23.12.2016 09:02:46
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MÄRKTE EUROPA/Bankensektor nach Einigungen in den USA im Fokus
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Bankensektor steht an einem sonst weihnachtlich ruhig erwarteten Handelstag an Europas Börsen am Freitag im Fokus. Die Kurse dürften auch am letzten Handelstag vor Weihnachten auf der Stelle treten, was allerdings auch keine schlechte Nachricht ist. "So kurz vor Jahresende lassen sich die Fonds ihre ohnehin magere Performance nicht mehr kaputt machen", erwartet ein Händler. Sobald sich der Dax der 11.400er Marke nähere, kämen Käufer an den Markt.
Gleichzeitig überwiegen an der Terminbörse Eurex die Absicherungsgeschäfte. Marktteilnehmer wollen sich nicht wie zum Start in das zu Ende gehende Jahr von einem Kurseinbruch im Januar überraschen lassen. Gut abgesicherte Portfolios stabilisierten und seien daher nicht schlecht für den Markt, heißt es dazu.
Der XDAX startet mit 11.464 Punkten, knapp über dem Vortagesschluss. Der Euro-Stoxx-50 wird mit 3.274 Punkten ebenfalls knapp im Plus erwartet. Kaum Bewegung zeigt sich auch bei den Anleihen und am Devisenmarkt. Der Euro handelt mit 1,0445 Dollar.
Erleichterung im Bankensektor nach US-Hypotheken-Strafen Kursbewegungen am Aktienmarkt zeichnen sich im Bankensektor ab. Hier warten neben der Deutschen Bank und Banca Monte dei Paschi die Credit Suisse und Barclays mit Nachrichten auf. Bei der Deutschen Bank rechnen Händler mit Kursgewinnen nach der Beilegung des US-Hypothekenstreits gegen Zahlung von 7,2 Milliarden Dollar.
Damit sei "die Kuh endlich vom Eis", der mit Abstand größte Rechtsstreit könne mithin ad acta gelegt werden, heißt es. Der Markt dürfte sich nun wieder auf die fundamentale Bewertung der Bank konzentrieren, die sehr günstig sei. Ganz zu Anfang hatte in dem Streit eine Strafe von bis zu 14 Milliarden Dollar im Raum gestanden, zuletzt war am Markt aber bereits mit einer Größenordnung von rund 7 Milliarden gerechnet worden. Deutsche Bank gewinnen im Spezialistenhandel 3 Prozent.
Auch die Credit Suisse bessert die US-Staatskasse zu Weihnachten auf und zwar um 5,3 Milliarden Dollar - ebenfalls im Zuge einer Beilegung des Streits um faule Hypothekengeschäfte. Auch hier zeichnen sich zunächst Kursgewinne ab.
Bei der britischen Barclays Bank sind die Gespräche dagegen gescheitert, das US-Justizministerium hat nun Klage gegen die Bank eingereicht. "Aus Risikogesichtspunkten müssten Deutsche Bank heute ein Kauf und Barclays ein Verkauf sein", sagt ein Händler. Die in den USA gehandelten Hinterlegungsscheine auf Barclays-Aktien gaben um 1,8 Prozent nach.
Die Banca Monte dei Paschi ist derweil wie erwartet mit ihren Versuchen gescheitert, 5 Milliarden Euro an Kapital aufzutreiben und steht nun vor einer Rettung durch den Staat. Der Tausch von Schulden in Aktien sei beim Publikum nicht gut angekommen, nun springe der Staat ein, heißt es. Italiens Regierung hat zügig ein Rettungspaket durchgewunken, das aber eigentlich den EU-Vereinbarungen widerspricht. "Die Kritik daran ist verhalten. Jeder weiß doch, dass die Anti-EU-Stimmung in Italien die mit Abstand schlechteste aller EU-Mitgliedstaaten ist", kommentiert ein Händler. Daher dürften auch weitere Rettungspakete für den maroden Bankensektor weder überraschen noch auf politischen Widerstand stoßen angesichts der zerbrechlichen Lage der EU.
VW mit nächster Einigung in USA Im Blick stehen auch VW. Im Skandal um manipulierte Abgaswerte hat das Unternehmen in den USA zwar einen weiteren Vergleich mit Privatklägern ausgehandelt - er betrifft Fahrer von Dieselfahrzeugen mit Drei-Liter-Motoren. Die zuständige EU-Kommissarin für Justiz- und Verbraucherschutzfragen, Vera Jourova, sagte aber mit Blick auf die Entschädigungen in den USA: "Ich vermisse aber immer noch einen Extra-Bonus oder eine freiwillige Kompensation für die europäischen Kunden. Zudem hat die Kanzlei des US-Anwalts Michael Hausfeld angekündigt, am 3. Januar eine Musterklage gegen VW einzureichen. Die Kanzlei bündelt die Ansprüche von rund 100.000 VW-Geschädigten. VW geben um knapp 2 Prozent nach.
Bei Mediaset wird mit weiteren Kursverlusten gerechnet, nachdem Vivendi mitgeteilt hat, seiner angestrebten 30-prozentigen Beteiligung am italienischen TV- und Medienkonzern sehr nahe zu sein. Die Rally der Mediaset-Aktie sei nur davon genährt worden, dass Vivendi die dazu notwendigen Aktien am freien Markt habe kaufen müssen, heißt es.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.17 Uhr EUR/USD 1,0446 +0,1% 1,0434 1,0460 EUR/JPY 122,60 -0,0% 122,66 122,91 EUR/CHF 1,0708 +0,0% 1,0706 1,0716 GBP/EUR 1,1770 -0,0% 1,1774 1,1762 USD/JPY 117,38 -0,1% 117,55 117,51 GBP/USD 1,2295 +0,1% 1,2286 1,2302
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,62 52,95 -0,6% -0,33 +18,0% Brent/ICE 54,78 55,05 -0,5% -0,27 +19,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.131,67 1.128,70 +0,3% +2,97 +6,7% Silber (Spot) 15,82 15,79 +0,2% +0,03 +14,5% Platin (Spot) 908,50 907,50 +0,1% +1,00 +1,9% Kupfer-Future 2,50 2,49 +0,3% +0,01 +15,9%
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December 23, 2016 02:32 ET (07:32 GMT)
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Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs | 15,65 | 5,17% |
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Credit Suisse GroupShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr. 1 Sh | 0,80 | 1,02% |
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Deutsche Bank AG | 19,68 | -1,66% |
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Vivendi S.A. | 3,01 | 0,53% |
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Volkswagen (VW) St. | 102,00 | -2,30% |
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