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13.01.2020 16:27:49

MÄRKTE EUROPA/Anleger vor Start in Berichtssaison zurückhaltend

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte präsentieren sich am Montagnachmittag etwas leichter. Marktteilnehmer verweisen darauf, dass die 2019er Berichtssaison den nächsten Impuls liefern sollte. Hier dürfte man sehen, inwieweit sich der US-chinesische Handelskonflikt bis in die Ertragszahlen der Unternehmen hineingefressen hat. Zudem werde besonders auf den Ausblick auf 2020 gewartet. Dieser könnte aufgrund der globalen wirtschaftlichen Unsicherheit vorsichtig formuliert werden, was allerdings erwartet werde.

Am Dienstag kommt die Bilanzsaison in den USA in Schwung, dann legen JPMorgan Chase, Wells Fargo und Citigroup ihre Zahlen vor. Am Mittwoch folgen Bank of America, UnitedHealth Group, Goldman Sachs, US Bancorp und BlackRock. Am Donnerstag kommen dann unter anderem Morgan Stanley und BNY Mellon mit Zahlen. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,4 Prozent auf 3.774 Punkte, der DAX notiert 0,3 Prozent tiefer bei 13.439 Punkten.

Nach der Beruhigung des Konflikts in der Golfregion dürfte sich der Markt nun wieder den internationalen Handelsbeziehungen zuwenden. Und hier steht die Unterzeichnung des Phase-1-Deals zwischen China und den USA im Blick, sie ist für Mittwoch geplant.

Der Rückzug aus den so genannten sicheren Häfen dauert an. Die Ölpreise verbilligen sich weiter, wenn auch nur leicht. Ein Fass Brent kostet gut 64 Dollar, verglichen mit dem jüngsten Hoch von 71,75 Dollar. Auch Gold und Anleihen liegen wieder deutlich unter den Höchstständen aus der vergangenen Woche.

Technologieaktien im Plus

Für den Branchenindex der Technologieaktien geht es um 0,2 Prozent nach oben. Im DAX haben Wirecard die Nase vorn mit einem Plus von 1,6 Prozent. Der Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats sorgt für positive Impulse. Wulf Matthias tritt vom Vorsitz des Gremiums zurück und wird durch Thomas Eichelmann ersetzt. Dies könne zwar auf das Alter des 75jährigen Matthias zurückgeführt werden, es könne aber auch von den vielen Short-Sellern bei Wirecard erst einmal in Zusammenhang mit den Bilanzvorwürfen der Financial Times gebracht werden, meint ein Händler. Ohne diese Geschichte im Hinterkopf sei es aber ein ganz normaler und geplanter Generationenwechsel.

Im Automobilsektor fallen Renault um 3 Prozent. Laut den Auto-Analysten von Evercore hängt die Allianz von Renault und Nissan am seidenen Faden. Hintergrund ist ein Bericht, wonach Nissan Pläne für eine Trennung vorantreiben soll. "Wir glauben fest, dass die Beziehung beider und damit wohl auch die Allianz zerbrochen ist und zwar über den Punkt hinaus, an dem man sie noch reparieren könnte", so die Experten.

Die Pläne beinhalteten eine komplette Abspaltung sowie Veränderungen im Board von Nissan, berichtet die Financial Times unter Berufung auf mehrere Quellen. Durch die dramatische Flucht des früheren Auto-Spitzenmanagers Ghosn aus Japan Ende Dezember sei das Vorhaben dringender geworden.

Fusionen treiben Rüstungs- und Luftfahrtaktien

Rüstungsaktien sind europaweit erneut gesucht. Die Branche gehe mit gefüllten Orderbüchern in das neue Jahr, nach einem Ende der Dekadenstory sehe es nicht aus, heißt es im Handel. Dazu treibt die Neubewertung des Sektors durch die geplante Fusion von Raytheon und United Technologies, die zu Abspaltungen und einer Neuordnung des Sektors führen könnte. Dazu passend kommt nun der Zusammenschluss von Hexcel und Woodward in den USA. "Die Merger-Mania kommt hier zusätzlich zu den Megatrends Luftfahrt und Rüstung dazu", sagt ein Händler. FACC in Wien steigen 4,4 Prozent, BAE Systems in London 3 Prozent, in Deutschland steigen Airbus 0,9 Prozent und Rheinmetall 1,4 Prozent.

Für die Aktie von Spirent Communication geht es in London um 15 Prozent nach oben. Positiv kommt das operative 2019er bereinigte Ergebnis an der Börse an. Zudem berichtet Spirent von vollen Auftragsbüchern, die die Grundlage für ein erfolgreiches 2020 liefern. Die Analysten von Liberum erwarten, dass Spirent den Schwung aus dem Schlussquartal auch in das neue Jahr mitnehmen kann.

In der dritten Reihe haussieren Medigene um weitere 18 Prozent. Nach guten Studienergebnissen hatte der Kurs am Freitag bereits über 30 Prozent gewonnen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.774,14 -0,41 -15,38 0,77

Stoxx-50 3.420,32 -0,39 -13,42 0,51

DAX 13.439,09 -0,33 -44,22 1,43

MDAX 28.412,43 -0,21 -58,46 0,35

TecDAX 3.095,68 -0,31 -9,48 2,68

SDAX 12.490,01 -0,10 -12,96 -0,17

FTSE 7.599,19 0,15 11,34 0,60

CAC 6.025,83 -0,19 -11,27 0,80

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,17 0,08 -0,41

US-Zehnjahresrendite 1,85 0,03 -0,83

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:56 Fr, 17:35 % YTD

EUR/USD 1,1127 +0,11% 1,1128 1,1118 -0,8%

EUR/JPY 122,33 +0,48% 121,99 121,73 +0,4%

EUR/CHF 1,0803 -0,13% 1,0831 1,0814 -0,5%

EUR/GBP 0,8569 +0,50% 0,8542 0,8515 +1,3%

USD/JPY 109,93 +0,36% 109,62 109,48 +1,1%

GBP/USD 1,2986 -0,40% 1,3027 1,3056 -2,0%

USD/CNH (Offshore) 6,8906 -0,34% 6,9006 6,9146 -1,1%

Bitcoin

BTC/USD 8.065,01 -0,98% 8.045,51 8.023,01 +11,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,26 59,04 -1,3% -0,78 -4,6%

Brent/ICE 64,27 64,98 -1,1% -0,71 -2,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.551,17 1.562,30 -0,7% -11,13 +2,2%

Silber (Spot) 17,96 18,09 -0,7% -0,13 +0,6%

Platin (Spot) 966,15 979,40 -1,4% -13,25 +0,1%

Kupfer-Future 2,85 2,81 +1,3% +0,04 +1,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 13, 2020 10:28 ET (15:28 GMT)

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