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24.09.2014 18:51:32

MÄRKTE EUROPA/Börsen dank EZB-Fantasie fest - Euro der Verlierer

   Von Thomas Leppert

   Schlechte Konjunkturdaten aus Deutschland konnten den europäischen Börsen am Mittwoch nichts anhaben. Erneut zeigte sich, dass das Zugpferd in Europa, die deutsche Wirtschaft, lahmt. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel bereits das fünfte Mal in Folge. Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich stärker als erwartet eingetrübt. Bereits am Dienstag hatte der Einkaufsmanagerindex enttäuscht.

   An der Börse wird die Botschaft nicht so negativ gewertet. Denn damit steigt die Hoffnung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ein Anleihekaufprogramm auflegt, um die Konjunktur zu stimulieren. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,2 Prozent auf 3.244 Punkte nach oben. Zu den großen Gewinnern gehörten die Börsen in Mailand und Paris. Der Dax lief etwas hinterher und schloss 0,7 Prozent fester bei 9.662 Punkten.

   "Eine Belebung der deutschen Wirtschaftsaktivität zeichnet sich in den kommenden Monaten nicht ab", kommentierte Ulrich Wortberg von der Helaba den ifo-Index. Das wichtige deutsche Konjunkturbarometer fiel im September auf 104,7 von 106,3 im August. "Wenn es im nächsten Monat noch so einen kräftigen Rücksetzer gibt, dann muss man darüber nachdenken, ob man sich nicht in einem anderen Wachstumsumfeld als dem gegenwärtig prognostizierten befindet", mahnte Alexander Krüger, der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe.

   Die Marktstrategen der Commerzbank erwarten, dass die EZB ein Programm der Quantitativen Lockerung auflegt. Die Analysten sehen gewisse Abwärtsrisiken für die deutsche Konjunkturprognose. Richtig problematisch sei der Ifo-Rückgang für die Wirtschaft im Euroraum, die auf bereinigter Basis kaum wachse. Die Wachstumsprognose der EZB für das kommende Jahr von 1,6 Prozent sei viel zu optimistisch. "Am Ende dürfte die EZB im großen Stil Staatsanleihen kaufen, um ihre Bilanz wie geplant um rund 1.000 Milliarden Euro zu erhöhen", so die Analysten.

   Auch Aussagen der EZB selbst machten Mut. "Die Geldpolitik wird für eine lange Zeit konjunkturstützend bleiben", sagte EZB-Chef Draghi am Vormittag im Interview mit einem französischen Radiosender. Der Devisenmarkt setzt ebenfalls darauf, dass die EZB an einem Anleihekaufprogramm im kommenden Jahr nicht vorbeikommt. Das Währungspaar Euro-Dollar fiel auf 1,2790 und damit auf ein 14-Monats-Tief.

   Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentierten einen Basispunkt leichter bei einem Prozent. Öl wurde erneut billiger, das Barrel der Sorte Brent kostete 96 Dollar und damit so wenig wie zuletzt im Juli 2012.

   Am deutschen Aktienmarkt stand ein Neuling im Fokus. Der Börsengang der Start-up-Schmiede Rocket Internet wird größer als bislang vermutet. Das Unternehmen will einen Anteil von 24 Prozent für bis zu rund 1,5 Milliarden Euro an die Börse bringen. Die Marktkapitalisierung des gesamten Unternehmens würde dann deutlich über 6 Milliarden Euro erreichen. Erstnotiz soll am 9. Oktober sein. "Die Nachfrage nach den Rocket-Aktien dürfte gewaltig sein", erwartet ein Händler.

   Dies zeigt auch der Handel per Erscheinen, in dem die Papiere vor dem Börsengang gehandelt werden. Während die Bookbuilding-Spanne bei 35,50 zu 42,50 Euro liegt, stellt Lang & Schwarz die Aktien mit 47 zu 49 Euro bereits deutlich höher. Die Umsätze seien allerdings noch gering.

   Im DAX stieg die Aktie von Merck um 1 Prozent, angetrieben von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank, die zudem das Kursziel für die Aktie um 6 auf 85 Euro erhöhte. Die Analysten gehen davon aus, dass eine Übernahme von Sigma-Aldrich sofort positiv auf den Gewinn je Aktie von Merck wirken wird. Einschließlich Synergieeffekten könne mit einem Ergebnisplus von über 15 Prozent gerechnet werden.

   Zu den Gewinnern gehörte auch adidas mit einem Plus von 1,7 Prozent. Nachdem das Unternehmen lange Zeit von einem festen Euro belastet wurde, gilt die Aktie nun als ein Profiteur der Euro-Schwäche. Ansonsten legten BMW, Deutsche Telekom und E.ON deutlicher zu. Den Tagesverlierer stellte die Aktie von K+S mit einem Abschlag von 2,7 Prozent; durch einen möglichen Zusammenschluss zweier Unternehmen droht dem Düngemittelkonzern ein stärkerer Wettbewerb.

   Eine Gewinnwarnung der niederländischen TNT ließ deren Aktien um 9,6 Prozent einbrechen. Schwierigere Geschäfte in Europa machen dem Paketdienstleister einen Strich durch die Rechnung. Der Kurs von Air France-KLM legte dagegen um 1 Prozent zu. Damit profitierte die Aktie vom Ende des Streiks.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.244,01 +38,08 +1,2% +4,3% Stoxx-50 3.086,12 +28,23 +0,9% +5,7% Stoxx-600 344,35 +2,46 +0,7% +4,9% XETRA-DAX 9.661,97 +66,94 +0,7% +1,1% FTSE-100 London 6.706,27 +30,19 +0,5% -0,6% CAC-40 Paris 4.413,72 +54,37 +1,2% +2,7% AEX Amsterdam 421,42 +2,59 +0,6% +4,9% ATHEX-20 Athen 357,83 +0,33 +0,1% -7,0% BEL-20 Bruessel 3.207,75 +18,34 +0,6% +9,7% BUX Budapest 18.092,86 -164,27 -0,9% -2,5% OMXH-25 Helsinki 2.948,21 +11,04 +0,4% +4,0% ISE NAT. 30 Istanbul 92.016,15 -1973,10 -2,1% +11,6% OMXC-20 Kopenhagen 760,19 -2,26 -0,3% +23,5% PSI 20 Lissabon 5.798,68 -44,69 -0,8% -12,3% IBEX-35 Madrid 10.856,90 +55,10 +0,5% +9,5% FTSE-MIB Mailand 20.691,04 +340,01 +1,7% +9,1% RTS Moskau 1.189,23 +21,98 +1,9% -17,5% OBX Oslo 557,05 +0,65 +0,1% +10,6% PX Prag 977,49 -5,65 -0,6% -1,2% OMXS-30 Stockholm 1.411,23 +5,91 +0,4% +5,9% WIG-20 Warschau 2.475,05 -10,24 -0,4% +3,1% ATX Wien 2.239,09 -0,40 -0,0% -12,1% SMI Zuerich 8.797,17 +33,37 +0,4% +7,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.44 Uhr Di, 17.50 Uhr EUR/USD 1,2785 -0,53% 1,2853 1,2858 EUR/JPY 139,23 -0,23% 139,55 139,94 EUR/CHF 1,2080 0,05% 1,2074 1,2070 USD/JPY 108,89 0,30% 108,57 108,83 GBP/USD 1,6348 -0,34% 1,6404 1,6368 Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/cln

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   September 24, 2014 12:20 ET (16:20 GMT)

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