30.07.2021 12:47:42

MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben unter Druck

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen stehen auch am Freitagmittag unter Abgabedruck. Schwache Geschäftszahlen von Amazon sowie die Unsicherheit über die regulatorischen Eingriffe in China drücken auf die Stimmung. Derweil geht die Berichtssaison weiter, die aus Anlegersicht erfreulich verläuft. "Die Unternehmen befinden sich weiter auf Erholungskurs", sagt Commerzbank-Analyst Markus Wallner. Der DAX gibt um 0,9 Prozent nach auf 15.504 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,6 Prozent auf 4.091 Punkte.

Amazon hat zwar den Gewinn im abgelaufenen Quartal um 50 Prozent gesteigert, die Umsatzerwartungen hat der Konzern aber verfehlt. "Die Effekte der Pandemie lassen nach", so ein Marktteilnehmer. Im Sog geben Zalando 3,1 Prozent ab.

Linde hebt den Ausblick an

Linde hebt nach Zahlenvorlage den Ausblick an. Die Aktie dreht in der Folge ins Plus und handelt nun 0,1 Prozent höher. Die Zahlen sehen besser als erwartet aus, was Umsatz und bereinigtes EBITDA betrifft. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen nun einen bereinigten Gewinn je Aktie von 10,10 bis 10,30 Dollar je Aktie, hier liegt der Konsens nach Aussage eines Marktteilnehmers mit 10,01 Dollar darunter.

RWE steigen um 0,4 Prozent. Das Unternehmen erwartet nun ein bereinigtes EBITDA von 3,0 bis 3,4 Milliarden Euro nach bisher 2,65 bis 3,05 Milliarden.

Trotz guter Zweitquartalsergebnisse geben MTU 1,4 Prozent nach. Auch bei Leoni helfen gute Zahlen nichts - die Aktie fällt um 1,6 Prozent. Der Autozulieferer konnte dank einer Nachfrageerholung den Umsatz deutlich steigern und operativ mehr verdienen als am Markt erwartet. Die Umsatz- und Ergebnisprognose für 2021 hob das Unternehmen an.

Auch sonst verpuffen gute Quartalsergebnisse weitgehend. Siemens Healthineers verlieren 0,5 Prozent. Nach einer guten Nachfrage nach Corona-Antigentests sowie nach bildgebender Medizintechnik hat Siemens Healthineers erneut die Prognose angehoben. Im zurückliegenden Quartal hat das Medizintechnikunternehmen den bereinigten operativen Gewinn auf EBIT-Basis auf 945 Millionen Euro verdoppelt, Analysten hatten lediglich mit knapp 784 Millionen gerechnet.

Fresenius erwartet beim währungs- und um Sondereinflüsse bereinigten Konzernergebnis nun einen Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Bislang war der Konzern von einer mindestens in etwa stabilen Entwicklung beim währungs- und um Sondereinflüsse bereinigten Nettogewinn ausgegangen. Der Kurs fällt um 4,6 Prozent: Ein Grund dafür ist ein Kurseinbruch der Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) um 6 Prozent. Das Nettoergebnis von FMC ist laut Marktteilnehmern 7 Prozent unter den Erwartungen geblieben, den Ausblick hat FMC bestätigt.

Fuchs Petrolub (+0,4%) wiederum hat erneut die Prognose angehoben. Der Schmierstoffhersteller sieht den Umsatz 2021 nun am oberen Ende der Spanne von 2,7 Milliarden bis 2,8 Milliarden. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll nun 350 bis 360 Millionen Euro erreichen. Bislang hatte der Konzern 330 bis 340 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Im übrigen Europa hat sich Saint-Gobain zuversichtlicher geäußert. Die andauernde Erholung beim Bau führe zu einer deutlichen Margenausweitung sowohl in Europa als auch in Amerika, heißt es nun bei der Citigroup. Die Aktie gewinnt 1,4 Prozent.

Gut werden die Zahlen von L'Oreal (+0,7%) von Analysten aufgenommen, das Unternehmen konnte im ersten Halbjahr Gewinn und Umsatz steigern. "Die Umsätze im zweiten Quartal liegen auf flächenbereinigter Basis wieder über denen von 2019", heißt es von den Jefferies-Analysten. Dabei habe das zweite Quartal nach einem guten ersten nochmals zugelegt.

Essilorluxottica nach Zahlen fest

Um 4 Prozent nach oben geht es mit Essilorluxottica. Das Unternehmen hat mit den Halbjahreszahlen die Erwartungen geschlagen. Der Umsatz liege 3 Prozent über der Konsens-Prognose, das EBIT 11 Prozent, heißt es bei Bernstein.

Mit Abschlägen werden die Großbanken BBVA und BNP gehandelt. Beide haben ihre Gewinne im zweiten Quartal deutlich gesteigert. Wie bei vielen anderen Banken auch ist das aber unter anderem auf eine niedrigere Risikovorsorge zurückzuführen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.090,81 -0,6% -25,96 +15,2%

Stoxx-50 3.549,86 -0,6% -19,76 +14,2%

DAX 15.504,49 -0,9% -135,98 +13,0%

MDAX 35.007,79 -0,8% -265,13 +13,7%

TecDAX 3.664,48 -0,4% -15,26 +14,1%

SDAX 16.475,94 -0,5% -89,79 +11,6%

FTSE 7.013,47 -0,9% -64,95 +9,6%

CAC 6.614,48 -0,3% -19,29 +19,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,45 +0,00 +0,13

US-Zehnjahresrendite 1,25 -0,02 +0,33

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:55 Uhr Do, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1898 +0,1% 1,1877 1,1888 -2,6%

EUR/JPY 130,40 +0,2% 130,09 130,21 +3,4%

EUR/CHF 1,0773 +0,0% 1,0777 1,0767 -0,4%

EUR/GBP 0,8513 -0,0% 0,8521 0,8509 -4,7%

USD/JPY 109,60 +0,1% 109,54 109,53 +6,1%

GBP/USD 1,3975 +0,1% 1,3938 1,3972 +2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,4649 +0,1% 6,4665 6,4581 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 38.897,01 -1,6% 39.735,26 40.019,51 +33,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,34 73,62 -0,4% -0,28 +52,2%

Brent/ICE 75,92 76,05 -0,2% -0,13 +48,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.828,06 1.828,23 -0,0% -0,17 -3,7%

Silber (Spot) 25,53 25,58 -0,2% -0,04 -3,3%

Platin (Spot) 1.052,95 1.064,30 -1,1% -11,35 -1,6%

Kupfer-Future 4,51 4,52 -0,1% -0,01 +28,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

July 30, 2021 06:48 ET (10:48 GMT)

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