MÄRKTE EUROPA/Banken weiter auf Erholungskurs

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ziehen die Kurse am Donnerstag im frühen Geschäft an. Der Dax gewinnt 0,4 Prozent auf 10.630 Punkte und der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,6 Prozent an. Damit machen die Kurse einen Teil des Rücksetzers vom Mittwoch wett. Die Börse in Madrid zeigt sich unbeeindruckt davon, dass der geschäftsführende Ministerpräsident Rajoy am Mittwoch wie erwartet die Vertrauensabstimmung im Parlament verloren hat. Der Ibex zieht um 0,8 Prozent an. Am Freitag kommt es nun zu einem zweiten Wahlgang.

   Die übergeordnete Seitwärtsbewegung setze sich noch fort, heißt es zur Entwicklung an den Börsen. "Die Marktteilnehmer warten auf den großen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag", sagt ein Händler. Sollte der Arbeitsmarktbericht positiv überraschen, dürften die Zinserhöhungsspekulationen noch einmal zunehmen, heißt es bei der Commerzbank. Derzeit liege die Erwartung an eine Zinserhöhung in diesem Jahr bei 68 Prozent. Ein guter Arbeitsmarktbericht könnte die letzten Zweifel ausräumen und den Dollar nach oben treiben. Aktuell zieht der Greenback wieder etwas an, der Euro fällt auf 1,1135 Dollar zurück von Tageshochs über 1,1160.

   Das wiederum wäre positiv für den DAX mit seinen exportorientierten Werten, wie es am Markt heißt. Zunächst sind allerdings wie schon am Vortag vor allem die Bankenaktien gefragt, denn sie würden von einer Stabilisierung der globalen Zinslandschaft besonders profitieren. Im DAX steigen Deutsche Bank um 2 Prozent und Commerzbank um 2,2 Prozent. In Europa legen HSBC um 2,4 Prozent zu und Credit Suisse um 2 Prozent. Der Stoxx-Bankenindex führt mit einem Plus von 1,6 Prozent die Erholung an, gefolgt von den Rohstoffaktien, die sich nach dem deutlichen Rückschlag vom Mittwoch um 1,4 Prozent erholen.

   Noch kommen allerdings weder von der Devisen- noch von der Zinsseite stärkere Impulse. Sollte der Arbeitsmarktbericht enttäuschen, dürfte die Zinsspekulation wieder in sich zusammenfallen, warnen Marktteilnehmer. Kleinere Impulse könnte bereits der ISM-Einkaufsmanager-Index der US-Industrie am Nachmittag liefern. In Europa wird darauf geachtet, ob es bei den zahlreichen Zweitveröffentlichungen der Einkaufsmanager-Indizes zu Abwärtsrevisionen kommt.

Index-Änderungen im Blick - adidas wie erwartet vor Aufstieg Im Blick bei den Einzelaktien stehen die Veränderungen in den großen europäischen Indizes, die der Index-Betreiber Stoxx mitgeteilt hat. Wie erwartet werden Adidas und Ahold Delhaize am Abend des 16. September in den Euro-Stoxx-50 aufsteigen, gehen müssen Carrefour und Unicredit. Im frühen Geschäft ziehen Adidas um 0,6 Prozent an und Ahold um 0,4 Prozent. Kurzfristig sind aber Gegenbewegungen möglich, also Gewinnmitnahmen bei Adidas und Ahold Delhaize sowie Rückkäufe bei Carrefour und Unicredit, ehe zum Vollzug der Wechsel wieder Käufe und Verkäufe passiver Index-Fonds an den Markt kommen dürften. UniCredit legen mit den festen Banken um 2,2 Prozent zu und Carrefour um 1 Prozent.

   Gegenbewegungen zu sehen sind dagegen beim Aufsteiger CRH und beim Absteiger Generali. Generali ziehen um 0,9 Prozent an, CRH geben um 0,5 Prozent nach. Ähnliches gilt für den Stoxx-50-Absteiger Richemont mit einem Plus von 1 Prozent. Er muss Syngenta weichen. Syngenta legen um 0,2 Prozent zu. Wegen der Übernahme durch Chemchina dürfte Syngenta allerdings nur ein kurzes Leben im Stoxx-50 vergönnt sein, als potenzielle Nachrücker für später stehen Iberdrola und Inditex bereit.

Analysten negativ für Beiersdorf Unter Druck stehen Beiersdorf mit einem Minus von 1,5 Prozent. JP Morgan hat den Nivea-Produzenten auf "Underweight" heruntergestuft und die Citigroup hat die Aktie mit einer Verkaufsempfehlung unter Beobachtung genommen. JP Morgan hat auch L'Oreal abgestuft, die Aktie kann sich trotzdem gut behaupten.

   In der zweiten Reihe ziehen Jungheinrich um 2,2 Prozent an, das Bankhaus Lampe hat die Verkaufsempfehlung für die Aktie zurückgezogen und stuft sie nun mit "Halten" ein. Salzgitter gewinnen 2,4 Prozent auf 27,94 Euro, nachdem Jefferies das Kursziel auf 34 Euro erhöht hat. LANXESS profitieren mit einem Plus von 2 Prozent von einer positiven Analysteneinschätzung der UBS. Im SDAX rutschen Klöckner & Co um über 8 Prozent ab nach der Ankündigung einer Wandelanleihe.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.038,46 0,51 15,33 -7,01 Stoxx-50 2.877,00 0,49 14,09 -7,20 DAX 10.629,09 0,34 36,40 -1,06 MDAX 21.549,22 0,71 152,26 3,73 TecDAX 1.734,71 0,42 7,28 -5,25 SDAX 9.344,77 -0,05 -4,68 2,71 FTSE 6.819,50 0,56 37,99 9,25 CAC 4.466,37 0,63 28,15 -3,68

Bund-Future 167,15 -0,10 7,79

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.10 Uhr Mi, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1135 -1,41% 1,1295 1,1146 +2,5% EUR/JPY 115,1838 +1,51% 113,4720 115,34 -21,5% EUR/CHF 1,0987 +0,68% 1,0913 1,0956 +1,0% EUR/GBP 0,8473 -0,21% 0,8549 1,1771 +15,1% USD/JPY 103,44 +2,94% 100,48 103,48 -11,9% GBP/USD 1,3142 -0,53% 1,3212 1,3119 -10,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,91 44,70 +0,5% 0,21 +4,8% Brent/ICE 47,14 46,89 +0,5% 0,25 +8,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.306,02 1.308,95 -0,2% -2,93 +23,1% Silber (Spot) 18,63 18,66 -0,2% -0,03 +34,8% Platin (Spot) 1.049,15 1.052,50 -0,3% -3,35 +17,7% Kupfer-Future 2,08 2,07 +0,6% +0,01 -3,2%

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   September 01, 2016 03:52 ET (07:52 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 52 AM EDT 09-01-16