22.08.2017 13:09:45
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MÄRKTE EUROPA/Aufwärts - Kursdesaster bei Provident Financial
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Schnäppchenjäger sorgen laut Händlern an den europäischen Börsen am Dienstagmittag für steigende Kurse. Der Dax gewinnt um 0,7 Prozent auf 12.147 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zieht um ein halbes Prozent an.
"Aktien bleiben erste Wahl", sagt Philipp van Hove, Fondsmanager bei Hansa-Invest. "Mit Aktien wird sich auch in den kommenden Monaten voraussichtlich gutes Geld verdienen lassen", sagt er. Allerdings seien kurzfristig weitere Rücksetzer nicht ausgeschlossen. "Wir schieben derzeit Aktienstrategien nach vorne, welche sich zum Ziel gesetzt haben, bei vollständiger Investitionsquote das Verlustrisiko zu minimieren", so der Fondsmanager.
Die Anleger präferieren ausgewählte Einzelwerte. BASF steigen um 1,5 Prozent auf 81,64 Euro, die Aktien des Chemiekonzerns werden laut Händlern als Dividendentitel wiederentdeckt. Fresenius ziehen um 1,6 Prozent an. Der Gesundheitskonzern hat in den vergangenen 25 Jahren immer die Dividende erhöht, als einzige Aktie im DAX.
Provident Financial verliert über die Hälfte an Wert Dramatisch abwärts geht es in London nach einer Gewinnwarnung mit der Aktie des Kreditverleihers Provident Financial. Der Kurs stürzt in der Spitze um 70 Prozent ab. Anstelle eines Jahresgewinns von rund 60 Millionen Pfund wird nun ein Verlust von 80 bis 120 Millionen Pfund erwartet. Zudem dürfte auch die Dividende ausfallen.
Grund der Probleme ist unter anderem die laufende Umstellung des Geschäftsmodells auf festangestellte nach zuvor freiberuflichen Mitarbeitern. Diese treiben offenbar Kredite nicht mehr rechtzeitig ein, die Rückzahlungsrate sank auf 57 nach 90 Prozent im Vorjahr. Nach der bereits zweiten Gewinnwarnung in den vergangenen Monaten hat Unternehmenschef Crook mit sofortiger Wirkung seinen Hut genommen. Der Index der Finanzdienstleister im europäischen Stoxx-Aktienuniversum fällt um 0,9 Prozent.
Strategie und Dividende von BHP kommen gut an Nach dem angekündigten Verkauf der US-Öl-und Gassparte geht es für BHP Billiton um über 3 Prozent nach oben. Hier haben sich die aktivistischen Investoren durchgesetzt, die dies schon länger forderten. Während sich das Ölgeschäft von BHP insgesamt besserer Margen als jeder andere Geschäftsbereich des Unternehmens mit Ausnahme von Eisenerz erfreut, erzielten die Schieferölaktivitäten in Texas und dem Südosten der USA zuletzt eine negative Eigenkapitalrendite. "Eigentlich ist die Reaktion noch positiver, weil das Plus noch durch die schwächeren Zahlen gebremst wird", sagt ein Händler. Der gleichzeitig ausgewiesene Jahresgewinn lag mit 5,9 Milliarden Dollar unter den Analystenerwrtungen. BHP Billiton hat außerdem die Dividende deutlich erhöht.
Rohstoffnahe Aktien sind mit einem Indexplus von 1,7 Prozent Tagessieger. Hier treibt neben BHP Billiton auch der weitere Anstieg der Eisenerzpreise. Sie legten in China um weitere 2 Prozent zu auf ein neues Fünfmonatshoch. Die Lagerbestände an Stahlerzeugnissen in chinesischen Häfen seien in den vergangenen vier Wochen weiter zurückgefallen, heißt es dazu von der ANZ Bank. Gleichzeitig sei der Aufstockungsbedarf der chinesischen Stahlmühlen weiter hoch.
