05.10.2018 12:54:45

MÄRKTE EUROPA/Anleger gehen vor US-Arbeitsmarktdaten in Deckung

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste am Freitagmittag aus. Anleger warten auf die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts am Nachmittag. Im Vorfeld halten sie sich zurück. Erwartet wird ein Anstieg um 180.000 Stellen ex Agrar und ein Rückgang der Arbeitslosenquote auf 3,8 nach 3,9 Prozent. Vor allem die durchschnittlichen Stundenlöhne sind wegen Inflationssorgen im Fokus. Sie werden 0,3 Prozent höher als im Vormonat erwartet. Sollten die Stundenlöhne stärker als erwartet anziehen, könnte dies die Renditen weiter nach oben treiben und Aktien im Gegenzug unter Druck setzen.

Der DAX verliert 0,6 Prozent auf 12.171 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.364 nach unten. Wie die Commerzbank anmerkt, erweist sich die Preisentwicklung in den USA noch immer als weitaus träger als man angesichts einer Wirtschaft, die über Potenzial wächst, und einem derart gut laufenden Arbeitsmarkt angenommen hätte. "Selbst Powell gibt zu, dass dies für ihn weiterhin ein 'Rätsel' darstellt", so die Analysten in Anspielung auf den US-Notenbankchef. Die Rendite der 10-jährigen Treasuries liegt am Mittag bei 3,20 Prozent, und damit nur wenig unter den jüngsten Hochs. Entsprechende Bundesanleihen rentieren wenig verändert bei 0,55 Prozent.

Technologieaktien von zwei Seiten unter Druck

Sollten die Renditen wieder anziehen, könnten vor allem Technologie-Werte nach unten durchgereicht werden, befürchtet ein Händler. Angesichts steigender Zinsen und von Berichten über angebliche chinesische Spionage-Chips entwickle sich die Nachrichtenlage für den Sektor zu einem "Giftcocktail", meint er. In Hongkong brachen die Aktien des Computerherstellers Lenovo zeitweise um bis zu 20 Prozent ein, in den USA hatte die hochgewichtete Branche am Donnerstag den Abschwung an der Börse angeführt.

An den europäischen Börsen geht es für den Technologiesektor um 1,4 Prozent nach unten. STMicroelectronics verlieren 4,2 Prozent. Im DAX gehören Infineon mit minus 2,7 Prozent zu den größeren Verlierern. Dialog Semiconductor geben um 1,9 Prozent nach, Siltronic verlieren 2,9 Prozent.

Der Index der Rohstoffaktien gibt nach der zuletzt starken Entwicklung um 1,8 Prozent nach, im MDAX fallen Aurubis um 5,6 Prozent auf 57,08 Euro, nachdem Goldman Sachs das Kursziel auf 60 von 61 Euro gesenkt hat. Hier dürfte aber vor allem der deutlich gesunkene Kupferpreis belasten. In London verlieren die Aktien des Kupferproduzenten Antofagasta 4,8 Prozent.

Danske geben weiter nach

Danske Bank werden weiter abverkauft und verlieren 9,2 Prozent. Wie am Vortag bekannt wurde, hat das US-Justizministerium (DoJ) in einem Auskunftsersuchen Informationen über die Filiale in Estland angefordert. Damit wollen nun auch die USA wissen, warum die kleine Filiale in Estland von 2007 bis 2015 Transaktionen über bis zu 233 Milliarden US-Dollar aus Russland und anderen früheren Sowjetrepubliken abgewickelt hat.

Kräftig unter Druck stehen die Aktien von Stratec Biomedical. Im Sog einer Gewinnwarnung bricht der Kurs um 25,1 Prozent ein. Biotechnologiewerte gelten zudem generell als anfällig für steigende Renditen, zumindest wenn sie noch hohen Kapitalbedarf haben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.363,34 -0,35 -11,74 -4,01

Stoxx-50 3.048,32 -0,21 -6,43 -4,08

DAX 12.167,92 -0,62 -76,22 -5,80

MDAX 25.383,98 -0,96 -245,12 -3,12

TecDAX 2.761,05 -1,56 -43,77 9,17

SDAX 11.659,83 -1,20 -142,16 -1,91

FTSE 7.381,94 -0,49 -36,40 -3,50

CAC 5.392,15 -0,35 -18,69 1,50

Bund-Future 157,84% -0,21 1,06

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.50 Uhr Do, 17.28 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1504 -0,08% 1,1501 1,1513 -4,3%

EUR/JPY 131,02 -0,10% 130,99 131,07 -3,2%

EUR/CHF 1,1429 +0,08% 1,1423 1,1418 -2,4%

EUR/GBP 0,8822 -0,23% 0,8842 0,8843 -0,8%

USD/JPY 113,90 +0,00% 113,89 113,84 +1,1%

GBP/USD 1,3040 +0,14% 1,3008 1,3019 -3,5%

Bitcoin

BTC/USD 6.571,03 -0,1% 6.562,16 6.573,56 -51,9%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,52 -0,53 0,09

Deutschland 10 Jahre 0,55 0,53 0,12

USA 2 Jahre 2,88 2,86 0,99

USA 10 Jahre 3,21 3,18 0,80

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,15 0,15 0,10

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 74,63 74,33 +0,4% 0,30 +27,8%

Brent/ICE 84,66 84,58 +0,1% 0,08 +33,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.202,51 1.199,84 +0,2% +2,67 -7,7%

Silber (Spot) 14,64 14,59 +0,3% +0,05 -13,6%

Platin (Spot) 828,20 826,00 +0,3% +2,20 -10,9%

Kupfer-Future 2,77 2,78 -0,4% -0,01 -17,5%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 05, 2018 06:55 ET (10:55 GMT)

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Antofagasta plc 19,50 -3,25% Antofagasta plc
Aurubis AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-20th Sh 37,40 2,19% Aurubis AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-20th Sh
Aurubis 76,35 0,66% Aurubis
Danske Bank A/S (Den Danske Bank) 26,39 -0,60% Danske Bank A/S (Den Danske Bank)
Danske Bank AS (spons. ADRs) 14,03 0,07% Danske Bank AS (spons. ADRs)
Infineon AG 30,46 0,58% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 30,80 2,67% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
Siltronic AG 47,64 -0,83% Siltronic AG
STMicroelectronics N.V. 24,88 1,80% STMicroelectronics N.V.
STMicroelectronics N.V. NY Registered Shs 24,60 1,65% STMicroelectronics N.V. NY Registered Shs
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