09.02.2022 13:13:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne aus - Autos an der Spitze

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Gewinne am Mittwochmittag aus. Gestützt wird die Stimmung von Zeichen der Entspannung in der Ukraine-Krise, aber auch vom Bemühen der EZB, dem Eindruck eines allzu forschen Vorgehens bei der Zinswende zu begegnen. Die Reaktionen an den Finanzmärkten auf die Aussagen von EZB-Rat und EZB-Präsidentin Christine Lagarde am vergangenen Donnerstag sind nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau möglicherweise zu stark gewesen.

Der DAX legt um 1,5 Prozent auf 15.470 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1,6 Prozent auf 4.196 Punkte. Stützend an den Märkten wirkt auch der anhaltende Rückgang des Ölpreises. WTI notiert in der Zwischenzeit wieder unter 90 Dollar je Barrel, Brent leicht darüber. Russland sieht Anzeichen für eine mögliche Beilegung des Konflikts mit der Ukraine. "Es gab positive Signale, dass eine Lösung für die Ukraine nur auf der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen beruhen kann", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Autos und Techs führen Gewinnerliste an

Kräftig gesucht sind die Aktien der Autobranche. Der Sektorindex ist mit 3,6 Prozent Plus unangefochtener Tagesgewinner in Europa. Der Markt habe sich etwas vom Zinsthema abgewandt und schaue nun auf Aktien mit guten Konjunkturaussichten. Auf Erholungskurs liegen auch Tech-Werte (+2,6%), die stark unter dem Renditeanstieg an den Anleihemärkten gelitten hatten.

Bei den Aktien der Container-Reedereien setzt sich der positive Ausblick von Moeller-Maersk (+2,7%) auf das aktuelle Jahr durch. Noch deutlicher klettern Hapag-Lloyd (+5,6%) und Kühne & Nagel (+4,1%). Die Zeichen für einen zweiten globalen Aufschwung durch Auflösung der Lieferkettenprobleme stimmen optimistisch.

Aegon stellen mit minus 7,3 Prozent einen der schwächsten Werte im Stoxx-600-Index dar. Nach anfänglicher Freude über gute Quartalszahlen zu Gewinn und Cashflow kommt nun immer mehr Kritik. Vor allem der mittelfristige Ausblick auf den Cashflow wird als deutlich zu konservativ kritisiert.

Ab Freitag notiert die Aktie von Daimler Truck (+2,3%) im MDAX, dort ersetzt sie die Aktie von Alstria Office. Alstria muss den Index verlassen, nachdem der Streubesitz mit der Übernahme durch Brookfield unter 10 Prozent gefallen ist. Für Daimler Truck ist der MDAX voraussichtlich nur Zwischenstation. Nach dem aktuellen Stand werden sie am Abend des 18. März bereits in den DAX aufsteigen und dort Beiersdorf ersetzen.

Sehr gut werden die Geschäftszahlen von Qiagen (+4,1%) zum vierten Quartal im Handel aufgenommen. Vor allem Umsatzwachstum und Gewinn je Aktie lägen über Erwartung, heißt es in ersten Kommentaren. Es überrasche, dass Qiagen noch im November von über 15 Prozent Wachstum aufs Jahr ausgegangen sei, nun aber sogar rund 20 Prozent vorgelegt habe.

Neben Qiagen hat auch Siemens Energy (+2,3%) aus dem DAX Geschäftszahlen vorgelegt. Der Konzern schreibt wegen der deutlichen Verluste seiner spanischen Windenergietochter Siemens Gamesa zum Jahresauftakt unter dem Strich rote Zahlen. Auf 240 Millionen Euro beläuft sich der Verlust in den drei Monaten. Siemens Energy hatte bereits vor knapp drei Wochen Zahlen zu Auftragseingang, Umsatz und bereinigtem operativem Ergebnis im ersten Quartal veröffentlicht.

