01.08.2018 10:21:46
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MÄRKTE ASIEN/Yen treibt Kurse in Tokio an - Schanghai sehr schwach
Von Steffen Gosenheimer
TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Im Spannungsfeld gut ausgefallener Apple-Geschäftszahlen, erneuter Schwächesignale der chinesischen Wirtschaft und der bevorstehenden geldpolitischen Beschlüsse der US-Notenbank am Abend haben die Aktienmärkte in Ostasien am Mittwoch uneinheitlich geschlossen. Insbesondere an den chinesischen Börsen trübte aber der weiter schwelende Handelskonflikt die Stimmung. Hochgekocht wurde er von Berichten, wonach die USA möglicherweise noch im Tagesverlauf ihre Gangart verschärfen und androhen könnten, die Strafzölle auf chinesische Importe im Volumen von 200 Milliarden Dollar auf 25 Prozent von 10 Prozent zu erhöhen.
In Tokio sorgte der zur gleichen Vortageszeit deutlich schwächere Yen für Rückenwind, weil sich dadurch die Wettbewerbsposition japanischer Exporteure verbessert. Der Dollar kostete zuletzt 112,07 Yen, verglichen mit Ständen knapp unter 111,50. Der Yen leidet darunter, dass die japanische Notenbank für noch längere Zeit extrem niedrige Zinsen angekündigt und generell an ihrer lockeren Geldpolitik festgehalten hat.
Am japanischen Anleihemarkt zogen die Renditen aber dennoch etwas an, weil sie zugleich angekündigt hatte, beim langjährigen Renditeziel flexibler agieren zu wollen und es statt unter 0,1 unter 0,2 Prozent halten zu wollen. Am Markt wird das vielfach als ein Entgegenkommen gegenüber den Banken verstanden, deren Geschäfte unter dem Niedrigzinsumfeld leiden.
Der Nikkei-Index zog um 0,9 Prozent an auf 22.747 Punkte. In Seoul ging es für den Kospi um ein halbes Prozent nach oben, in Sydney schloss der Handel knapp behauptet.
In Schanghai und Hongkong gerieten die Kurse im Späthandel unter stärkeren Druck. Der Composite-Index sackte um 1,8 Prozent ab und erlebte seinen schwächsten Tag seit drei Wochen, gerade nachdem er im Juli um 1 Prozent zugelegt hatte und damit das beste Monatsergebnis seit Februar gezeigt hatte. Weiter unter Druck standen Aktien von Impfstoffherstellern im Zuge der Untersuchungen innerhalb der Branche wegen Verunreinigungen.
In Hongkong ging es um 1 Prozent abwärts. Nachdem am Dienstag bereits die offiziellen Einkaufsmanagerindizes Chinas für Juli eine leichte Wachstumsverlangsamung andeuteten, sank nun auch der von Markit ermittelte Index für das verarbeitende Gewerbe zum Vormonat ganz leicht.
Tencent zeigten sich in Hongkong nach zwischenzeitlichen Gewinnen im späten Geschäft wieder 0,4 Prozent leichter. Das Hongkonger Indexschwergewicht hatte an den Vortagen unter der weltweiten Schwäche von Technologieaktien gelitten und damit den Index maßgeblich belastet.
Apple-Zulieferer uneinheitlich
Aktien von Apple-Zulieferern zeigten keine einheitliche Tendenz, nachdem die Apple-Aktie selbst nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen nachbörslich um 4 Prozent anzog. In Hongkong verloren Sunny Optical mit dem fallenden Gesamtmarkt im Späthandel 2,1 Prozent, AAC gaben um 3,0 Prozent nach. In Seoul legte der Kurs des Konkurrenten und Zulieferers Samsung um 0,6 Prozent zu, während LG Innotek um 0,3 Prozent nachgaben. In Taiwan verloren Largan Precision 1,9 Prozent, während es für die Aktie des Auftragsfertigers Hon Hai um 0,4 Prozent nach oben ging und für Foxconn um 1,7 Prozent.
Überraschend gut ausgefallene Geschäftszahlen von Honda trieben die Kurse im japanischen Autosektor. Honda gewannen 3,0, Toyota 1,3 und Nissan 0,8 Prozent. Toyota legt seine Zahlen am Freitag vor. Gesucht waren nach dem Rücksetzer am Vortag wieder Bankaktien. Sie profitierten von den steigenden Renditen am langen Ende der Zinskurve nach den jüngsten Beschlüssen der japanischen Notenbank. Sumitomo Mitsui gewannen 3,1 und Mitsubishi UFJ 2,4 Prozent. Der Kurs des Versicherers Dai-ichi Life zog aus dem gleichen Grund um 5,9 Prozent an.
