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29.07.2022 12:53:47

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne noch aus - Unternehmenszahlen stützen

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Gewinne bis Freitagmittag noch leicht aus. Überwiegend gute Unternehmenszahlen mit teils erhöhten Prognosen treiben die Kurse. Auch sehen die bisher vorgelegten BIP-Daten aus den europäischen Ländern zumeist positiv aus, wenn auch begleitet von heftigen Inflationsanstiegen. Die auf ein neues Rekordhoch von 8,9 Prozent gestiegenen Preisdaten aus der Eurozone für Juli stellen keinen Belastungsfaktor dar, obgleich sie den Druck auf die EZB weiter erhöhen.

Der DAX gewinnt 1,1 Prozent auf 13.434 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,2 Prozent auf 3.697 nach oben. In Österreich stieg das BIP um 4,7 Prozent und in Frankreich um 4,2 Prozent auf Jahressicht. Allerdings lag die Inflation in Frankreich bei 6,1 Prozent. In Spanien trieb die Rückkehr des Tourismus das BIP sogar um 6,3 Prozent nach oben, die Preise sprangen jedoch um 10,8 Prozent. In Deutschland ist das Wachstum im zweiten Quartal dagegen zum Erliegen gekommen. Die Angst vor einer Gaskrise hat belastet.

Überwiegend gute Unternehmenszahlen

Überwiegend positiv sind die bisherigen Unternehmenszahlen ausgefallen, vor allem im Automobilbereich. Nachdem Stellantis am Vortag überzeugende Geschäftszahlen vorlegt hat, folgt am Freitag Renault. Positiv wird die Anhebung der operativen Marge auf über 5 Prozent sowie des freien Cashflows im Automobilgeschäft von über 1,5 Milliarden Euro im laufenden Geschäftsjahr gewertet. Auch der Umsatz lag über Erwartung. Entsprechend springen die Aktien in Paris um 4,3 Prozent.

"Die Zahlen von Vivendi sind schwer einzustufen, da sich der Konzern im Umbau befindet", so ein Marktteilnehmer zu den Zweitquartalszahlen. Mit dem Einstieg bei Lagardere stehe nun die Trennung des Bereiches Editis an, Editis konkurriert mit der Lagardere-Tochter Hachette. Während der Umsatz für die Analysten der Deutschen Bank im Rahmen der Erwartung ausgefallen ist, lag das EBIT leicht unter der Schätzung. Für die Aktie geht es in Paris um 5,4 Prozent nach unten.

Bei der Air France-KLM wurde durch die steigende Auslastung der Kapazitäten ein Gewinn verbucht. Besonders positiv wird aber der Ausblick auf einen Gewinn auch für das Gesamtjahr gesehen. Die Aktien steigen um 5,4 Prozent.

Wie erhofft den Ausblick erhöht hat auch Siltronic, der Kurs steigt um 5,9 Prozent. Bei Palfinger aus Österreich lastet dagegen die Kosteninflation auf der Marge. Der Gewinn des Kranherstellers ging zurück, obwohl der Umsatz deutlich gesteigert wurde. Auf dem aktuellen Kursniveau sei dies aber eingepreist, heißt es im Handel. Die Aktien steigen 4,1 Prozent.

Die Aktie von Takkt bricht nach Vorlage der Geschäftsentwicklung zum zweiten Quartal um 12,2 Prozent ein. Wie bei vielen Unternehmen in dieser Berichtssaison profitiert der Umsatz vom inflationären Umfeld. Nachdem die Aktie seit Jahresanfang bis Donnerstagschluss kaum verändert notiert hat, wird sie mit Blick auf die kommenden Monate nun verkauft. "Return to work" - die Rückkehr der Arbeitnehmer in die Büros - dürfte in den vergangenen Monaten zu guten Bestellungen geführt haben.

Bankensektor überrascht positiv

Bei den Banken sieht es gut aus, der Sektor-Index steigt um 1,5 Prozent. Dabei legen die Aktien der Finanzhäuser, die am Morgen Geschäftszahlen vorgelegt haben, überproportional zu. So steigen Natwest um 7,3 Prozent, die britische Bank hebt nach einem starken zweiten Quartal den Ausblick an und zahlt zudem eine Sonderdividende.

BBVA aus Spanien legen um 5,5 Prozent zu, hier loben Analysten die Entwicklung am Heimatmarkt, an dem der Gewinn rund ein Fünftel über der Markterwartung ausgefallen sei. Aus Frankreich meldet die BNP Paribas ein andauernd gutes Momentum bei Einnahmen und Ertrag bei gleichzeitig guter Kostenkontrolle, für die Aktie geht es um 4,1 Prozent nach oben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.697,41 +1,2% 45,21 -14,0%

Stoxx-50 3.651,43 +0,4% 14,46 -4,4%

DAX 13.433,81 +1,1% 151,70 -15,4%

MDAX 27.313,38 +1,8% 488,87 -22,2%

TecDAX 3.108,78 +1,3% 40,27 -20,7%

SDAX 12.807,83 +1,7% 215,81 -22,0%

FTSE 7.387,06 +0,6% 41,81 -0,5%

CAC 6.427,49 +1,4% 88,28 -10,1%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,90 +0,07 +1,08

US-Zehnjahresrendite 2,71 +0,03 +1,20

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:27h Do, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0234 +0,4% 1,0246 1,0126 -10,0%

EUR/JPY 136,40 -0,4% 135,93 138,32 +4,2%

EUR/CHF 0,9746 +0,1% 0,9742 0,9753 -6,1%

EUR/GBP 0,8412 +0,5% 0,8382 0,8421 +0,1%

USD/JPY 133,27 -0,8% 132,70 136,60 +15,8%

GBP/USD 1,2167 -0,1% 1,2221 1,2024 -10,1%

USD/CNH (Offshore) 6,7393 -0,1% 6,7469 6,7691 +6,1%

Bitcoin

BTC/USD 24.052,22 +0,5% 24.054,53 20.837,45 -48,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 98,72 96,42 +2,4% 2,30 +38,0%

Brent/ICE 109,15 107,14 +1,9% 2,01 +45,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.761,93 1.755,80 +0,3% +6,13 -3,7%

Silber (Spot) 20,06 20,00 +0,3% +0,06 -14,0%

Platin (Spot) 898,15 891,74 +0,7% +6,41 -7,5%

Kupfer-Future 3,52 3,48 +1,3% +0,05 -20,7%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

July 29, 2022 06:54 ET (10:54 GMT)

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