ZUMTOBEL geben um 6,6 Prozent nach. Die Analysten der UBS haben die Aktien des Beleuchtungsspezialisten wegen skeptischer Zukunftsaussichten auf "Sell" abgestuft. Die Aktien des Wiener Flughafens wiederum steigen um gut 5 Prozent, nachdem das Unternehmen die Prognose angehoben hat.
Fiat haben dagegen nach anfänglich fortgesetzten Gewinnen mittlerweile knapp ins Minus gedreht. Die Aktie wurde zuletzt von Spekulationen über ein Gebot aus China für die Marke Jeep deutlich nach oben getrieben.
Warten auf Brüsseler Bescheid bei Bayer Im Blick des Marktes steht auch die Bayer-Aktie. Bis zum Jahresende will Bayer die größte Übernahme in der Firmengeschichte abschließen und zusammen mit dem US-Saatgutriesen Monsanto ein noch stärkerer Akteur in der Agrochemie werden. Ob der Zeitplan haltbar ist, hängt nicht zuletzt von der EU-Wettbewerbsaufsicht ab. Am Dienstag wird Brüssel verkünden, ob der Plan so genehmigt wird oder ob es wegen zu großer Marktmacht zu einer vertieften Prüfung des Falles kommt. Die könnte dann bis zu vier Monate dauern. Bayer steigen um 1 Prozent.
Um 7,3 Prozent nach oben geht es für technotrans nach der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal. "Sie liegen deutlich über Erwarten", sagt ein Händler. Mit der Prognoseerhöhung für das Gesamtjahr sei zwar gerechnet worden, nicht aber in diesem Umfang.
zooplus fallen dagegen um 2,7 Prozent zurück. Die finalen Geschäftszahlen werden zwar als "ordentlich" bezeichnet, positive Überraschungen sind aber ausgeblieben. Negativ sei der Hinweis des Tierbedarfshändlers auf das wettbewerbsintensive Umfeld, das leichten Druck auf die Marge ausgeübt habe.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.441,79 0,53 18,26 4,60 Stoxx-50 3.047,40 0,61 18,33 1,22 DAX 12.151,03 0,70 85,04 5,84 MDAX 24.818,52 0,47 117,03 11,85 TecDAX 2.259,59 0,63 14,07 24,72 SDAX 11.300,93 -0,16 -18,14 18,71 FTSE 7.366,03 0,64 47,15 3,12 CAC 5.113,67 -0,01 -0,48 5,17
Bund-Future 164,46 -0,06 1,02
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:38 Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1753 -0,34% 1,1793 1,1820 +11,8% EUR/JPY 128,39 -0,41% 128,92 128,57 +4,4% EUR/CHF 1,1349 -0,27% 1,1380 1,1366 +6,0% EUR/GBP 0,9160 -0,02% 0,9162 1,0916 +7,5% USD/JPY 109,24 -0,06% 109,31 108,78 -6,6% GBP/USD 1,2828 -0,37% 1,2875 1,2902 +4,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,46 47,37 +0,2% 0,09 -16,7% Brent/ICE 51,87 51,66 +0,4% 0,21 -11,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.285,98 1.291,23 -0,4% -5,25 +11,7% Silber (Spot) 16,98 17,02 -0,2% -0,04 +6,6% Platin (Spot) 970,90 983,50 -1,3% -12,60 +7,5% Kupfer-Future 3,00 2,98 +0,6% +0,02 +18,9% DJG/hru/gos
(END) Dow Jones Newswires
August 22, 2017 06:39 ET (10:39 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 39 AM EDT 08-22-17
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Aktien in diesem Artikel
BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 10,20 | -1,92% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,58 | -4,58% | |
BHP Billiton Ltd. | 24,67 | 0,86% | |
Flughafen Wien AG (spons. ADRs) | 11,95 | 0,25% | |
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) | 32,99 | 0,52% | |
Provident Financial PLCShs | 0,50 | 3,70% | |
technotrans SE | 14,80 | -0,67% | |
zooplus AG | 244,00 | -0,81% | |
ZUMTOBEL AG | 4,84 | -1,22% |