05.08.2016 18:27:52
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MÄRKTE EUROPA/Autos mit starkem US-Arbeitsmarkt an der Spitze
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat am Freitag steigende Kurse an Europas Börsen ausgelöst. Der Dax gewann 1,4 Prozent auf 10.367 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zog um 1,4 Prozent an. Die US-Wirtschaft hat im Juli außerhalb der Landwirtschaft 255.000 neue Stellen geschaffen, deutlich mehr als erwartet und bereits die zweite starke monatliche Arbeitsmarktentwicklung in Folge. Gewinner war der Dollar, der Euro fiel zur Schlussglocke an den Aktienmärkten um knapp einen Cent auf 1,1070 Dollar zurück. Eine US-Zinserhöhung in diesem Jahr wird zwar nach wie vor überwiegend nicht erwartet, die Wahrscheinlichkeit ist im US-Zinshandel aber auf 45 Prozent gestiegen von 30 Prozent vor dem Bericht.
Während sich Bundesanleihen mehr oder weniger knapp behaupten konnten, kamen der Goldpreis und die Rohstoffpreise mit dem festen Dollar zurück. Deshalb verdrängte im Verlauf der Sitzung der Autoindex den Index der Basic Resources von der Spitzenposition auf der Aktienseite. Mit dem festen Dollar und der Hoffnung auf einen weiterhin starken US-Konsum stieg der Autoindex im Stoxx um 3 Prozent. VW stellten mit einem Plus von 3,7 Prozent den stärksten DAX-Gewinner.
Stahlaktien weiter stark Der Index der Basic Resources zog noch um 1,8 Prozent an, ähnlich stark wie der Index der Bankaktien oder der Index der Reise- und Freizeittitel. Getragen wurde das Plus im Stoxx der Basic Resources vor allem von den Stahlaktien. Thyssen gewannen 3,1 Prozent, Arcelor 2,6 Prozent, Voestalpine 2,8 Prozent und Salzgitter, zusätzlich gestützt von Kaufempfehlungen, 4,1 Prozent.
Der europäische Stahlsektor profitierte von der Erwartung weiter anziehender Stahlpreise. Der Eisenerzpreis ist über Nacht in Asien um fast vier Prozent gestiegen. Möglicherweise stütze ein Bericht in der chinesischen "People's Daily" - dem Zentralorgan der Kommunistischen Partei. "Alles in allem ist die Entwicklung nicht ideal", heißt es dort mit Blick auf die Senkung der Überkapazitäten in Chinas Stahlsektor. Das könne bedeuten, dass Chinas Regierung die aus ihrer Sicht nicht ausreichenden Kürzungen weiter vorantreibe - und damit Überangebot von den Märkten nehme, hieß es im Handel. Dort wurde darüber hinaus auf EU-Strafzölle auf Stahlimporte aus China und Russland verwiesen. Um die Hersteller in der EU zu schützen, hatte die EU am Vortag Zölle für kaltgewalzte Flachstahlerzeugnisse über einen Zeitraum von fünf Jahren verhängt.
Allianz nach Zahlen unter Druck Unter Druck standen Allianz mit einem Minus von 1,4 Prozent. Naturkatastrophen und Abflüsse in der Vermögensverwaltung schlagen bei dem Versicherungskonzern deutlich zu Buche. Unterm Strich halbierte sich der Gewinn im zweiten Quartal nahezu von 2,0 auf 1,1 Milliarden Euro. Daneben leiden Versicherer ebenso wie die Banken deutlich unter der Nahe-Nullzins-Politik von EZB-Präsident Mario Draghi. Diese setzt die Ergebnisse aus Anlagen in Anleihen unter Druck.
Zahlen aus Europa zumeist positiv Nach den Geschäftszahlen des Modeherstellers ging es mit HUGO BOSS dagegen über 7 Prozent nach oben. Analysten äußerten sich einhellig positiv zu den Daten. Auf adjustierter Basis hätten die Ergebnisse im zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen, hieß es unter anderem bei Bryan Garnier.
Positiv kamen auch die Quartalsdaten von Evonik an, die Titel legten knapp 5 Prozent zu. Die Geschäfte des Essener Spezialchemiekonzerns haben sich zwar abgekühlt. Dennoch fielen Umsatz- und Gewinnrückgang weniger schlecht aus als von Analysten im Vorfeld befürchtet. Zudem äußerte sich Evonik nun etwas zuversichtlicher für die Aussichten im zweiten Halbjahr.
In Zürich zogen die Aktien des Zementherstellers LafargeHolcim um 5 Prozent an. "Die Zementpreise haben sich zuletzt erholt, davon hat Lafarge im zweiten Quartal profitiert", sagte ein Händler. Auch die Prognosen für 2016 habe das Unternehmen bestätigt, obwohl der Markt damit nicht unbedingt gerechnet hätte. Vom Broker Raymond James hieß es dazu, der Gewinn habe die Erwartungen klar geschlagen.