K+S gewinnen 3,3 Prozent auf 19,69 Euro, das ist das höchste Niveau seit August 2018. Der Konzern rechnet für dieses Jahr nun mit einem EBITDA zwischen 1,6 und 1,9 Milliarden Euro, das wäre deutlich mehr als der Konsens, der laut K+S bei 1,269 Milliarden Euro liegt.

Deutsche Bank nach Platzierung im Minus

Für die Aktie der Deutschen Bank geht es um 1,3 Prozent nach unten, nachdem Cerberus seine Beteiligung weiter abgebaut haben soll. Das Unternehmen hat laut Händlern 15 Millionen Aktien zum Stückpreis von 14,15 Euro platziert. Damit hat die Platzierung einen Umfang von gut 210 Millionen Euro. "Der Abschlag von knapp 2 Prozent auf den Schlusskurs ist gering", so ein Händler.

Die Geschäftszahlen der Telekom Austria (+0,4%) zum vierten Quartal werden an der Börse als "solide" eingestuft. Das Unternehmen habe sich am heimischen Markt gut gegenüber den Wettbewerbern behauptet, das EBITDA sei leicht oberhalb der Markterwartung ausgefallen. Auch der Ausblick zeige sich solide. Für das laufende Jahr plant Telekom Austria mit weiterem Wachstum, so sollen die Konzernumsatzerlöse um annähernd 3 Prozent zulegen. Der Ausbau des Glasfasernetzes könnte kurzfristig belasten, mittelfristig dagegen den Verlust beim Festnetzgeschäft kompensieren, heißt es.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.195,70 +1,6% 66,45 -2,4%

Stoxx-50 3.781,21 +1,4% 52,25 -1,0%

DAX 15.469,93 +1,5% 227,55 -2,6%

MDAX 33.874,50 +1,9% 616,79 -3,6%

TecDAX 3.442,93 +2,3% 75,97 -12,2%

SDAX 15.168,71 +2,5% 370,01 -7,6%

FTSE 7.624,66 +0,8% 57,59 +2,5%

CAC 7.131,21 +1,5% 102,80 -0,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,22 -0,04 +0,40

US-Zehnjahresrendite 1,92 -0,04 +0,41

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 10:14 Uhr Di, 17:03 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1431 +0,1% 1,1422 1,1418 +0,5%

EUR/JPY 131,96 +0,0% 131,84 131,99 +0,8%

EUR/CHF 1,0555 -0,0% 1,0552 1,0557 +1,7%

EUR/GBP 0,8418 -0,1% 0,8421 0,8424 +0,2%

USD/JPY 115,45 -0,1% 115,44 115,58 +0,3%

GBP/USD 1,3579 +0,2% 1,3563 1,3554 +0,4%

USD/CNH (Offshore) 6,3698 +0,0% 6,3679 6,3710 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 43.782,64 -0,7% 43.781,17 43.486,67 -5,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 88,94 89,36 -0,5% -0,42 +18,8%

Brent/ICE 90,43 90,78 -0,4% -0,35 +16,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.827,22 1.825,85 +0,1% +1,37 -0,1%

Silber (Spot) 23,25 23,23 +0,1% +0,02 -0,3%

Platin (Spot) 1.040,00 1.035,99 +0,4% +4,01 +7,2%

Kupfer-Future 4,47 4,46 +0,2% +0,01 +0,2%

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Kontakt um Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 09, 2022 07:13 ET (12:13 GMT)

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Aegon N.V. (ADRs) 4,96 9,25% Aegon N.V. (ADRs)
Daimler Truck 35,77 0,28% Daimler Truck
Deutsche Bank AG 16,03 1,86% Deutsche Bank AG
Hapag-Lloyd AG 152,70 -0,59% Hapag-Lloyd AG
K+S AG 11,17 -0,89% K+S AG
Kühne + Nagel International AG (KN) 130,00 3,50% Kühne + Nagel International AG (KN)
Siemens Energy AG 50,92 1,19% Siemens Energy AG
Telekom Austria AG 7,85 0,64% Telekom Austria AG

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