorMittal legen sogar um 0,8 Prozent zu.
Deutsche See verklagt VW VW verlieren 0,7 Prozent. Der Großkunde Deutsche See hat den Autobauer wegen des Dieselskandals verklagt. "Das könnte ein Vorbild für andere Großkunden werden und das wichtige Flottengeschäft belasten", sagt ein Händler. Auf der Hauptversammlung von METRO hat der Vorstand um Zustimmung für die geplante Aufspaltung des Unternehmens geworben. Lebensmittelhandels- und Unterhaltungselektronikgeschäft könnten eigenständig schneller und fokussierter agieren, als unter dem Dach der bisherigen Metro. Die Aktie verliert 0,7 Prozent.
Telecom Italia steigen um 3,4 Prozent. Treiber sind die soliden Zahlen zum vierten Quartal. Analystin Caren Ngo Siew Teng von S&P Global unterstreicht, beim Umsatz sei der Telekomanbieter auch organisch wieder gewachsen. Geholfen hätten das Geschäft mit Unternehmenskunden auf dem Heimatmarkt sowie ein langsamerer Rückgang der Umsätze in Brasilien. Thomas Coudry von Bryan Garnier spricht von einem "aggressiven strategischen Ausblick für 2017 bis 2019" der Telecom Italia.
Enttäuschung regiert hingegen bei Ryanair: Hier sei der Nachsteuergewinn im dritten Quartal 2016/2017 hinter der Markterwartung geblieben, sagt ein Händler. "Die Strategie, mit niedrigen Preisen in Europa Marktanteile zu gewinnen, hat das Ergebnis stärker belastet als angenommen", ergänzt der Händler. Die Aktien verlieren 2,6 Prozent.
MediGene steigen nach einer Korrektur und anschließenden Konsolidierung um 3,1 Prozent auf 13,80 Euro. "Die Aktie wird heute gleich auf zwei Aktien-Portalen im Internet empfohlen, aber ohne jegliche Neuigkeit dazu", sagt ein Beobachter. Laut der Website von Medigene präsentiert sich das Unternehmen auf der Konferenz "Biotech and Money London" am 7. und 8. Februar. Dort präsentiert sich den Angaben des Veranstalters zufolge im gleichen Panel auch Evotec.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.267,74 -0,16 -5,37 -0,69 Stoxx-50 3.012,00 0,12 3,69 0,05 DAX 11.608,22 -0,37 -43,27 1,11 MDAX 22.551,97 -0,41 -92,53 1,64 TecDAX 1.843,67 -0,60 -11,21 1,76 SDAX 9.769,75 -0,64 -63,07 2,63 FTSE 7.202,05 0,19 13,75 0,83 CAC 4.822,37 -0,06 -3,05 -0,82Bund-Future 163,10 0,77 -0,63
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Fr, 17.21 % YTD EUR/USD 1,0739 -0,19% 1,0759 1,0784 +2,1% EUR/JPY 120,7127 -0,48% 121,2959 121,32 -2,9% EUR/CHF 1,0684 -0,07% 1,0691 1,0697 -0,3% EUR/GBP 0,8618 -0,29% 0,8620 1,1593 +1,1% USD/JPY 112,42 -0,29% 112,74 112,47 -3,8% GBP/USD 1,2462 -0,15% 1,2481 1,2501 +1,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,96 53,83 +0,2% 0,13 -1,3% Brent/ICE 56,84 56,81 +0,1% 0,03 -1,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.225,36 1.220,31 +0,4% +5,05 +6,4% Silber (Spot) 17,61 17,52 +0,5% +0,09 +10,6% Platin (Spot) 1.009,90 1.004,05 +0,6% +5,85 +11,8% Kupfer-Future 2,64 2,62 +0,9% +0,02 +5,3% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
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February 06, 2017 06:35 ET (11:35 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Ceconomy St. | 3,13 | 2,02% | |
Ryanair | 19,10 | 2,69% | |
Salzgitter | 17,05 | 2,46% | |
Telecom Italia S.p.A. (Risp.) | 0,27 | 1,77% | |
thyssenkrupp AG | 3,99 | 3,58% | |
Volkswagen (VW) St. | 85,15 | 3,02% |