23.03.2017 10:10:34
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MÄRKTE EUROPA: Anleger halten sich vor Obamacare-Abstimmung zurück
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Donnerstag wenig unverändert in den Handel gestartet. Die Anleger warten auf die für den späteren Tagesverlauf angesetzte Abstimmung im US-Repräsentantenhaus über Änderungen des Obamacare genannten Gesundheitssystems. "Sollte Trump scheitern, entsteht das Risiko einer zweiten Abwärtswelle", sagt ein Händler. Denn dann könnten sich auch seine wirtschaftspolitischen Pläne verzögern. Der Dax gewinnt 0,1 Prozent oder 7 auf 11.911 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht um 0,1 Prozent bzw 4 auf 3.416 nach unten. Die Londoner Börse bewegt sich ebenfalls seitwärts und zeigt sich damit von dem Terroranschlag am Mittwoch unbeeindruckt.
Nach dem US-Repräsentantenhaus muss auch noch der US-Senat der Reform zustimmen. "Es ist nicht sicher, ob Trump im Unterhaus genügend Stimmen zusammenbekommt, geschweige denn später im Senat", gibt die Commerzbank zu bedenken. Das Congressional Budget Office (CBO) habe derweil berechnet, dass mit der Reform rund 25 Millionen Amerikaner in den nächsten 10 Jahren ihren Versicherungsschutz verlieren würden.
Obamacare-Abstimmung stellt Lackmustest für Trump dar
Für die neue US-Administration stellt die Abstimmung eine Art Lackmustest dar. Es sehe bereits danach aus, als könne Trump Ende April, also 100 Tage nach seiner Amtseinführung, doch nicht mit einem umfassenden Fiskal- und Steuerpaket aufwarten, so die Commerzbank weiter. Der politische Widerstand gegen seine Pläne nehme sogar in den eigenen Reihen zu. Eine Verschiebung der Abstimmung sei möglich, sollte absehbar sein, dass keine Mehrheit zustande komme.
Nach Einschätzung der DZ-Bank war die Unsicherheit rund um die Abstimmung ursächlich für die Aufschläge der vergangenen an den Anleihemärkten bzw die Schwäche an den Aktienmärkten. Im frühen Geschäft rentieren 10-jährige Bundesanleihen wenig verändert bei 0,41 Prozent, verglichen mit 0,46 Prozent am Dienstag. Am Devisenmarkt handelt der Dollar wenig verändert, der Euro kostet 1,0784 Dollar.
Meldungsflut aus der zweiten und dritten Reihe
Auf Unternehmensseite hagelt es zumeist endgültige Geschäftszahlen für 2016 und Ausblicke auf das laufende Jahr, oft garniert mit Dividendenmitteilungen - überwiegend aus der zweiten und dritten Reihe.
Der Ausblick von RATIONAL wird im Handel als eher enttäuschend bezeichnet. Das Unternehmen rechnet mit einer EBIT-Marge im unteren Bereich des Planungsziels von 26 bis 28 Prozent. Die Aktie könnte nun den seit Januar etablierten kurzfristigen Aufwärtstrend testen, er verlaufe bei knapp 440 Euro, heißt es. Die Aktie verliert 3,2 Prozent auf 435 Euro.
Auch vom Ausblick der Cewe-Stiftung zeigen sich die Anleger nicht angetan. Das 2017er EBIT erwartet das Unternehmen in der Spanne zwischen 45 und 51 Millionen Euro, der Konsens der Analysten lag bei 50 Millionen Euro. Eine höhere Umsatzsteuer auf Fotobücher in Deutschland könnte sich negativ auf Umsatz und Ertrag des Unternehmens auswirken. Cewe verlieren 0,5 Prozent.
United Internet ziehen dagegen um 0,3 Prozent an. Die vorgelegten 2016er Zahlen sind durchweg besser ausgefallen als Analysten geschätzt hatten. Lediglich bei der Dividendenanhebung hatten sie mit noch etwas mehr gerechnet - sie steigt von 0,70 auf 0,80 Euro je Aktie.
Massiv erholt zeigen sich MediGene nach dem Minus von rund 7 Prozent am Vortag. Das Unternehmen hat Geschäftszahlen vorgelegt. "Die Entwicklung liegt im Plan", sagt ein Teilnehmer dazu. Medigene sei für zwei Jahre durchfinanziert und die klinischen Studien liefen oder seien auf den Weg gebracht. Die Aktie gewinnt im frühen Handel fast 10 Prozent.
Zwangsabfindung bei GfK
Einen guten Start in das Jahr macht Pfeiffer Vacuum für die kommenden Monate optimistisch. Für 2017 erwartet Pfeiffer Vacuum einen deutlichen Umsatzanstieg und eine deutliche Verbesserung des operativen Ergebnisses. Die leicht höher als erwartete Dividende von 3,60 Euro je Aktie rundet nach Aussage eines Marktteilnehmers das positive Bild ab. Die Aktie gewinnt 3,6 Prozent.
LEONI ziehen um fast 4 Prozent an. Der Automobilzulieferer rechnet dieses Jahr mit Zuwächsen sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis. Mittelfristig stellt das Unternehmen zudem eine deutlich höhere Profitabilität in Aussicht.
Aufwärts geht es auch bei GfK, und zwar um 1,7 Prozent. KKR und der GfK-Verein wollen die Restaktionäre aus dem Unternehmen drängen mit einer nicht genauer bezifferten "angemessene Barabfindung" - im Handel spricht man von einem sogenannten Squeeze-Out. 96,663 Prozent der GfK-Aktien wurden den beiden Investoren bislang angedient.
Im DAX ziehen Lufthansa um 1,2 Prozent an. Rückenwind komme hier von günstigen US-Vorgaben und den zuletzt deutlich gesunkenen Ölpreisen, heißt es. Air France gewinnen 0,3 Prozent.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.414,99 -0,17 -5,71 3,78 Stoxx-50 3.109,27 -0,08 -2,44 3,28 DAX 11.903,71 0,00 -0,41 3,68 MDAX 23.177,44 0,02 5,28 4,45 TecDAX 1.960,54 0,36 7,03 8,21 SDAX 9.912,76 0,03 2,49 4,13 FTSE 7.316,53 -0,11 -8,19 2,43 CAC 4.982,26 -0,25 -12,44 2,47
Bund-Future 160,41 0,22 -0,2
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:28 Mi, 17:11 % YTD EUR/USD 1,0772 -0,25% 1,0799 1,0804 +2,4% EUR/JPY 119,6268 -0,33% 120,0228 120,01 -2,7% EUR/CHF 1,0708 -0,04% 1,0713 1,0697 -0,0% EUR/GBP 0,8631 -0,14% 0,8644 1,1548 +1,3% USD/JPY 111,05 -0,08% 111,14 111,08 -5,0% GBP/USD 1,2480 -0,11% 1,2495 1,2477 +1,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,20 48,04 +0,3% 0,16 -14,0% Brent/ICE 50,84 50,64 +0,4% 0,20 -12,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.248,46 1.247,26 +0,1% +1,20 +8,4% Silber (Spot) 17,57 17,53 +0,2% +0,04 +10,3% Platin (Spot) 963,40 962,40 +0,1% +1,00 +6,6% Kupfer-Future 2,63 2,62 +0,3% +0,01 +4,9% Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/gos
(END) Dow Jones Newswires
March 23, 2017 04:58 ET (08:58 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 58 AM EDT 03-23-17
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