21.11.2016 13:21:52

MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen ins Plus - aber ohne Überzeugung

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem volatilen Handelsverlauf präsentieren sich Europas Börsen am Montagmittag im Plus. Nachdem die "Nachwehen" des kleinen Verfalls zunächst die Kurse gestützt hatten, setzten in der Folge technische Verkäufe ein, bei denen der Markt nach unten ausgetestet wurde. Danach kam es wieder zu einer Gegenbewegung. Von der Trump-Euphorie der vergangenen Woche ist allerdings nichts mehr zu spüren, vielmehr rücken die Probleme und Risiken in Europa wieder verstärkt in den Fokus. Der Dax gewinnt 0,4 Prozent auf 10.703 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 3.035 nach oben.

Italien belastet den Euro - Banken auf Talfahrt Während in den USA der Trump-Sieg Hoffnungen auf Investitionen in die Infrastruktur weckt, bereitet in Europa das anstehende Italien-Referendum am 4. Dezember Sorgen. Einige Analysten rechnen daher damit, dass Europas Aktien in Zukunft zum großen Underperformer werden könnten. "Daher greift auch der übliche Börsen-Mechanismus nicht mehr, dass ein schwacher Euro die Aktien stützt", so ein Händler. Euro-ausländische Investoren würden die Währungsseite komplett absichern, falls sie denn überhaupt in europäische Aktien investierten.

   "Der Euro ist gerade dabei, aus einer Bären-Flagge nach unten auszubrechen", so ein Händler zur "desaströsen charttechnischen Lage". Marktstratege Chris Weston vom Broker IG sieht kurzfristig zwar eine Stabilisierung bei der zentralen Unterstützung des Euro bei 1,05 Dollar. Unter diesen Tiefständen von März, April bzw. Dezember 2015 werde die Parität zum Dollar aber immer wahrscheinlicher: "Das ist bei jedem Händler auf dem Schirm und die Markthaltung (für den Euro) ist so negativ, wie sie nur sein kann." Die leichte Erholung des Euro sollte daher nicht überwertet werden. Er steigt am Mittag nach einer zehntägigen Verluststrecke leicht auf 1,0622 Dollar.

   Italiens Bank-Aktien befinden sich weiter im freien Fall: Für Mediobanca geht es 4,1 Prozent nach unten, während Branchenwerte im Schnitt um 0,2 Prozent steigen. Die Analysten der Deutschen Bank sehen die Wahrscheinlichkeit für ein "Nein" bei der Abstimmung zum Senatsreform in Italien bei 60 Prozent. Sollte es dazu kommen, sehen sie ein Abwärtspotenzial für Europas Aktien von 5 Prozent. Insbesondere das Szenario sofortiger Neuwahlen stufen die Analysten negativ ein.

Öl- und Rohstoff-Aktien profitieren von Ölpreis Kräftig nach oben geht es dagegen mit dem Rohstoffsektor. Der Stoxx-600-Index der Roh- und Grundstoffe springt um 1,8 Prozent nach oben, dicht gefolgt vom Öl-und-Gas-Sektor mit 1,7 Prozent. Kurstreiber ist der Sprung des WTI-Ölpreises (Januarkontrakt) über die 46-Dollar-Marke, nach zuversichtlichen Aussagen von Irans Ölminister über das Wochenende zum Zustandekommen einer Förderbegrenzung. Bei den Minenwerten legen Antofagasta um 2,6 Prozent zu, Anglo American gewinnen 3,7 Prozent.

   Auch die Industriemetalle ziehen mit nach oben. Besonders deutlich fällt das Plus beim Stahlwert Vallourec mit 5,5 Prozent aus. Die Analysten von Oddo Seydler haben den Salzgitter-Konkurrenten vom "Sell"-Votum befreit und die Aktie auf "Neutral" erhöht.

   Im DAX ist dagegen relative Ruhe angesagt. VW verbessern sich um 1,9 Prozent nach leicht positiven Analystenkommentaren zu ihrem Spar- und Stellenstreichprogramm. Allerdings seien die Margenziele "wenig ambitioniert", wie es bei Independent Research heißt. Henkel fallen um 0,7 Prozent nach einem gesenkten Kursziel durch Berenberg. Prosiebensat.1 haben nach kräftigen Kursgewinnen zum Handelsstart ins Minus gedreht und notieren nun 0,6 Prozent tiefer.

   Im TecDax setzen die US-Amerikaner den Aktien von AIXTRON zu: Sie brechen um 8 Prozent ein. "Es ist völlig ungewiss, ob die Übernahme durch den chinesischen Investor noch zustande kommt", sagt Harald Schnitzer von der DZ Bank. Das geschäftliche Engagement von Aixtron in den USA sei "beträchtlich". Es habe den Anschein, dass die Technologie von Aixtron in den USA militärisch verwendet werde. Eine fundamentale Bewertung der Situation sei unverändert schwierig.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.035,49 0,49 14,66 -7,10 Stoxx-50 2.824,54 0,16 4,54 -8,89 DAX 10.705,44 0,38 40,88 -0,35 MDAX 20.547,28 0,13 26,51 -1,09 TecDAX 1.730,33 -0,32 -5,55 -5,48 SDAX 9.057,68 -0,13 -11,35 -0,45 FTSE 6.804,74 0,43 28,97 9,01 CAC 4.530,85 0,59 26,50 -2,29

Bund-Future 160,60 -0,21 5,55

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.32 Uhr Fr, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,0629 +0,06% 1,0623 1,0590 -2,1% EUR/JPY 117,6204 -0,19% 117,8453 117,17 -20,9% EUR/CHF 1,0729 +0,13% 1,0715 1,0699 -1,4% EUR/GBP 0,8589 +0,18% 0,8594 1,1643 +16,6% USD/JPY 110,65 -0,25% 110,93 110,67 -5,8% GBP/USD 1,2376 +0,14% 1,2359 1,2335 -16,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,64 45,69 +2,1% 0,95 +6,4% Brent/ICE 47,83 46,86 +2,1% 0,97 +5,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.215,96 1.208,01 +0,7% +7,95 +14,6% Silber (Spot) 16,71 16,57 +0,8% +0,14 +20,9% Platin (Spot) 929,90 921,90 +0,9% +8,00 +4,3% Kupfer-Future 2,52 2,47 +2,2% +0,05 +17,0% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   November 21, 2016 06:50 ET (11:50 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 50 AM EST 11-21-16

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