Sony machten nach den Geschäftszahlen einen Satz um 4,8 Prozent nach oben, Nintendo legten sogar um 6,4 Prozent zu. Beide Unternehmen hatten nach Handelsende am Vortag in Japan starke Geschäftsberichte ausgewiesen, gestützt vom gut laufenden Geschäft mit Spielekonsolen. Die Analysten von Jefferies sehen für beide Aktien noch reichlich Kurspotenzial.
In Sydney profitierten Cimic mit einem Anstieg um 2,4 Prozent von einem 310 Millionen Dollar schweren Auftrag aus Südafrika.
Lotte Chemical rutschten in Seoul um 5,8 Prozent ab, nachdem das Unternehmen mit seinen Geschäftszahlen wie auch dem Ausblick enttäuscht hatte.
Aktien von Spielcasinobetreibern trotzen weitgehend dem schwächsten Umsatzzuwachs im Juli seit Februar. Hintergrund dürfte die Fußballweltmeisterschaft in Russland gewesen sein, wiegelten Marktteilnehmer ab. Während Wynn Macau um 0,4 und MGM China um 0,2 Prozent abgaben, rückten Melco International um 3,5 Prozent vor.
API-Lagerdaten lasten leicht auf Ölpreisen
Am Ölmarkt fielen die Preise etwas zurück um rund ein halbes Prozent, nachdem am Vortag der US-Branchenverband API in seinem Vorratsbericht von einer unerwarteten Zunahme beim Rohöl von 5,6 Millionen Barrel gesprochen hatte. Zugleich sanken die Benzinvorräte vergleichsweise leicht. Für die offiziellen Lagerdaten am Mittwoch wird ein Rückgang um 2,2 Millionen Barrel prognostiziert.
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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende
S&P/ASX 200 (Sydney) 6.275,70 -0,07% +3,47% 08:00
Nikkei-225 (Tokio) 22.746,70 +0,86% -0,08% 08:00
Kospi (Seoul) 2.307,07 +0,51% -6,50% 08:00
Schanghai-Comp. 2.824,21 -1,81% -14,62% 09:00
Shenzhen A-Aktien 1.635,61 -0,76% -17,03% 09:00
Hang-Seng (Hongk.) 28.308,51 -0,98% -4,08% 10:00
Taiex (Taiwan) 11.098,13 +0,37% +4,28% 07:30
Straits-Times (Sing.) 3.328,96 +0,27% -2,81% 11:00
KLCI (Malaysia) 1.784,31 +0,00% -1,48% 11:00
BSE (Mumbai) 37.525,56 -0,22% +10,98% 12:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:37 % YTD
EUR/USD 1,1690 +0,0% 1,1686 1,1725 -2,7%
EUR/JPY 131,09 +0,3% 130,70 130,48 -3,1%
EUR/GBP 0,8911 +0,0% 0,8909 0,8922 +0,2%
GBP/USD 1,3119 +0,0% 1,3117 1,3141 -3,0%
USD/JPY 112,12 +0,2% 111,84 111,28 -0,4%
USD/KRW 1120,55 +0,7% 1113,21 1118,18 +5,0%
USD/CNY 6,8128 +0,0% 6,8127 6,8274 +4,7%
USD/CNH 6,8298 +0,3% 6,8080 6,8369 +4,9%
USD/HKD 7,8493 +0,0% 7,8490 7,8489 +0,5%
AUD/USD 0,7406 -0,3% 0,7426 0,7426 -5,3%
NZD/USD 0,6796 -0,3% 0,6815 0,6823 -4,3%
Bitcoin
BTC/USD 7.567,60 -2,4% 7.752,45 8.139,37 -44,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,29 68,76 -0,7% -0,47 +15,6%
Brent/ICE 0,00 74,25 0% 0,00 +15,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.221,53 1.224,11 -0,2% -2,59 -6,2%
Silber (Spot) 15,45 15,51 -0,4% -0,07 -8,8%
Platin (Spot) 833,00 839,50 -0,8% -6,50 -10,4%
Kupfer-Future 2,82 2,82 -0,1% -0,00 -15,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/raz
(END) Dow Jones Newswires
August 01, 2018 04:22 ET (08:22 GMT)
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