27.05.2019 09:50:44
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MÄRKTE EUROPA/Autorally dank Fusionsplan von Renault und Fiat
FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich sind Europas Aktienmärkte am Montag in den Handel gestartet. Die Europawahl wird fast in den Hintergrund gedrängt durch ein Kursfeuerwerk der Autowerte. Hier schlagen die Fusionspläne zwischen Fiat Chrysler und Renault wie eine Bombe ein und sorgen für zweistellige Prozentgewinne. Auch andere Autoaktien werden davon nach oben gerissen. Der Sektorindex der Autobauer steigt um 3,5 Prozent. Auch der DAX profitiert davon und steigt 0,5 Prozent auf 12.074 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 klettert um 0,6 Prozent auf 3.369 Zähler.
Dazu stützt der Ausgang der Wahlen zum Europa-Parlament. Hier wird darauf verwiesen, dass die EU-kritischen Rechtsparteien nicht so stark abgeschnitten haben wie befürchtet. Alles in allem heißt es aber, die Europa-Wahlen hätten eigentlich keine wesentlichen Änderungen hervorgebracht. Am Dienstag dürfte dies bereits wieder vergessen sein. Für übergeordnete Ruhe an den Aktienmärkte dürfte zudem sorgen, dass mit London und Wall Street die wichtigsten Leitbörsen wegen Feiertagen geschlossen sind.
Autofusion sorgt für Feuerwerk
Autowerte stehen klar im Fokus mit den völlig überraschenden Fusionsplänen von Fiat Chrysler und Renault. Fiat Chrysler sieht Synergien von 5 Milliarden Euro jährlich. Spekulationen über eine Fusion hatten am Markt bereits zuvor kursiert, seitdem PSA Peugeot Citroen sich die deutsche Opel gegriffen hat - Konkretes hatte es aber nie gegeben. Fiat wird als der aktive Treiber der Fusion betrachtet. Die französische Regierung hat bereits verlauten lassen, den Plänen positiv gegenüber zu stehen. Entsprechend herrscht am Morgen Panik bei den stark in Autowerten engagierten Leerverkäufern. Vorbörslich mussten sie in Paris bei Eindeckungskäufen rund 20 Prozent mehr für eine Renault-Aktie bezahlen. Aktuell notieren sowohl Fiat Chrysler in Mailand als auch Renault in Paris rund 15 Prozent höher. Entsprechend ist der MIB30-Index in Italien derzeit der stärkste in Europa mit 1,3 Prozent Plus. Der CAC40 in Paris notiert zunächst 0,9 Prozent höher.
Die Analysten von Jefferies halten die Kombination beider Unternehmen für "gut passend". Sowohl geographische Regionen als auch Marktsegment seien überwiegend ergänzend. Im DAX können VW, BMW und Daimler davon mit Aufschlägen von über 2 Prozent in ersten Reaktionen profitieren. Auch Zulieferer wie Continental oder Thyssenkrupp legen bis zu 1,7 Prozent zu. Zulieferer gelten eigentlich als die Verlierer der Autohochzeit.
Europawahl erleichtert
Der Ausgang der Europawahl erleichtert zudem und wird länderweise diskutiert. In Deutschland wird der Niedergang der SPD als Problem für die Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel gesehen. "Die SPD wird aber vermutlich erst einmal in der Regierung bleiben, zumindest bis zu den Wahlen in einigen ostdeutschen Bundesländern im September", sagt Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding. Weiter meint Schmieding, nun suche das neue Parlament erst einmal nach Mehrheiten. Sollte Manfred Weber nicht EU-Kommissionschef werden, stiegen die Chancen von Jens Weidmann auf den EZB-Vorsitz.
Wenig Einfluss auf die Märkte wird laut Schmieding das vergleichsweise gute Abschneiden der Rechtsradikalen in Frankreich haben. In Italien war das gute Abschneiden der Lega mehr oder weniger erwartet worden, und der erste Platz der Brexit-Partei in Großbritannien wird durch das ebenfalls gute Abschneiden der Liberaldemokraten und der Grünen relativiert. Zudem fehlen hier noch die Ergebnisse der Landesteile Schottland und Nordirland, wo die Brexit-Partei schwach abgeschnitten haben dürfte. In Griechenland hat die Syriza-Partei von Premier Tsipras heftige Verluste zu verzeichnen und nationale Neuwahlen angekündigt. Die Konservativen haben die Wahlen gewonnen, Marktbeobachter erwarten daher sehr feste Kurse in Athen.
Unter den Einzelwerten legen Novartis in der Schweiz um 1,5 Prozent zu. Hier stützt die Zulassung in den USA für Zolgensma. Das Medikament bekämpft die Erbkrankheit Spinale Muskelatrophie bei Säuglingen und Kleinkindern. Mit einem Preis von über 2 Millionen Dollar ist das Medikament laut Beobachtern das teuerste Medikament aller Zeiten.
In Deutschland springen First Sensor dank Übernahmehoffnungen knapp 15 Prozent auf fast 28 Euro. Das Unternehmen hat bestätigt, dass es von TE Connectivity eine rechtlich unverbindliche Interessensbekundung mit einem indikativen Angebotspreis von rund EUR 28 je Aktie erhalten hat. Es sei aber noch offen, ob es tatsächlich zu einem Übernahmeangebot kommen wird, teilte FS mit.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.369,16 0,55 18,46 12,25
Stoxx-50 3.119,54 0,52 16,22 13,02
DAX 12.074,04 0,52 63,00 14,35
MDAX 25.307,35 0,59 147,23 17,23
TecDAX 2.865,33 0,72 20,46 16,94
SDAX 11.078,65 0,38 42,35 16,51
FTSE Feiertag
CAC 5.343,29 0,50 26,78 12,95
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,13 -0,01 -0,37
US-Zehnjahresrendite 2,32 0,00 -0,36
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:51 Uhr Fr, 17:03 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1196 -0,12% 1,1203 1,1203 -2,3%
EUR/JPY 122,65 +0,07% 122,72 122,51 -2,5%
EUR/CHF 1,1247 +0,16% 1,1242 1,1224 -0,1%
EUR/GBP 0,8800 -0,13% 0,8793 0,8825 -2,2%
USD/JPY 109,55 +0,21% 109,54 109,36 -0,1%
GBP/USD 1,2723 +0,00% 1,2741 1,2695 -0,3%
Bitcoin
BTC/USD 8.781,25 +1,76% 8.749,75 8.067,25 +136,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 58,26 58,63 -0,6% -0,37 +23,2%
Brent/ICE 68,69 68,69 0% 0,00 +24,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.285,43 1.284,95 +0,0% +0,48 +0,2%
Silber (Spot) 14,59 14,57 +0,2% +0,02 -5,8%
Platin (Spot) 805,30 802,50 +0,3% +2,80 +1,1%
Kupfer-Future 2,72 2,70 +0,5% +0,01 +2,8%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 27, 2019 03:50 ET (07:50 GMT)
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