15.02.2017 18:38:05

MÄRKTE EUROPA/Bankensektor profitiert von US-Zinsfantasie

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die gute Stimmung an Europas Börsen hielt auch am Freitag an. Bessere US-Einzelhandelsumsätze wie auch ein über den Erwartungen liegender Empire-State-Index wurden zwar positiv gewertet, schürten aber zugleich die US-Zinsfantasien noch zusätzlich, was für eine gewisse Zurückhaltung sorgte. Der Dax gewann dennoch 0,2 Prozent auf 11.794 Punkte. Der SDAX legte 0,3 Prozent auf 10.008 Punkte zu und schloss damit erstmals in seiner Geschichte über der Marke von 10.000 Punkten. Der Euro-Stoxx-50, gestützt durch Aufschläge im Bankensektor, gewann 0,4 Prozent auf 3.324.

   US-Zinsspekulationen wurden zudem durch steigende Verbraucherpreise im Januar und Auftritte von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen vor dem Finanzausschuss des Senats und des Repräsentantenhauses am Dienstag und Mittwoch geschürt. Yellen schätzt die Lage der US-Wirtschaft positiv ein, sie bekräftigte die Bereitschaft der Fed, die Zinsen weiter anzuheben.

   Nach Einschätzung von Yellen ist die Fed kurz davor, ihre Ziele zu erreichen. Mehr Wachstum sei wünschenswert, die Fed müsse aber auch die Preisstabilität sichern. An den Finanzmärkten wird eine Zinserhöhung im März in der Zwischenzeit mit rund 40 Prozent eingepreist.

Aussicht auf steigende US-Zinsen stützt Banken Die Aussicht auf steigende Marktzinsen stützte den Bankensektor, für den es um 1,3 Prozent nach oben ging. Das Commerzbank-Papier gewann 2,1 Prozent, Deutsche Bank rückten 2,5 Prozent vor. Steigende Zinsen wären auch für den Dollar günstig: Die Einheitswährung gab zeitweise deutlicher nach, notierte zu Börsenschluss mit 1,0600 aber praktisch auf dem Vortagesniveau. Übergeordnet wird der Euro im Handel aber unter Abwertungsdruck gesehen.

   Derweil ging die Berichtssaison weiter. Ein überraschend starkes organisches Wachstum stützte den Kurs von Heineken, der um 3,7 Prozent zulegte. Akzo Nobel hat im Ausblick auf 2017 steigende Rohstoffpreise betont, der Kurs des Chemieproduzenten fiel daraufhin um 2,3 Prozent.

   ABN Amro stiegen um 2,6 Prozent. Die niederländische Bank hat im vierten Quartal mehr verdient als erwartet. Die Zahlen waren von Einmaleffekten geprägt, operativ entwickelte sich das Geschäft laut ING aber besser als erwartet. Danone gaben nach Zahlen 0,1 Prozent nach. Die Zahlen fielen nach Einschätzung von Kepler Cheuvreux leicht über den Erwartungen aus.

Einigung im Tarifstreit bei Lufthansa kommt gut an Nach einer erfolgreichen Schlichtung im festgefahrenen Vergütungstarifstreit zwischen der Deutschen Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ging es für die Lufthansa-Aktie um 1,7 Prozent nach oben. "Hauptsache, keine Streiks", sagte ein Händler. Damit sei ein wesentlicher Risikofaktor für die Aktie weg. Allerdings sei die Einigung nicht billig.

   Mit 4,7 Prozent fiel das Minus bei Gerresheimer hoch aus. Dabei wurden die Geschäftszahlen als ordentlich beschrieben. Laut Berenberg fielen die Umsätze zwar etwas schwächlich aus, dafür verweisen die Analysten aber auf die exzellente Margen-Entwicklung. Dazu habe vor allem die Plastik-Sparte beigetragen. Den Ausblick auf das laufende Jahr beschreibt Berenberg als beruhigend. Im Handel war von Gewinnmitnahmen die Rede.

   Für Elmos ging es nach Zahlen gleich um 12,3 Prozent nach oben. Hauck & Aufhäuser bezeichnete die Ergebnisse als sehr gut. Das Unternehmen habe zudem eine solide Prognose für 2017 abgegeben, die höhere Konsenserwartungen nach sich ziehen dürfte. Daneben gaben Kontron und S&T bekannt, den Kleincomputerhersteller mit der deutschen Tochter der Österreicher zu fusionieren. Im Handel war von einer "Win-Win-Situation" die Rede. Kontron stiegen 5,9 Prozent und S&T 4,3 Prozent.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.323,71 +14,82 +0,4% +1,0% Stoxx-50 3.073,41 +16,12 +0,5% +2,1% Stoxx-600 371,47 +1,27 +0,3% +2,8% XETRA-DAX 11.793,93 +22,12 +0,2% +2,7% FTSE-100 London 7.302,41 +33,85 +0,5% +2,2% CAC-40 Paris 4.924,86 +29,04 +0,6% +1,3% AEX Amsterdam 496,66 +2,04 +0,4% +2,8% ATHEX-20 Athen 1.671,24 -17,86 -1,1% -4,0% BEL-20 Bruessel 3.618,56 -5,63 -0,2% +0,3% BUX Budapest 33.981,50 +256,98 +0,8% +6,2% OMXH-25 Helsinki 3.749,43 +24,90 +0,7% +1,9% ISE NAT. 30 Istanbul 108.049,01 -552,76 -0,5% +13,1% OMXC-20 Kopenhagen 915,30 +2,34 +0,3% +3,6% PSI 20 Lissabon 4.605,56 +21,98 +0,5% -1,1% IBEX-35 Madrid 9.584,10 +73,90 +0,8% +2,5% FTSE-MIB Mailand 19.056,16 -131,51 -0,7% -0,9% RTS Moskau 1.172,59 -1,38 -0,1% +1,8% OBX Oslo 623,67 -6,15 -1,0% +1,0% PX-GLOB Prag 1.265,04 +9,07 +0,7% +5,6% OMXS-30 Stockholm 1.574,02 +4,27 +0,3% +3,8% WIG-20 Warschau 2.184,33 +10,57 +0,5% +12,1% ATX Wien 2.807,91 +15,43 +0,6% +7,2% SMI Zuerich 8.486,27 +60,12 +0,7% +3,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:36 Di, 17:48 % YTD EUR/USD 1,0594 +0,21% 1,0572 1,0577 +0,9% EUR/JPY 120,9965 -0,08% 121,0945 120,96 #N/A EUR/CHF 1,0662 +0,10% 1,0652 1,0650 #N/A EUR/GBP 0,8505 +0,29% 0,8485 1,1794 #N/A USD/JPY 114,21 -0,30% 114,56 114,36 -3,0% GBP/USD 1,2455 -0,03% 1,2459 1,2475 +1,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,04 53,2 -0,3% -0,16 -3,0% Brent/ICE 55,68 55,97 -0,5% -0,29 -3,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.230,64 1.228,60 +0,2% +2,04 +6,9% Silber (Spot) 17,94 17,95 -0,1% -0,01 +12,6% Platin (Spot) 1.005,45 1.000,00 +0,5% +5,45 +11,3% Kupfer-Future 2,75 2,74 +0,4% +0,01 +9,7% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/raz

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   February 15, 2017 12:06 ET (17:06 GMT)

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