Kurseinbruch bei GfK Die Aktien des Marktforschers GfK brachen dagegen um knapp 20 Prozent ein. "Die Zahlen sind auf der ganzen Linie eine Enttäuschung", urteilte ein Händler über die Geschäftszahlen. GfK hatten in der Nacht eine Umsatz- und Gewinnwarnung ausgegeben und die Jahresprognose für 2016 zusammengestrichen.
In Kopenhagen fielen Novo Nordisk mit einem schwachen Ausblick des führenden Diabetes-Pharmakonzerns um 10 Prozent. Wegen der Aussagen zu einem scharfen Preiswettbewerb bei Diabetes-Mitteln gerieten auch Sanofi mit einem Minus von 0,3 Prozent unter Druck. Der Pharma-Index im Stoxx ist mit einem Minus von 0,1 Prozent der einzige Sektor-Index, der nicht stieg.
Bayer legten dagegen um 2 Prozent zu. Monsanto hat den Leverkusenern nun Einblick in die Bücher gewährt. Bayer hatte zuletzt das Übernahmegebot um 3 Dollar auf 125 US-Dollar je Aktie in bar angehoben.
Die Aktien der Credit Suisse und der Deutschen Bank wurden zum letzten Mal im europäischen Auswahlindex Stoxx-Europe-50 gehandelt. Auf Grund des Kursverfalls und der damit schwindenden Marktkapitalisierung scheiden sie nun aus dem Index aus. Mit Aufschlägen von etwa 3 Prozent konnten sie sich von den jüngsten Einbrüchen erholen. Am Montag werden stattdessen ASML und Vinci in den Index einrücken, beide litten unter Gewinnmitnahmen und gaben etwas nach.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.970,95 +38,61 +1,3% -9,1% Stoxx-50 2.862,39 +22,36 +0,8% -7,7% Stoxx-600 341,17 +3,33 +1,0% -6,7% XETRA-DAX 10.367,21 +139,35 +1,4% -3,5% FTSE-100 London 6.793,47 +53,31 +0,8% +8,8% CAC-40 Paris 4.410,55 +64,92 +1,5% -4,9% AEX Amsterdam 448,12 +3,65 +0,8% +1,4% ATHEX-20 Athen 1.497,04 +15,91 +1,1% -18,4% BEL-20 Bruessel 3.464,82 +37,48 +1,1% -6,4% BUX Budapest 27.311,45 -262,93 -1,0% +14,2% OMXH-25 Helsinki 3.374,38 +34,44 +1,0% +0,5% ISE NAT. 30 Istanbul 93.360,25 -18,25 -0,0% +4,5% OMXC-20 Kopenhagen 946,00 -33,70 -3,4% -6,7% PSI 20 Lissabon 4.668,97 +11,00 +0,2% -11,9% IBEX-35 Madrid 8.539,40 +153,90 +1,8% -10,5% FTSE-MIB Mailand 16.626,28 +389,87 +2,4% -22,4% RTS Moskau 936,02 +8,52 +0,9% +23,6% OBX Oslo 545,58 +4,31 +0,8% +1,2% PX-GLOB Prag 1.105,97 -9,35 -0,8% -10,9% OMXS-30 Stockholm 1.378,83 +12,98 +1,0% -4,7% WIG-20 Warschau 1.825,45 +5,21 +0,3% -1,8% ATX Wien 2.229,87 +42,20 +1,9% -7,0% SMI Zuerich 8.194,34 +113,20 +1,4% -7,1%DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.27 Uhr Do, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,1080 -0,54% 1,1141 1,1143 +2,0% EUR/JPY 112,7726 +0,18% 112,5719 112,67 -23,2% EUR/CHF 1,0857 +0,12% 1,0844 1,0844 -0,2% EUR/GBP 0,8480 -0,08% 0,8486 1,1791 +15,2% USD/JPY 101,78 +0,72% 101,05 101,13 -13,3% GBP/USD 1,3067 -0,47% 1,3129 1,3136 -11,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,53 41,93 -1,0% -0,40 -2,1% Brent/ICE 43,87 44,29 -0,9% -0,42 +1,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.339,38 1.361,20 -1,6% -21,83 +26,3% Silber (Spot) 19,75 20,33 -2,8% -0,58 +42,9% Platin (Spot) 1.142,70 1.158,35 -1,4% -15,65 +28,2% Kupfer-Future 2,16 2,17 -0,7% -0,02 +0,4% ==== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/raz
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August 05, 2016 11:57 ET (15:57 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 57 AM EDT 08-05-16
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